Pilotbohrung startet: Zentrale Wärmeversorgung durch Geothermie im Baugebiet Spechort in Schermbeck
Die Gemeindewerke Schermbeck prüfen mit ihrem Fachpartner Gelsenwasser die Möglichkeiten einer zentralen Wärmeversorgung des Baugebiets Im Spechort durch Erdwärme (Geothermie).
Auf dem zukünftigen Baufeld wird derzeit eine bis zu 200 Meter tiefe Erkundungsbohrung durchgeführt. Damit werden weitere Informationen über das Erdreich gewonnen und die Eignung des Gebiets für die Wärmeversorgung mittels Erdsonden ermittelt.
Im Neubaugebiet Spechort sind 74 Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie in Doppelhaushälften geplant.
Geothermal Response Test
Ob die Erkundungsbohrung erfolgreich ist, kann erst nach mehreren Tagen festgestellt werden. Hierzu wird ein sogenannter “Geothermal Response Test” durchgeführt, bei dem mit Hilfe von geeigneter Software die thermodynamischen Parameter des Untergrunds in der oberflächennahen Geothermie ausgewertet werden. Parallel liegt der BAFA für das Vorhaben ein Antrag auf Fördermittel nach dem Programm “Wärmenetzsysteme 4.0“ vor.
Grundlage für einen Wärmekonzessionsvertrag der Gemeindewerke Schermbeck wäre ein Baubeschluss der Kommune für diese zentrale Geothermielösung. Im Sommer entscheiden Gemeinde und Gemeindewerke dann, ob das Kalte Nahwärmesystem realisiert werden kann.
Wie funktioniert „Kalte Nahwärme“?
Ein Wärmeträger wird tief in den Boden geleitet, die natürliche Erdwärme erhöht die Temperatur um etwa 5 Grad auf 5-15 Grad. Der so erwärmte Wärmeträger wird direkt danach zu den angeschlossenen Häusern geführt. Eine Wärmepumpe im Haus hebt die Temperatur zum Heizen oder zur Warmwasseraufbereitung weiter an.
Im Sommer können durch den gleichen Kreislauf über die Fußboden-„Heizung“ Räume auch leicht gekühlt werden. Idealer Standort für die unterirdischen Sonden sind öffentliche unbebaute Flächen im Wohngebiet, wie etwa Spielplätze.