Schermbecker CDU: In drei Jahren 31 Mitglieder verloren

Der CDU-Gemeindeverband befasste sich mit der Flüchtlingssituation in Schermbeck
Schermbeck „Es war ein aufregendes Jahr, ein Jahr voller Höhen und Tiefen und ein Jahr mit vielen Herausforderungen für die Politik und für uns alle“, fasste der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Ulrich Stiemer am Montagabend seinen Geschäftsbericht zusammen. 35 Parteifreunde waren in der Gastwirtschaft Overkämping aufmerksame Zuhörer.
Stiemers Rückblick reichte vom Neujahrsempfang über die Teilnahme an der Sportlerehrung und am gemeindlichen Umwelttag bis hin zur Organisation einer Hallenbadaktion für 70 Kinder. Stiemers Dank galt Christian Schröder und Marc Lindemann für die Erstellung eines Infoflyers und dem CDU-Ortsverband Schermbeck für die Organisation einer Fahrradtour. Viel Lob gab es auch für die beiden Pressesprecher Pascal Scheidt und Alexander Warmers: „Die machen ihre Sache richtig gut!“
„Im Wahlkampf hast du angekündigt, dass Schermbeck schöner wird, und du hast dieses Versprechen in jeder Hinsicht wahr gemacht“, dankte Stiemer dem Bürgermeister Mike Rexforth, der es verstanden habe, trotz leerer Kassen zahlreiche Pflanzaktionen verwirklicht zu haben.
Die Zahl der Mitglieder sank von seit 2012 von 272 auf 241 Mitglieder. „Helfen Sie alle mit, neue Mitglieder zu gewinnen“, appellierte Stiemer an die Versammlung.

Ulrich Stimer informierte über die Aktivitäten der CDU. Foto: Helmut Scheffler
Ulrich Stimer informierte über die Aktivitäten der CDU. Foto: Helmut Scheffler

Zehn Delegierte wurden für die Teilnahme am CDU-Kreisparteitag gewählt: Kathrin Felisiak, Hildegard Franke, Rainer Gardemann, Hubert Große-Ruiken, Marc Lindemann, Hildegard Neuenhoff, Pascal Scheidt, Klaus Schetter, Ulrich Stiemer und Alexander Warmers.
Über die Flüchtlingssituation vor Ort informierten Michael van Meerbeck als Direktor des Caritas-Verbandes Dinslaken-Wesel und Bürgermeister Mike Rexforth. Vor der Beschreibung der konkreten Maßnahmen für die 241 Flüchtlinge erläuterte van Meerbeck die Chancen, die sich angesichts des demographischen Wandels mit einer Zunahme von älteren Menschen durch die Aufnahme junger Flüchtlinge ergeben.

Michael van Meerbeck
Michael van Meerbeck

Den „Rübennasen in Erfurt“ gab van Meerbeck mit auf den Weg, den Untergang des Abendlandes nicht so sehr in der Aufnahme von Flüchtlingen mit deren Kultur zu sehen, sondern in der Aufgabe von Werten des christlichen Abendlandes durch das eigene unchristliche Handeln. Diese Werte vorzuleben und sie den Flüchtlingen zu vermitteln, sei eine wichtige Aufgabe. Geduld sei angebracht. Es werde wohl ein bis zwei Generationen dauern, bis die Flüchtlinge von heute echte Niederrheiner und Westfalen würden.
„Was uns vereint, ist unsere christliche Auffassung“, versicherte Bürgermeister Rexforth der Caritas. Es sei richtig gewesen, sich professionelle Hilfe zu nehmen, freute sich Rexforth über die Entscheidung der Ratsmehrheit in einer Zeit, als einige im Gemeinderat das als Quatsch bezeichnet hätten. Eine namentliche Anprangerung unterließ Rexforth in der Hoffnung, dass künftige Entscheidungen für praktikable Lösungen des lokalen Flüchtlingsproblems von allen Fraktionen getragen würden und nicht politisch ausgeschlachtet würden.
Die 3.3 Millionen Euro, die im Zuge des Nachtragshaushalt vorsorglich ausgewiesen wurden, verteidigte Rexforth als Notwendigkeit, um zeitnah handeln zu können. Es sei zu erwarten, dass bis zum Jahresende insgesamt 340 Flüchtlinge in Schermbeck leben. „Wir sind darauf vorbereitet“, versicherte Rexforth und ergänzte ohne nähere Erläuterungen: „Es wird die eine oder andere Entscheidung überraschen.“
Um die Integration von Flüchtlingen zu forcieren, wurde inzwischen ein VHS-Kurs für Deutschunterricht eingerichtet. Ein zweiter Kurs für 25 bis 30 Flüchtlinge sei im Aufbau. Gesucht werden noch geeignete Dozenten.
Seine ruhige, sachliche Art warf Rexforth verärgert über Bord, als er die Zahlungsmoral des Landes NRW beschrieb. Es weigere sich beharrlich, die Gelder des Bundes zu 100 Prozent zeitnah an die Kommunen weiterzugeben. „Das Land“, so Rexforth, „lässt uns im Stich und der Zeitpunkt ist absehbar, wann das alles explodiert.“ H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.