Neues vom Gerätehaus des Gahlener Löschzuges

Die Vorschläge des Brandschutzbedarfsplanes sollen 2019 umgesetzt werden

 „Die räumliche Situation im Gerätehaus Gahlen ist derzeit erheblich beengt“, beschrieb die am 17. Dezember 2017 vom Gemeinderat verabschiedete Neufassung des gemeindlichen Brandschutzbedarfsplans die Situation des Gerätehauses des Löschzuges Gahlen.

Als nähere Begründung wurden „insbesondere die Stellplätze der Fahrzeuge, die Tordurchfahrten und die Ausfahrradien“ genannt. Diese seien nicht für moderne Großfahrzeuge geeignet und bereits für den aktuellen Stand zu klein. „Derzeit ist keine Absauganlage vorhanden“, heißt es in dem Plan. Vor dem Hintergrund der Verschmutzung durch Dieselmotoren-Emissionen gelte es Feuerwehrkräfte vor schädlichen Einwirkungen zu schützen. „Hierzu ist es notwendig“, stellte das Karster Planungsbüro Küsters fest, „die Abgase der Fahrzeuge direkt abzusaugen und eine Kontamination somit zu vermeiden.“ Zusätzliche Stolpergefahren in der Halle müssten beseitigt werden. Insgesamt müsse das Gerätehaus in Gahlen Platz für drei Großfahrzeuge bieten. Das sei aber nicht gegeben.

Das T-förmige Gebäude in der Bildmitte zeigt den gegenwärtigen Bestand des Gerätehauses des Löschzuges Gahlen. Der Buchstabe A und der unterhalb des Buchstabens befindliche weiße Fleck kennzeichnen den Bereich, in dem im Rahmen einer Erweiterung eine Halle mit drei oder vier Stellplätzen entstehen soll. Luftbild: Helmut Scheffler

Auf der Basis dieser Beurteilung im Brandschutzbedarfsplan wurde unter Beteiligung von Angehörigen des Löschzuges Gahlen, des Architektenbüros Brilo und der Gemeindeverwaltung eine bauliche Lösung mit Umbau und Erweiterung des gegenwärtigen Gebäudebestandes erarbeitet. Das Projekt wird in der nächsten Sitzung des Bau- und Liegenschaftsausschusses vorgestellt, der am 18. September um 17 Uhr im Rathaus öffentlich tagt.

Die von der Gemeindeverwaltung aufgezeigten Lösungsvorschläge wurden mit der Feuerwehr abgestimmt. Grundsätzlich bleibt der alte Gebäudebestand erhalten. Die Umkleide- und Sanitärräume werden aus dem gegenwärtigen Gebäude in die gegenwärtige Fahrzeughalle verlegt“, berichtet Kämmerer Frank Hindricksen. Die gegenwärtige Fahrzeughalle werde durch Umbaumaßnahmen energetisch ertüchtigt und im Inneren mit Umkleide-, Sanitär-, Werkstatt- und Sozialräumen ausgestattet. „Damit wird“, so Hindricksen, „einerseits den zusätzlichen räumlichen Anforderungen auf Grund der steigenden Anzahl von Löschzugmitgliedern entsprochen; andererseits wird auch der gegenwärtigen Problematik der verschiedenen Ebenen zwischen Fahrzeughalle und Umkleide-/Sanitärräumen begegnet.“

Neben dem Umbau soll es eine Erweiterung geben. Sie soll an der Ostseite in Richtung südlicher Teil des Mühlenteiches erfolgen. Geplant sind neue Stellplätze. Dazu werden den Politikern zwei verschiedene Varianten vorgelegt. Die erste Variante entspricht inhaltlich den Ergebnissen des Brandschutzbedarfsplanes mit der Errichtung von drei Stellplätzen. Mit der zweiten Variante ist die Errichtung von vier Stellplätzen vorgesehen. Hintergrund dafür ist der Wunsch der Feuerwehr, für die Jugendfeuerwehr künftig ein eigenes Fahrzeug vorzuhalten, für das dann ein weiterer Stellplatz benötigt wird. „Die Jugendfeuerwehr weist in den vergangenen acht Jahren eine beachtliche Stärke von durchschnittlich etwa 30 Kindern auf und bildet daher ein wichtiges Fundament für die Nachwuchsarbeit der Feuerwehr“, stellt Frank Hindricksen fest.

Die Kosten für die erste Variante mit drei Stellplätzen belaufen sich nach einer ersten Schätzung auf rund 560 000 Euro. Die Mehrkosten für die zweite Variante mit vier Stellplätzen liegen bei etwa 38 000 Euro. Hinzuzurechnen seien noch die Kosten für besondere technische Ausrüstungen des Gebäudes mit einer Absauganlage für Fahrzeugabgase sowie einer Einspeisemöglichkeit einer Ersatzstromversorgung mit insgesamt rund 16 000 Euro bei der Varianten eins oder 21 000 Euro bei der Varianten zwei. Die Verwaltung spricht von einer groben Kosteneinschätzung und verweist auf die gestiegenen Kosten angesichts der gegenwärtigen Baukonjunktur. Man müsse von Kostensteigerungen in Höhe von bis zu 30 Prozent ausgehen. „Daher sollte“, so die Verwaltung,. „bei der Planung des Haushaltsansatzes mit einer Größenordnung von rund 750 000 Euro (Variante 1) und rund 800 000 Euro (Variante 2) ausgegangen werden.

Sollte der Ausschuss sich für die Ausweisung der benötigten Haushaltsmittel im Haushaltsplanentwurf 2019 entscheiden, dann würde noch im Jahre 2018 ein Bodengutachten beauftragt, das nach Möglichkeit noch im Jahre 2018 vorgelegt werden sollte.

Im Zusammenhang mit den Planungen der Feuerwehr bittet der Gahlener Heimatverein, „in der Planung für die neue Fahrzeughalle einen zusätzlichen Raum“ zu errichten, der vom Heimatverein genutzt werden könnte. Auch bislang nutzte der Verein auf dem Gelände des Gerätehauses eine Garage als Lagerraum für die Utensilien zum Binden und Aufstellen von Maibaum und Erntekranz, Stühle und Bänke, das Schlauchboot zur Pflege der Mühlenteichinsel sowie diverses Kleinmaterial. „Außerdem“, so der HV-Vorsitzende Jürgen Höchst, „nutzen wir einen weiteren Raum an der friedhofseitigen Stirnseite, um unsere Schwäne bei länger anhaltenden Frostperioden überwintern zu lassen.“

Die Verwaltung schlägt vor, südlich der neu geplanten Fahrzeughalle eine Fertiggarage zu errichten. Die Kosten werden auf etwa 15 000 Euro beziffert. Darin wären auch die Kosten für die Zuwegung enthalten.

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.