Regionale Schulberatungsstelle stellt Arbeitsbericht vor

Alexandra Schirm, Leiterin der Regionalen Schulberatungsstelle (RSB) des Kreises Wesel, stellte den Mitgliedern des Schul-, Kultur- und Sportausschusses in ihrer Sitzung am Dienstag, 21. März, den Arbeitsbericht der Regionalen Schulberatungsstelle für das Schuljahr 2015/16 vor.

„Es gibt verschiedenste Gründe, warum unsere Beratungsstelle aufgesucht wird. Hierzu zählen zum Beispiel Verhaltensauffälligkeiten wie sozialer Rückzug, Aggressivität und Angst oder auch Lern- und Leistungsproblematiken wie Prüfungsangst oder Lernbehinderungen“, so Schirm. „Nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Lehrerinnen und Lehrer nehmen unser Beratungsangebot an.“

Im Vergleich zum Schuljahr 2014/15 zeigt sich, dass die Anzahl der insgesamt beratenen Einzelfälle von 510 auf 546 im Schuljahr 2015/16 leicht gestiegen ist. Auch die Anzahl der übernommenen Fälle ist mit absolut 354 Fällen gegenüber dem Vorjahr mit 293 Einzelfällen deutlich angestiegen. Wie bereits in den vorherigen Jahren führt der zeitintensivere Beratungsbedarf aufgrund von vielschichtigen Problemlagen bei den Einzelfällen zu einer „Mitnahme“ vieler Fälle über das Anmeldeschuljahr hinaus. Der Trend der Vorjahre zu komplexen Fragestellungen, die längere und intensivere Beratung nötig machen, hält unverändert an.

Die Anzahl der Neuanmeldungen ist von 217 auf 192 Einzelfällen gesunken. In 58 Prozent der Einzelfälle (absolut 317 Fälle) wurde Unterstützung bei Verhaltensauffälligkeiten von Schülerinnen und Schülern angefragt, die den an sie gestellten Erwartungen nicht entsprechen und die durch ihre herausfordernden Verhaltensweisen für sich selbst und andere im schulischen Umfeld sehr belastend sein können. Der zweithäufigste Grund für eine Anmeldung in der Schulberatung sind Lernschwierigkeiten. In 29 Prozent (absolut 158 Fälle) der Einzelfälle wurde wegen Problemen von Schülerinnen und Schülern mit den schulischen Anforderungen beraten.

Der größte Anteil der Einzelfallberatungen mit absolut 319 Fällen (58 Prozent) entfiel auf die Klassenstufen 1 bis 3. Insgesamt betragen die Anfragen zu Schülerinnen und Schülern aus den Klassestufen 1 bis 6 zusammen 79 Prozent aller bearbeiteten Einzelfälle. Beratungsanfragen höherer Klassenstufen ab Klasse 7 ergeben 21 Prozent (absolut 112 Einzelfälle).

Der Schulstandort mit den meisten Beratungsanfragen ist unverändert Wesel mit 175 Fällen (32 Prozent) – hier wirkt sich die räumliche Nähe der Weseler Schulen zu der Beratungsstelle aus. Nachfolgend Dinslaken (57 Fälle, 10 Prozent) und Hamminkeln (52 Fälle, 10 Prozent), Kamp-Lintfort (44 Fälle, 8 Prozent), Rheinberg (35 Fälle, 6 Prozent) und Moers (32 Fälle, 6 Prozent).

Neben der Einzelfallberatung ist die Systemberatung von Schulen in Form von Supervision und Unterstützung in akuten schulischen Krisensituationen ein weiteres Tätigkeitsfeld der Schulpsychologie und richtet sich an das pädagogische Personal der Schulen. Beratung in Form von Coaching oder Supervision wurden in 41 Fällen von Lehrkräften oder dem pädagogischen Fachpersonal angemeldet. Bei plötzlichen Vorfällen an und im Umfeld von Schule, die für die gesamte Schulgemeinschaft eine außerordentliche Belastung darstellen, ist es Aufgabe der Schulberatung, bei der Bewältigung und Aufarbeitung von Notfällen und in Krisen psychologisch zu unterstützen. In insgesamt 31 Fällen wurde während des Schuljahres 2015/16 ein sofortiger Unterstützungsbedarf von den Schulen im Kreis angemeldet.

Schulpsychologie bietet Beratung bei allen psychosozialen Themen und Problemen, die Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigte und natürlich Lehrkräfte sowie das pädagogische Personal an Schulen beschäftigen. Neben der Beratung geht es um zeitlich befristete Unterstützung und häufig um die Vermittlung von weiterführenden Hilfen. Die Kooperation und Vernetzung mit anderen Einrichtungen ist für den Erfolg einer Beratung immens wichtig.

Die Regionale Schulberatungsstelle für den Kreis Wesel versorgte im Schuljahr 2015/16 insgesamt 149 Schulen im gesamten Kreisgebiet. Diese Schulen wurden von 62.417 Schülerinnen und Schüler besucht und 4.592 Lehrkräfte waren dort tätig. Die vier Vollzeitstellen der Regionalen Schulberatungsstelle des Kreises Wesel verteilten sich auf ein sechsköpfiges Beratungsteam. Durchschnittlich war eine Beraterin bzw. ein Berater für 15.604 Schülerinnen bzw. Schüler und für 1.148 Lehrkräfte zuständig. Hierin ist nicht enthalten, dass auch andere im System Schule tätige Personengruppen – aus der Schulsozialarbeit oder im Offenen Ganztag – bei entsprechender Anfrage beraten werden.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.