„Schermbeck hat viel zu bieten“

Bürgermeister Mike Rexforth leitete die Fahrradtour durchs südliche Gemeindegebiet

Schermbeck Mit Bürgermeister Mike Rexforth hatten am Donnerstag die Teilnehmer an einer Fahrradtour durch das Gemeindegebiet einen Begleiter zur Seite, der ihnen nicht nur markante und historisch bedeutsame Punkte vorstellte, sondern unterwegs auch manche neuere Entwicklung schilderte.

Auf dem Rathausplatz wurden den Teilnehmern von den Gemeindemitarbeiterinnen Birgit Lensing und Regina Vahnenbruck Karten und touristische Informationsbroschüren überreicht, um die Tour später in Ruhe nacharbeiten zu können.

Bürgermeister Mike Rexforth (vorne l.) leitete die Fahrradtour durchs südliche Gemeindegebiet. Foto: Helmut Scheffler

Dreiteilige Fahrradtour

Der Bürgermeister hatte für die Tour den südlichen Teilbereich der dreiteiligen Fahrradtour SCHERMBECK.RUNDUM ausgewählt.

Auf dem Weg zum Lippedorf Gahlen legten die Radler in Höhe der ehemaligen Bahntrasse nahe der Gaststätte Ramirez eine ersten Stopp ein.

Rexforth erinnerte in der Nähe des ehemaligen Schermbecker Bahnhofes an die im Jahre 1874 eröffnete Bahnstrecke, die Schermbeck mit Hamburg und Paris verband. Auf der ehemaligen Gleisanlage entstanden inzwischen ein Wanderweg und ein Radweg. Der kleine Parkplatz an der Maassenstraße wird noch in diesem Monat einen richtigen Hingucker erhalten. Die Firma Stern wird dort einen großen römischen Streitwagen aufstellen, weil über den Radweg die Römer-Lippe-Route führt. Der gemeindliche Bauhof hat bereits vorbereitende Arbeiten durchgeführt.

Verkehrswege für die wirtschaftliche Entwicklung Schermbecks

Nach der Querung von Lippe und Wesel-Datteln-Kanal, die als Verkehrswege für die wirtschaftliche Entwicklung Schermbecks von Bedeutung waren oder noch sind, besuchten die Radler die Firma Nottenkämper, deren Geschäftsführer Thomas Eckerth nicht nur die Planungen zur Erhöhung der Deponie (wir berichteten) vorstellte, sondern auch die Bedeutung der Tonvorkommen für bauliche Maßnahmen, bei denen etwas abgedichtet werden muss. Mehr als 50 Meter mächtig ist die Schicht der Ratinger Tone, deren oberer Teil bis in eine Tiefe von 15 Meter abgebaut wird. Die meisten Austonungsflächen werden mit Aschen, Schlacken, Böden und Bauschutt verfüllt. Aber es gibt auch eine größere Fläche, die sich schon jetzt als ein ökologisches Juwel entpuppt.

Eidechsen und vielen Kleintierarte

Im Bereich eines Regenrückhaltebeckens sind in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station des Kreises Wesel zwei Biotope entstanden, die in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden sollen. In einem flacheren Biotop haben sich inzwischen Libellen angesiedelt. Ein tieferes Biotop dient als Lebensbereich für Amphibien und Reptilien. „Inzwischen sind hier sieben Arten heimisch geworden, die auf der Roten Liste stehen“, berichtete Thomas Eckerth über die ersten Erfolge. Abseits der beiden Gewässer-Biotope ermöglichen Dachpfannen-Schotterhaufen und Stubben die Ansiedlung von Eidechsen und vielen Kleintierarten.

Fahrradweg entlang der Bestener Straße

Nach einer Pause im Radwandercafé „An´ne Lehmkuhle“ führte Rexforth die Radler durch den Heisterkamp und das Gahlener Bruch nach Besten, wo er den Teilnehmern berichtete, dass der seit Jahrzehnten angestrebte Fahrradweg entlang der Bestener Straße nun endlich Wirklichkeit werden soll. Der Radweg wird von Kirchhellen bis zur Ortsmitte von Besten entlang der Hauptstraße geführt und dann über Wirtschaftswege durchs Janbrucksfeld nach Gahlen-Dorf. Dadurch verkürzt sich die Baustrecke von 2,7 auf 1,6 Kilometer. Bis Ende des Jahres sollen die Planungen fertiggestellt sein. Der Bau soll im Jahre 2018 erfolgen.

Rundgang durch die Klumpenkammer 

Durchs Janbrucksfeld fuhren die Radler zur Heimatscheune „Olle Schuer“, wo die beiden Heimatvereinsmitglieder Gerd Becks und Wolfgang Jörgens die bauliche Entwicklung erläuterten und während eines Rundgangs die Klumpenkammer und die im Ausbau befindlichen Räume im Erweiterungsbau vorstellten. In einzelnen Räumen soll gezeigt werden, wie die Menschen noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein ihre Wohnungen gestalteten.

Gemeinsamen Forellenessen

Die Fahrradtour endete auf dem Gelände der Angelteiche Schoel im Lichtenhagen, wo ihnen die Forellenzucht erläutert wurde, bevor man sich beim gemeinsamen Forellenessen traf.

„Schermbeck hat viel zu bieten“, stellte Bürgermeister Rexforth fest und verwies auf weitere Fahrradtouren im Gemeindegebiet. Wer eine Tour buchen möchte, kann sich mit Birgit Lensing telefonisch (Tel. 02853/910202) in Verbindung setzen. H. Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.