Nottenkämper Prokurist Herr L. verschwunden – sein Anwalt vermutet Freitod
Schermbeck. Der Gahlener Bürger und Rechtsanwalt Dr. Stefan Steinkühler (SPD) war am Dienstag beim Folgetermin der 2. Strafkammer des Landgerichts Bochum in dem so genannten „Ölpellets-Skandal“ auf dem Mühlenberg der Firma Nottenkämper als interessierter Zuhörer.
Zu dem, was dort dann vorgetragen wurde, teilte uns Dr. Steinkühler Folgendes mit:
Der Verteidiger, des prozessbeteiligten Prokuristen der Fa. Nottenkämper, Prof. Neuhaus aus Dortmund teilte dem Gericht mit, dass bereits am Freitag, (18.8.) der Mitangeklagte und ehemalige Prokurist der Firma Nottenkämper, Herr L., angeblich den Freitod gewählt hat.
Über den Verbleib seiner Person ist bis dato nichts bekannt. Weiter heißt es: Es wurden zwei Briefumschläge mit je einem Abschiedsbrief und einem Testament zugunsten seiner Lebensgefährtin aufgefunden.
Keinen Ausweg gesehen
Der Verteidiger von Herrn L. verlas hierzu auch eine Erklärung, der zur Folge „Herr L. dem Druck durch das Strafverfahren nicht mehr standgehalten und keinen anderen Ausweg gesehen mehr gesehen hätte.“
Alle persönlichen Papiere und Kreditkarten hätten sich, wie gewohnt, im Schrank befunden, ebenso Bargeld im Tresor. Das Fahrzeug des Betroffenen habe vor dem Haus gestanden. Lediglich sein Handy sei mit Herrn L. verschwunden.
Auf Nachfrage der Redaktion, erklärte eine Mitarbeiterin der Kanzlei des Prof. Neuhaus, dass der Anwalt keine weiteren Stellungnahmen zu diesem Fall abgeben möchte.
Nächster Verhandlungstermin
Ob das Gesamtverfahren jetzt aus „prozessökonomischen“ Gründen aufgeteilt wird, soll nächste Woche beim Verhandlungstermin (29.08. um 10 Uhr) beraten und entschieden werden. H.Scheffler
Zur Sache:
Der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen stellte bei der Staatsanwalt Duisburg Strafanzeige wegen unerlaubte Einlagerung und Verfüllung von etwa 30 000 Tonnen Ölpellets und etwa 35 000 Tonnen Kronocarb (Petrolkoks).