Musikalische Matinee mit großen Talenten

Mit dem Konzert „Junge Sterne“ beendete die Kulturstiftung ihr Jahresprogramm

Schermbeck Vom viel zitierten „verflixten siebten Jahr“ zeugten beim Konzert „Junge Sterne“ am Sonntag allenfalls die Besucherzahlen. Wenn nur ein einziger der für Kultur verantwortlichen Politiker des Kleinstädtchens sich für die musikalischen Leistungen des Nachwuchses interessiert, dann muss man sich nicht wundern, wenn nur 30 Nicht-Kulturpolitiker den Weg in die Kulturstube nahe der Burg finden und den Vertretern der Kulturstiftung das Lächeln auf den Lippen erstarrt, zumal die Vereinigung in diesem Jahr auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblicken kann.
Den wenigen Besuchern wurde eine neue Form der Veranstaltung „Junge Sterne“ geboten. Während in früheren Jahren die meisten „Sterne“ von auswärts kamen, sollten diesmal vor allem Schermbecker Talente vorgestellt werden. Kirchenmusiker Josef Breuer, einer der drei Juroren bei der Musikveranstaltung „Junge Klassik“ in der Gesamtschule, konnte aus dem Kreis der besonders talentierten Teilnehmer kurzfristig Sina Jöhren, Darius Nashir und Jakob Quabeck für einen „Junge Sterne“-Auftritt gewinnen. Ihnen schloss sich der Recklinghausener Gymnasiast Lucas Rey an.
Den musikalischen Reigen eröffnete der 16-jährige Lucas Rey als Zweitplatzierter beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ des Jahres 2013 mit der Sonate G-Dur von Giuseppe Domenico Scarlatti. Als Beispiel für eine Sonate in Moll wählte Jakob Quabeck Scarlattis Sonate d-moll aus. Der 17-jährige Schüler des Dorstener Petrinums hat vor etwa neun Jahren mit dem Klavierspielen begonnen und inzwischen mehrfach am Wettbewerb „Junge Klassik“ teilgenommen.
Die Konzertbeiträge der beiden Klavierspieler Lucas Rey und Jakob Quabeck ergänzte die Dammerin Sina Jöhren um den dritten Satz aus der Sonate 4 (Allemande) des französischen Flötenvirtuosen und Komponisten Michael Blavet. Die 16-jährige Querflötistin Sina Jöhren hat bereits zweimal am Wettbewerb „Junge Klassik“ teilgenommen.

Das Konzert „Junge Sterne“ wurde von den vier Instrumentalisten Lucas Rey, Jakob Quabeck (vorne v.l.), Sina Jöhren und Darius Nashir (hinten v.l.) mit großer Virtuosität gestaltet. Foto Scheffler
Das Konzert „Junge Sterne“ wurde von den vier Instrumentalisten Lucas Rey, Jakob Quabeck (vorne v.l.), Sina Jöhren und Darius Nashir (hinten v.l.) mit großer Virtuosität gestaltet. Foto Scheffler

Die Musik dieses Komponisten Michel Blavet aus dem frühen 18. Jahrhundert ergänzte am Sonntag der Cello-Spieler Darius Nashir um Camille Saint-Saëns` Cello-Sonate in h-moll, die ein Jahrhundert später entstand, wobei der 14-jährige Schermbecker Gesamtschüler von seiner Lehrerin Christina Spellerberg am Klavier begleitet wurde.
Im Rahmen des einstündigen Konzertes boten die vier Nachwuchs-Instrumentalisten den Zuhörern ein breites musikalisches Spektrum, das vom zweiten Satz „Adagio cantabile“ aus Ludwig van Beethovens Klavier-Sonate Nummer 8 („Patetique“) über zwei Sätze aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Quartett E-Dur“ bis hin zu Mozarts Sonate e-moll reichte, die er im Jahre 1778 in Paris komponierte.
Der lange anhaltende Applaus der Zuhörer signalisierte den beiden Kulturstiftungs-Vorstandsmitgliedern Brigitte Straus und Dagmar Wüstemann, dass die Konzentration auf Schermbecker Nachwuchs-Instrumentalisten eine richtige Entscheidung war. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.