Die Oldtimerfreunde Schermbeck wurden am Sonntag am Lühlerheim regelrecht von Besuchern überrollt
Schermbeck. „Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes heute von Besuchern überrollt worden. Wir haben zwar mit großen Zulauf gerechnet, aber nicht, dass es so voll heute wird“, sagte Sven Schlei, Vorsitzender der Oldtimerfreunde Schermbeck.
Der Verein hatte am Sonntag zu einem Treffen zum 9. Oldtimertag eingeladen. Genutzt wurde erstmals der gesamte Landschaftspark rund um das Lühlerheim.
Heftige Böen
Bereits um 8.30 Uhr, gut eineinhalb Stunden vor der offiziellen Eröffnung, rollten die ersten Karossen an. Heftige Böen fegten immer wieder Sand- und Staubwolken über das Gelände, so dass die auf Hochglanz aufpolierten Autos durch eine dünne graue Sandschicht schnell ihre Farbe wechselten.
Picknick im Schatten
Das ließ die Oldtimerfreunde, die vom gesamten Niederrhein, aus dem Kreis Borken und dem Ruhrgebiet angereist kamen, regelrecht „kalt“. Sie nutzen die Stunden zu „Dieselgesprächen“, einem Picknick im Schatten der Bäume oder genossen Kaffee und Kuchen an den Ständen. Es war ein Kommen und Gehen.
30 Mitglieder der Oldtimerfreunde regelten den Verkehr. „Wir haben ein offenes Treffen ohne Anmeldungen und ich schätze, dass wir am Ende des Tages auf rund 800 Besucher kommen“, so Schlei.
Er verglich den Tag mit einer großen Kontaktbörse für alle Oldtimerfreunde. „Hier lernen sich Gleichgesinnte kennen, können sich austauschen, gemeinsam grillen und Fachgespräche führen“.
Nicht nur für Oldtimerfans gab es viel zu sehen. Eine knallgelbe Corvette reihte sich zwischen einem schwarzen Benz 300 und einem Mercedes 170 S aus dem Jahr 1949 ein. Schön und selten auch der BMW EMS 327 Cabrio von 1954.
Kleine Geldanlage
Abseits vom Rummel, mit Strohhütchen und Campingtisch saß der 80-jährige Wilhelm Romswinkel mit Ehefrau Waltraud. Sein ganzer Stolz ist seine BMW Isetta 250 aus dem Jahre 1957.
Vor 30 Jahren hat der Dorstener sich das Schmuckstück mit gerade Mal 12 PS zugelegt und zahlte dafür 7500 DM. Heute, so Romswinkel, liege der Wert zwischen 24 000 und 25 000 Euro. Eine kleine Geldanlage, die er aber auf keinen Fall verkaufen möchte. „Meine Frau und ich nutzen jede Gelegenheit zu einer gemütlichen Ausfahrt“, sagte er.
Team Lühlerheim mit im Boot
Gegen Mittag füllte sich der Platz immer mehr. Zur Freude des Veranstalters: „Das Gute ist, dass wir keinen kommerziellen Hintergrund haben und deshalb auch keinen Eintritt nehmen. Allerdings profitieren sowohl wir als Verein als auch das Lühlerheim, das heute Kaffee und Kuchen, Gegrilltes und vieles mehr anbietet, von diesem Tag“, so Schlei, der vermutet, dass die Rekordmarke von 2017, das waren 650 Fahrzeuge, gestern geknackt wurde.
Petra Bosse