RRX-Betrieb wird ausgeschrieben

VRR startet größtes deutsches SPNV-Wettbewerbsverfahren seit der Marktöffnung 1996

Nach der Ausschreibung der RRX-Fahrzeuge im vergangenen Oktober, veröffentlichte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als federführender Aufgabenträger die Ausschreibung des Betriebs ab 2018. Gemäß dem RRX-Grundsatzvertrag zwischen dem Land NRW und den fünf beteiligten Aufgabenträgern wird für den Rhein-Ruhr Express (RRX) die Beschaffung der Züge vom späteren Betrieb getrennt. Betroffen sind die fünf RE-Linien (RE 1, 4, 5, 6 und 11), die perspektivisch in das RRX-System überführt werden sollen. Das Leistungsvolumen umfasst insgesamt 14,2 Mio. Zug-km pro Jahr. Der Zuschlag soll im Herbst 2014 erteilt werden, die Verträge laufen dann von 2018 bis 2033.

 „Mit dieser Ausschreibung kommen wir unserem großem Ziel – der Umsetzung des RRX-Systems – einen großen Schritt näher. Nur durch dieses gemeinsame Ziel konnte ein Verfahren dieser Größenordnung definiert und gestartet werden. Mein Dank gilt daher neben den beteiligten fünf Aufgabenträgern aus drei Bundesländern vor allem dem Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen und Minister Michael Groschek.“ kommentiert Martin Husmann, Vorstandssprecher der VRR AöR, die erfolgte Ausschreibung.

 Die ausgeschriebenen SPNV-Leistungen decken weite Teile des Regional-Express-Netzes in Nordrhein-Westfalen ab und sichern die Anbindung der benachbarten Regionen um Kassel und Koblenz. Träger der Ausschreibung sind neben dem VRR der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (ZV NVR), der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) sowie Verkehrsverbund und Fördergesellschaft Nordhessen mbH (NVV). Aufgrund des enormen Leistungsvolumens werden die Linien in drei Lose aufgeteilt, jeder Bieter kann sich gleichzeitig um mehrere Lose bewerben:

 . Los 1 umfasst RE1 (Aachen-Köln-Essen-Hamm) und RE11 (Düsseldorf-Essen-Dortmund-Hamm-Kassel) mit ca. 5,8 Mio. Zug-km/Jahr.

. Los 2 umfasst RE5 (Koblenz-Köln-Düsseldorf-Wesel) und RE6 (Köln-Flughafen-Köln-Düsseldorf-Essen-Hamm-Minden) mit ca. 6,0 Mio. Zug-km/Jahr.

. Los 3 besteht aus dem RE4 (Aachen-Mönchengladbach-Hagen-Dortmund) mit etwa 2,4 Mio. Zug-km/Jahr.

 Die notwendigen RRX-Fahrzeuge werden den Verkehrsunternehmen von den Aufgabenträgern zur Verfügung gestellt. In der seit dem 10. Oktober 2013 parallel laufenden Fahrzeugausschreibung wird ein Anbieter gesucht, der die erforderlichen etwa 85 Züge baut und für die folgenden 30 Jahre wartet.

 Die Ausschreibung wurde am 31. Januar veröffentlicht, bis zum 11. März läuft die Frist, in der sich interessierte Eisenbahnverkehrsunternehmen um die Teilnahme bewerben können. Das eigentliche Vergabeverfahren wird als Verhandlungsverfahren durchgeführt. Den Zuschlag wird das wirtschaftlich günstigste Angebot erhalten, das die hohen Qualitäts- und Leistungsanforderungen erfüllt. Der Zuschlag wird nach heutigem Planungsstand im vierten Quartal 2014 erwartet, parallel soll auch der Hersteller der Fahrzeuge den Zuschlag erhalten.

 Den Text beider RRX-Ausschreibungen finden sie hier: http://www.vrr.de/de/vrr/vergabeverfahren/index.html

Vorheriger Artikel13. Februar: Nächste Runde beim Kanal-TÜV
Nächster ArtikelBfB erbittet erneut eine Ampelanlage
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.