Runder Tisch Ältere Menschen des Kreises Wesel tagte

„Seniorengerechtes Leben im Quartier“ und „Mobil mit Bürgerbussen“

Im Mittelpunkt der 32. Sitzung des Runden Tisches Ältere Menschen im Kreis Wesel (RTÄM) am Mittwoch, 11. Mai 2016, im Kreishaus Wesel standen die Themen  „Quartiersentwicklung“ und „Mobil im Alter“.

Anne Oberdorfer, Vorsitzende des Runden Tisches, eröffnete die Sitzung mit einer Gedenkminute für Doris Schiewer. Sie war seit 2009 stellvertretendes Mitglied für die Gemeinde Schermbeck und verstarb am 4. April. Dirk Ulrich, Projektleiter Quartiersentwicklung Caritasverband Moers-Xanten e. V., stellte die Arbeit des Quartiersbüros Rheinkamp in Moers vor. Durch das Quartiersbüro sollen die Stadtteile Rheinkamp-Mitte, Eick-West und Utfort zu einem „altengerechten Quartier“ entwickelt werden. Ziel ist ein Wohnumfeld, in dem alle Menschen gut versorgt alt werden können, nicht einsam sein müssen und sich aktiv beteiligen können.

Zum selbstbestimmten Leben im Alter gehören Versorgungssicherheit, bedarfsgerechter Ausbau von altengerechten Wohnangeboten und Förderung von gesellschaftlichem Miteinander. Die Einbeziehung der dort lebenden Menschen in den Prozess der Quartiersentwicklung wird ermöglicht und gefördert. Konkrete Maßnahmen, wie z. B. Einkaufsdienste, eine Taschengeldbörse, ein offener Mittagstisch und wohnortnahe Beratung wurden bereits angestoßen. Zukünftig denkbar sind auch ein Fahrdienst, Sportangebote für verschiedene Altersgruppen, ein Sonntagscafé, ein Reparaturcafé und „Bänke für die Nachbarschaft“.

Astrid Kutscha, Mitarbeiterin der NIAG, führte das Thema „Mobil im Alter“ mit der Vorstellung der Bürgerbusse fort. Diese verbinden Ortsteile, die vom öffentlichen Personennahverkehr wegen schlechter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen nicht erreicht werden mit wichtigen Zielen wie Arztpraxen, Einkaufsmöglichkeiten und Banken. Bürgerbusse werden in Kooperation von Verkehrsunternehmen und  Bürgerbusvereinen betrieben. Diese Vereine erhalten finanzielle Unterstützung von Kommune und Land, die Fahrer/innen führen die Busse unentgeltlich und ehrenamtlich. Zum Einsatz kommen Fahrzeuge, die speziell für den Einsatz im Bürgerbusverkehr entwickelt wurden und so ausgestattet sind, dass auch mobilitätsbeeinträchtigte Menschen und Eltern mit Kinderwagen den Bürgerbus benutzen können. Alle Autofahrer/innen, die seit mindestens 2 Jahren einen EU-Führerschein Klasse B besitzen, mindestens 21 Jahre alt und körperlich sowie persönlich geeignet sind, können den Bürgerbus fahren. Bis es von der ersten Idee zum laufenden Betrieb kommt, sind vom Bürgerbusverein, der Kommune und dem Verkehrsunternehmen umfangreiche Voraussetzungen zu erfüllen.

Beide Vorträge wurden lebhaft diskutiert und die Wichtigkeit, gerade in Bezug auf die demografische Entwicklung, herausgestellt. Eine Fortsetzung der Themen ist für die nächsten Sitzungen vorgesehen.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.