Sechs junge Musiker erhielten in der Kulturstube viel Applaus

Mit dem Konzert „Junge Sterne“ beendete die Kulturstiftung ihr Jahresprogramm
Schermbeck Geringe Besucherzahlen sind kein Bewertungsmaßstab für die Qualität eines Konzertes. Diese Erfahrung machten am Sonntagmorgen in der Kulturstube nahe Burg etwa 30 Zuhörer, die mit lange anhaltendem Applaus den musikalischen Auftritt sechs junger Instrumentalisten quittierten. Zum achten Male veranstaltete die Kulturstiftung das Konzert „Junge Sterne“ in der Kulturstube nahe der Burg. Durch das Programm führte auch in diesem Jahr Dagmar Wüstemann.

Moderatorin Dagmar Wüstemann. Foto: Helmut Scheffler
Moderatorin Dagmar Wüstemann. Foto: Helmut Scheffler

Den musikalischen Reigen eröffnete der neunjährige Schermbecker Luca Wehling, der schon am Wettbewerb „Junge Klassik“ teilgenommen hatte, im Beisein seines Klavierlehrers Josef Breuer mit Ludwig van Beethovens „Für Elise“. Dieses rondoartige Klavierstück in a-moll wurde erst 40 Jahre nach dem Tode Beethovens entdeckt und gehört zu den bekanntesten Werken des Komponisten.
Die um 1801 entstandene Sonate d-Dur, Nummer 7 desselben Komponisten, die auch als „Pastorale“ bezeichnet wird, hatte der 17-jährige Hertener Schüler Lucas Rey als Zweitplatzierter beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ des Jahres 2013 für das Konzert am Sonntag ausgesucht. Lucas Rey hatte bereits im vergangenen Jahr das Programm der „Jungen Sterne“ bereichert
Der Essener Schüler Simon Bohnen, der seit sechs Jahren Klavier spielt, wagte sich an die Etude f-moll Opus 25, Nummer 2 des polnischen Komponisten, Pianisten und Klavierpädagogen Frederic Chopin heran, der insgesamt zwölf Etuden schrieb.
Den bunten Strauß klassischer Musik erweiterte der achtjährige Schüler der Dorstener Wichernschule Ramin Nashir mit dem zweiten und dritten Satz aus Josef Haydns „Sonate g-Dur“. Als Nesthäkchen des Konzertes, das sich als ein beeindruckender aufgehender Stern entpuppte, erhielt Ramin Nashir sehr viel Applaus.

An der Gestaltung des achten Konzertes „Junge Sterne“ beteiligten sich am Sonntag Luca Wehling, Ramin Nashir (vorne v.l.), Tobias Seidel, Dariush Nashir, Lucas Rey und Simon Bohnen (hinten v.l.). Foto: Helmut  Scheffler
An der Gestaltung des achten Konzertes „Junge Sterne“ beteiligten sich am Sonntag Luca Wehling, Ramin Nashir (vorne v.l.), Tobias Seidel, Dariush Nashir, Lucas Rey und Simon Bohnen (hinten v.l.). Foto: Helmut Scheffler

Ramin Nashirs großer Bruder Dariush hatte bereits im vergangenen Jahr mit Camille Saint-Saëns` Cello-Sonate in h-moll das „Junge Sterne“-Konzert bereichert. Diesmal steuerte der 15-jährige Schermbecker Gesamtschüler, der schon dreimal am regionalen Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilnahm und einmal sogar gewann, Johann Sebastian Bachs Solo-Cello-Sonate Nummer 2 bei, die als „Prelude“ bezeichnet wird.
Der 19-jährige Dorstener Tobias Seidel, ein Student für Komposition, verzichtete in diesem Jahr auf die Präsentation einer eigenen Komposition zu Gunsten von Bachs „cis-moll-Fuge“ aus dem „Wohltemperierten Klavier“.
Als Ramin Nashir den „Tanz der Puppen“ des Komponisten Boruslav Martinu vortrug, konnte man bei geschlossenen Augen der Illusion tatsächlich vorbeitanzender Puppen erliegen. Ferrucio Busonis „Indianisches Tgaebuch“ und Joe Hisaishis Filmusik „For Nausicaä“ aus einem japanischen Film rundeten das knapp einstündige Programm ab.
Dagmar Wüstemann zeigte sich mit den Darbietungen der „Sterne“ so zufrieden, dass sie schon am Sonntag die neunte Ausgabe des Konzertes für den zweiten Adventssonntag des Jahres 2016 ankündigte. H.Sch.

Luca Wehling am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Luca Wehling am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Lucas Rey am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Lucas Rey am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Simon Bohnen am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Simon Bohnen am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Ramin Nashir am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Ramin Nashir am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Tobias Seidel am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Tobias Seidel am Klavier. Foto: Helmut Scheffler
Dariush Nashir am Cello. Foto: Helmut Scheffler
Dariush Nashir am Cello. Foto: Helmut Scheffler
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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.