Musikalischer Beitrag zum Jubiläum

Kirchenchor „Cäcilia“ setzte die Serie seiner anspruchsvollen Messgesänge fort

Schermbeck Den Reigen anspruchsvoller musikalischer Messen erweiterte der vom Kirchenmusiker Josef Breuer geleitete gemischte Kirchenchor „Cäcilia“ am zweiten Weihnachtstag um die Pastoral-Messe in f-Dur von Anton Diabelli, die in ein erweitertes Kirchenmusikprogramm eingebettet wurde, den Weihnachtsgottesdienst in einem festlichen Glanze erstrahlen ließ und den etwa 400 Besuchern ein Weihnachtsgeschenk der allerfeinsten Klasse bot. Es war zugleich der erste von drei musikalischen Beiträgen des Kirchenchores innerhalb der einjährigen Feiern anlässlich des 100-jährigen Kirchweihjubiläums der heutigen Ludgeruskirche.

Kirchenchor „Cäcilia“, Holzbläser, Trompeter und die Essener Philharmonie trugen am zweiten Weihnachtstag Anton Diabellis Pastoralmesse in f-Dur in der Schermbecker Ludgeruskirche vor. Foto: Scheffler
Kirchenchor „Cäcilia“, Holzbläser, Trompeter und die Essener Philharmonie trugen am zweiten Weihnachtstag Anton Diabellis Pastoralmesse in f-Dur in der Schermbecker Ludgeruskirche vor. Foto: Scheffler

Als Solisten konnte Josef Breuer für die Aufführung in Schermbeck bekannte Solisten gewinnen: Den Hamburger Paul Möllmann (Bass) und die jetzt in Hamminkeln wohnende ehemalige Schermbeckerin Katja Müller (-Kruse), die beide schon mehrfach in der Ludgeruskirche auftraten, sowie Stoyan Milkov (Tenor) und seine Tochter Boshana Milkov (Alt) aus Essen, die ihr Debüt in der Ludgeruskirche gaben. Die Essener Philharmonie übernahm die Orchesterpartien der Pastoral-Messe und wurde dabei durch fünf Holzbläser und durch die beiden „Einklang“-Trompeter Jürgen Hater und Bastian Striewe unterstützt.
Wie bei den ganz großen Aufführungen der letzten 20 Jahre konnte Josef Breuer auch diesmal wieder 15 Gastsänger aus Schermbeck und seinen Nachbargemeinden gewinnen.

Kirchenchor Cäcilia
Seine „Pastoralmesse in f-Dur” hat Anton Diabelli im Jahre 1830 in der kurzen Zeit zwischen dem 1. und 25. November niedergeschrieben. Der 1781 in Mattsee bei Salzburg geborene Komponist war Chorknabe in Salzburg und trat 1800 in das Benediktinerstift Raitenhaslach ein. Im Zuge der Säkularisation der bayerischen Klöster gab Diabelli seinen Wunsch auf, Priester zu werden. Nach Diabellis Lebenslauf ist es nicht verwunderlich, dass er eine große Neigung zur Kirchenmusik zeigte. Wegen ihrer Eingänglichkeit und bequemen Aufführbarbeit wurde seine Kirchenmusik sehr geschätzt. Meisterhaft verwendete er im Credo den Choral. Den Höhepunkt bildete zweifelsohne das ebenso tief empfundene wie volkstümliche „Agnus Dei“.

Pastor Xavier Muppala und Pastor Franz-Gerd Stenneken (v.l.). Foto Scheffler
Pastor Xavier Muppala und Pastor Franz-Gerd Stenneken (v.l.). Foto Scheffler

Während der Kommunion ergänzten die Philharmoniker die Pastoralmesse um eine von 17 einsätzigen Kirchensonaten, die der österreichische Komponist Wolfgang Amadeus Mozart schuf.
Zum krönenden Abschluss der Messe sangen Chor und Gemeinde nach Pastor Xavier Muppalas Segen das Weihnachtslied „O du fröhliche“, wobei der Chor den bekannten Gesang um eine Überstimme ergänzte.
Lang anhaltender Applaus am Ende des eineinhalbstündigen Gottesdienstes unterstrich Pastor Franz-Gerd Stennekens Lob an Josef Breuer, an den Chor und an die Instrumentalisten und bewies Sängern und Musikern, dass sie es – in der Nähe der großen Weihnachtskrippe stehend – geschickt verstanden hatten, die das ganze Werk Diabellis durchwehende Weihnachtsstimmung musikalisch umzusetzen. Die Zuhörer nahmen die hörbare Erfahrung mit auf den Heimweg, dass Kirchenmusik über alle Wirrnisse der Zeiten hinweg die wohl lebendigste Form für das Lob des Schöpfers geblieben ist.
Am Ostermontag des Jahres 2015 werden die Gottesdienstbesucher miterleben, wie der Kirchenchor „Cäcilia“ Franz Schuberts „Deutsche Messe“ als zweiten Jubiläums-Beitrag singen wird. H.Sch.

Schermbeck, Kirchenchor Cäcilia

Schermbeck, Kirchenchor Cäcilia

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.