Ratsbürgerentscheid: Viele offene Fragen bei Marlis Fengels

Zu dem Ratsbürgerentscheid: Neubau eines Bildungszentrums gibt es noch viele offene Fragen. Der Abstimmungstermin ist am 26.7.2020

Marlis Fengels aus Schermbeck fordert den Bürgermeister und den Rat der Gemeinde Schermbeck nach gemeinsamen Eingang der Unterlagen zum Rats-Bürgerentscheid und Wahlschein auf, zu und vor dem anstehenden Rats-Bürgerentscheid betreffend Bildungszentrum eine Info-Veranstaltung anzubieten:

Marlis Fengels: Nach Durchsicht der mir vorliegenden Papiere bleibt für mich im wesentlichen unklar, was die den o.g. Antrag von Bürgern sich genauer unter einem Bildungszentrums vorstellt und warum sie dafür plädiert.

Zwar wird in den Unterlagen der Kostenrahmen beider konkurrierender Projekte schätzungsweise mit abstrakten Zahlen umrissen, aber weder werden diese Kosten im Rahmen der zur Verfügung stehenden Gemeindefinanzen vorgestellt – denn absolute Zahlen sagen an sich noch nichts über Mach- und Stemmbarkeit für eine Gemeinde -, noch wird konkret die Notwendigkeit oder auch nur Wünschbarkeit eines eigenen neuen Bildungszentrums für unsere Gemeinde begründet oder erläutert.
Meiner Meinung nach ist in der Tat für die nahe und weitere Zukunft der Bildungsaspekt in unserer Gesellschaft ein immer dringlicher werdender Faktor.

Und das nicht nur für die heranwachsende Jugend, sondern ebenso für die jüngeren und älteren Erwachsenen. Zum einen verändert sich unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben immer schneller. So wird permanentes Neulernen für jeden Menschen unabdingbar, um beim gesellschaftlichen Fortschritt mitzuhalten und so aktiv und passiv am Geschehen in unserer Gesellschaft teilnehmen zu können.

Zum anderen wird gerade auch der kulturelle Aspekt in unserem Leben einen immer größeren Raum einnehmen. Noch vor wenigen Jahren geschah Teilhabe am gesamtgesellschaftlichen Leben durch Zuwachs an materiellem Wohlstand (schöne komfortable Wohnung oder Haus, neueste Möbel, Fernseher, Elektronik, Auto, Reisen etc.).

Kulturelles, geistiges Leben auf dem Lande spielte sich in den Kirchen und wenigen Vereinen ab. In der zukünftigen Gesellschaft – zumindest hier in Deutschland, wo wir (im wesentlichen) von einer materiell gesättigten Gesellschaft ausgehen können – wird zunehmend der kulturelle Aspekt unter dem Titel Selbstverwirklichung und Selbstausdruck immer wichtiger werden.

Um das auf einem kulturell hohen Niveau zu ermöglichen, bedarf es aber Bildungsangebote in unterschiedlichster Form, sei es durch ein zunehmendes Vereinswesen oder durch stärker nachgefragte Volkshochschulangebote etc.

Dafür und für kulturell geprägte Darstellungs- und Ausdrucksformen (Musik, Tanz, Kunst etc.) sind entsprechende Räumlichkeiten erforderlich.

Da mir die Zukunft unserer Gemeinde sehr am Herzen liegt und ich mir die Entscheidung bezüglich dieser von Ihnen an uns Bürger weiter gereichten Frage nicht so leichtmachen möchte, bitte ich Sie eindringlich, zu dieser o.g. Fragestellung des Rats-Bürgerentscheids noch vor dem Abstimmungstermin am 26.07.2020 eine Informationsveranstaltung anzubieten.

Hier sollen die Bürger, die den Antrag gestellt haben, Gelegenheit bekommen, ihre Vorstellungen vom Bildungszentrum uns Bürgern genauer zu erläutern, und auch der Rat bzw. die dort vertretenen Parteien können und sollen ihre Einwände, Bedenken und Gedanken finanzieller Machbarkeiten und Folgen für die Zukunft der Gemeinde uns Bürgern genauer darstellen

Dieses Thema insgesamt erscheint mir – nicht nur aufgrund seines finanziellen Umfangs – zu wichtig, als dass wir Bürger im Schnellschussverfahren zu einer Entscheidung aufgefordert werden, die wir aufgrund der uns vorliegenden mangelhaften Informationen nicht wirklich treffen können.

In Erwartung Ihrer hoch geschätzten Antwort und eines Termins für eine Info-Veranstaltung verbleibe ich mit herzlichen Grüßen
Marlis Fengels