Schließung der Bücherei Schermbeck unumgänglich

Schließung der Bücherei aus Sicht der Gemeinde unumgänglich

Schermbeck. Die Schließung der Bücherei in Schermbeck sorgt für Diskussionen in der Gemeinde. In den Beratungen zum Haushalt für das Jahr 2017 haben CDU- und SPD-Fraktion signalisiert, dass sie eine Schließung zum Ende dieses Jahres befürworten. Namentlich von den Grünen gab es zu diesem Vorhaben deutliche Kritik.


Im Bürgertreff Schermbeck hat Bürgermeister Mike Rexforth (CDU) bei seinem jüngsten Besuch erläutert, warum eine Schließung der Bücherei aus Sicht der Gemeinde unumgänglich ist. Das Thema könne man nur im Ganzen verstehen, sagte der Bürgermeister. Wenn er lese, dass die Gemeinde sich bestimmte Dinge leiste und andere nicht, dann bedeute das eine unzutreffende Vermengung dieser Themen, so Rexforth.

Erhebliche Schwierigkeiten

Der Bürgermeister erinnerte im Bürgertreff daran, dass die Bücherei mit Ruth Arand eine Bibliothekarin hatte, die Vollzeit beschäftigt war. Zudem habe es weiteres Personal gegeben, dass in der Annahme und Ausleihe der Bücher geholfen hat. Arands Aufgabe sei es auch gewesen, die Kindergärten und die Schulen zu besuchen, um für die Gemeindebücherei und ihr Bildungsangebot zu werben. „Diese Aufgaben konnten die Ehrenamtlichen nicht erfüllen“, so Rexforth. Aber ohne deren Einsatz, das hat der Bürgermeister schon bei der Vorstellung des Teams vor einigen Jahren betont, hätte die Bücherei schon früher vor erheblichen Schwierigkeiten gestanden.

Haushaltssicherungskonzept

Keine der im Rat vertretenden Fraktionen, da nehme er auch die CDU-Fraktion nicht aus, habe einen Antrag gestellt, den Beschluss abzuändern, stellte Rexforth klar. Im Jahr 2010 hatte der Rat im Zuge der Aufstellung des Haushaltssicherungskonzepts entschieden, nicht mehr personell in die Bücherei zu investieren. „Zu sagen, wir sehen das anders. Die Bücherei ist uns so wichtig. Wir wollen diesen Beschluss aus dem Jahre 2010 aufheben: Das wäre nötig gewesen, mich oder damals Ernst-Christoph Grüter in die Lage zu versetzen, wieder Personal einzustellen und das Problem aufzufangen“, sagte Rexforth. Diesen Vorschlag habe es aber bis heute nicht gegeben.

Beschluss umsetzen

Er sei als Bürgermeister an diese Beschlusslage gebunden und müsse diesen Beschluss jetzt umsetzen. Da eine Bücherei-Mitarbeiterin im März 2018 in den Ruhestand geht, bleibe nur, die Bücherei zu schließen. Die Gemeinde werde dann nicht mehr in der Lage sein, mit einer hauptamtlichen Kraft, zumal auf einer halben Stelle, die Bücherei aufrecht zu erhalten. Rexforth sagte, die Gemeinde habe sich mit Blick auf diese absehbare Situation mit dem Problem beschäftigt und Gespräche unter anderem mit den Schulen und den Kirchen geführt. Diese Gespräche hätten aber keinen Erfolg gebracht.

Auf zehn Jahre angelegt
Zu den Kosten: Diese liegen bei einer Bücherei der ersten Stufe bei rund 173.000 Euro im Jahr. Miete und Nebenkosten kommen hinzu. Selbst wenn die Gemeinde auf die Tourismusfachwirtin, den Klimamanager und die Nachbarschaftsberatung verzichten sollte, blieben immer noch hohe Kosten übrig. Zu bedenken sei auch, dass das Bücherei-Konzept über zehn Jahre angelegt ist.

Tourismus von großer Bedeutung

Rexforth wies darauf hin, dass der Tourismus in der Gemeinde große Bedeutung habe und für Einnahmen von rund fünf Millionen Euro sorge. Zudem sichere der Tourismus viele Arbeitsplätze, zum Beispiel bei den Hotels und in der Gastronomie. Die Kosten für den Klimamanager lägen bei jährlich rund 5000 Euro, da die Stelle maßgeblich gefördert werden soll.