Roswitha Cornelis – 40 Jahre Gemeinde Schermbeck

563 Ehen in fast 20 Jahre Arbeit im  Standesamt geschlossen – Roswitha Cornelis ist durch alle Ämter gegangen

Schermbeck.„Ich bin immer gerne arbeiten gegangen“, sagt die heute 58-Jährige. Auch wenn die ersten 14 Tage nicht so toll waren.

Durch alle Ämter gegangen

Auf einer mechanischen Schreibmaschine hatte die damals 18-jährige Auszubildende Adressen für Steuerforderungen zu tippen. Das wolle sie nicht die nächsten Jahre machen, habe sie sich damals gedacht, sagt die Schermbeckerin und lacht. Das ist ihr auch erspart geblieben.
Sie sei „durch alle Ämter gegangen“, sagt Bürgermeister Mike Rexforth über die Jubilarin, die er nicht Mitarbeiterin, sondern Kollegin nennt. „40 Jahre im öffentlichen Dienst und beim gleichen Arbeitgeber“, das sei „eine Seltenheit“. Cornelis habe „ein gutes Händchen für die Probleme der Bürger“.

Tatsachen

Als „sehr engagierte Kollegin“, lobt der Chef die Jubilarin und ergänzt, dass seine Amtsvorhänger Wilhelm Cappell und Ernst-Christoph Grüter dasselbe sagen würden. Rexforth ist ihr fünfter Chef.
Cornelis, die 563 Ehen während ihrer fast 20 Jahre im Standesamt geschlossen hat, schätzt es, immer dort gearbeitet zu haben, „wo ich mit Publikum zu tun hatte. Das fand ich immer gut.“ Und: „Ich durfte selbständig arbeiten“, stellt sie fest und dankt dem Bürgermeister für die „Lobhudelei“. „Das sind Tatsachen“, entgegnet Rexforth. Alexander Thomann vom Personalrat der Gemeinde sieht es genauso: „Wir sind froh, dass wir sie haben“, lobt er die Jubilarin.

Hierarchien

Gemeindedirektor Walter Rösen war vor 40 Jahren Chef im Rathaus. Damals habe es andere Strukturen gegeben, erinnert sich Roswitha Cornelis. Es habe deutlichere Hierarchien innerhalb der Verwaltung gegeben. „Manchmal fehlt mir das“, sagt die Schermbeckerin über Benimm und Umgang, der damals gepflegt wurde. Auch wenn das vielleicht altmodisch klinge, ergänzt sie. Dass sie damals mit dem Mercedes ihres Vaters, der den Wagen beruflich nicht brauchte, zur Berufsschule nach Wesel fahren durfte, ihr Amtsleiter und direkter Vorgesetzter aber nur einen Opel besaß – das war damals noch ein Ding.

Beeindruckt von Hans Zelle 

„Ich bin in Schermbeck geboren und wohne in Schermbeck“, sagt Cornelis. Sie habe nie aus der Gemeinde weg gewollt, auch beruflich nicht. Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren sei so angenehm, so die Sachbearbeiterin im Steueramt, die sich dort um die Praktikanten und Azubis kümmert.
Der damalige Kämmerer Hans Zelle habe sie beeindruckt, erinnert sie sich. Nach einer Akte gefragt, habe er sie mit einem gezielten Griff aus einem dicken Papierstapel gezogen. Das beruhte auf Erfahrung, sagt sie.

Aktentorte

Heute habe sie Erfahrungen und könne diese weitergeben.
Tochter Sarah Föcker hat der Jubilarin eine schöne Torte aus vielen süßen Akten und einem Schreibtisch obendrauf gebacken. „Sechs Jahre bleibe ich den Kollegen noch erhalten“, blickt Roswitha Cornelis voraus. So manchen Tipp wird sie im Rathaus also noch geben können.

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celawie
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