Musik zum Lobe des Schöpfers

Der Kirchenchor Gahlen feierte am Sonntag sein 50-jähriges Bestehen

Minutenlanger Applaus in der proppenvollen Gahlener Dorfkirche belohnte am frühen Sonntagabend die Ausführenden des Konzertes, das anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kirchenchores der Evangelischen Kirchengemeinde Gahlen unter dem Motto „Singet dem Herrn ein neues Lied“ veranstaltet wurde.

Unter der Gesamtleitung der Kirchenmusikerin Annelie Twachtmann bewiesen der Jubiläumschor, der gemischte Chor „RondoVous“ und der Posaunenchor, dass die Kirchenmusik zum Lobe des Schöpfers in Gahlen eine große Rolle spielt.

Mit einem Konzert in der Gahlener Dorfkirche begann der Kirchenchor Gahlen die Feier seines 50-jährigen Bestehens. Foto: Helmut Scheffler

Der Männergesangverein Gahlen-Dorf, der gute Kontakte zur Kirchengemeinde unterhält, steuerte mehrere Lieder zum Festtagsprogramm bei. Das Instrumentalensemble aus Recklinghausen unterstützte die Sänger ebenso wie Julia Nikolajczyk (Sopran, Alt), Dagmar Feldmann (Chor-Solosopran), Rolf Scheider (Bass), Kornelia Goldstein (Trompete), Bernward van Heek (Trompete), Christian Hilbricht (Saxophon), Till Siepmann (Pauken) und Thorsten Schäffer (Klavier).

Mit einem Konzert in der Gahlener Dorfkirche begann der Kirchenchor Gahlen die Feier seines 50-jährigen Bestehens. Foto: Helmut Scheffler

Nach der Begrüßung der Gäste durch Pfarrer Christian Hilbricht eröffnete der Kirchenchor den musikalischen Reigen mit Johann Sebastian Bachs Marsch „Singt und spielt dem Herrn“, mit Johann Pachelbels Aufforderung „Singet dem Herrn ein neues Lied“ und mit Dietrich Buxtehudes Kantate „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken“.

Gegen Ende des Konzertes beschloss der Jubiläumschor sein musikalisches Rahmenprogramm mit zwei bedeutenden kirchenmusikalischen Werken. Mit dem Kyrie, Gloria, Sanctus und dem Agnes Dei aus der im Jahre 1877 erstmals erschienenen „Messe brève no. 7“ erinnerten die Sängerinnen und Sänger an den 200. Geburtstag und den 125. Todestag des französischen Komponisten Charles Gounod.

Bei der Ausführung der Kantate „Gott, der Herr, ist Sonn` und Schild“, die Johann Sebastian Bach während seines Leipziger Aufenthaltes für das Reformationsfest schuf und die am 31. Oktober 1725 erstmals aufgeführt wurde, unterstützten drei Vokalsolisten den vierstimmigen Gesang.

Thomas Rieglers „Festliche Intrade“ hatte Annelie Twachtmann ebenso für den von ihr geleiteten Posaunenchor ausgewählt wie Händels Choralvorspiel „Lobe den Herren“, Helmut Lammels „Somebody`s knocking at your door“ und Hans-Ulrich Nonnemanns „Die Gott lieben werden sein wie die Sonne“.

Beschwingte Musikpartien

Der gemischte Chor „RondoVous“, der unter Leitung von Annelie Twachtmann im Gemeindehaus an der Friedenskirche probt, steuerte drei beschwingte Musikpartien zum Konzert bei, darunter auch das afrikanische Lied „Mamaliye“

Die Freude am Gesang war zentrales Thema der musikalischen Beiträge des von Jörg Remmers geleiteten Männergesangvereins Gahlen-Dorf. Das reichte von Edgar Elgars „Klänge der Freude“, einem Hymnus nach der Melodie „Land of Hope and Glory“ über Jeremiah Clarkes „Singet froh“ und Franz Schuberts „Heilig“ bis hin zu Franz Josef Cleuvers Vertonung des Psalmes 150 mit der Aufforderung, den Herrn in seinem Heiligtum mit Posaunen, Psaltern, Harfen, Pauken und weiteren Instrumenten zu loben.

Brigitte Rauscher (r.), die Vorsitzende des Chorverbandes der Evangelischen Kirche im Rheinland, ehrte die Gründungsmitglieder Wilma Nötzelmann und Gerhard Becks, bevor sie der Chorleiterin Annelie Twachtmann (v.l.) eine Urkunde zum 50-jährigen Bestehen des Kirchenchores überreichte. Foto: Helmut Scheffler

Im Rahmen des Konzertes wurden die beiden Gründungsmitglieder Wilma Nötzelmann und Gerhard Becks geehrt. Als Vorsitzende des Chorverbandes der Evangelischen Kirche im Rheinland überreichte die Kirchenmusikdirektorin Brigitte Rauscher den Jubilaren eine Urkunde und eine Ehrennadel in Gold. Die Urkunde für das 50-jährige Bestehen des Chores nahm Annelie Twachtmann in Empfang, bevor ihr die Chor-Vorsitzende Sandra Hantschel einen Blumenstrauß überreichte.

Der Einladung Pfarrer Hilbrichts, am geselligen Teil der Jubiläumsfeier teilzunehmen, folgten nach dem abschließenden Gesang des „Preiset froh den Herrn“ zahlreiche Konzertbesucher und etliche ehemalige Sänger in das festlich geschmückte Gemeindehaus.

Vor zwei großen Notenschlüsseln stehend, gratulierte Brigitte Rauscher dem Kirchenchor zu einer glanzvollen musikalischen Darbietung, bevor sie Wolfgang Lux und Ekkehard Kühne eine Urkunde und die Silberne Ehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft im Chor überreichte.

Das war eine Meisterleistung

Mit ihren Texten, die zu bekannten Melodien verfasst wurden, erinnerten Sandra Hantschel, Ekkehard Kühne, Ingrid Gläser, Edith Kühne und die Klavierspielerin Lyn Heiming an die bisherigen Chorleiter Hans-Dieter Krüger (1968-1973), Dr. Ulrich Pardey (1973), Wilhelmine Papsdorf (1974-1986), Roland Geist (1986), Johannes Henkel (1987-2001), Wolfgang Sansen (Januar bis August 2002) und Annelie Twachtmann (seit September 2002).

Als Vorsitzender des Gahlener Heimatvereins gratulierte Jürgen Höchst – auch im Namen der übrigen Gahlener Vereine – zum Jubiläum. Sein Lob für das Konzert fasste Höchst zusammen in der Formulierung: „Hut ab! Das war eine Meisterleistung.“

Eine Ausstellung im Foyer des Gemeindehauses bot reichliche Anlasse zu Gesprächen über die fünf Jahrzehnte der Vereinsgeschichte. Ingrid Gläser hatte eine Vielzahl von Dokumenten und Bildern auf Stellwänden befestigt. Sie erinnerten an Konzerte, Ausflüge, Feste und Feiern des Chores.

Alle Gäste erhielten zum Abschied eine 20-seitige Festbroschüre, die Annelie Twachtmann in Zusammenarbeit mit Sandra Hantschel und Ingrid Gläser erstellt hatte.

Am 9. Dezember werden die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einem Festgottesdienst um 9.30 Uhr in der Friedenskirche auf der Hardt fortgesetzt. In der Friedenskirche gestaltet der Kirchenchor gemeinsam mit dem Kirchenchor St. Nikolaus ein festliches Programm zum 2. Advent. Beide Chöre singen in freundschaftlicher Verbundenheit seit Jahren gemeinsam in den Gottesdiensten zu den Gemeindenfesten auf der Hardt. H.Scheffler

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.