Mobilität ist für ältere Menschen sehr wichtig

Der Schermbecker Seniorenbeirat veranstaltete am Samstag einen Bewegungstag

Schermbeck Altwerden ist in der Regel mit einem Nachlassen der körperlichen Mobilität verbunden. Dem entgegenzusteuern hat sich der Seniorenbeirat der Gemeinde Schermbeck zum Ziel gesetzt. Am Samstag veranstaltete die Gruppe mit mehreren Partnern einen Tag, der unter dem Motto „Bewegungstag – Mobilität im Alter“ stand.

Auf dem Gelände des Betriebes „Moderne Metallgestaltung“ im Heetwinkel 42, der mit dem Betrieb „Schöne Fahrräder“ gekoppelt ist, stellte Inhaber Ludger Zens am Samstag eine 250 Quadratmeter große Halle und das Außengelände zur Verfügung, damit mehrere Aktivitäten zum Thema „Bewegungstag“ durchgeführt werden konnten.

Die Senioren nutzten am Samstag beim Bewegungstag gerne das Angebot zu testen, wie man mit einem Stand-Fahrrad Muskelpartien ganz unterschiedlich beanspruchen kann. Foto: Helmut Scheffler

Ludger Zens stellte den Besuchern die große Vielfalt neuartiger Fahrräder vor, wobei er einen besonderen Schwerpunkt auf E-Bikes und E-Mountainbikes legte, weil deren Bedienung schwieriger ist als die eines normalen Fahrrads. Ein interner Anschub im unpassenden Augenblick kann ebenso leicht zu Stürzen führen wie eine deutlich erhöhte Geschwindigkeit. Hinzu kommt noch der schlechte Zustand vieler Fahrradwege, die leicht zu Gefährdungen von Radlern beitragen können, die mit bis zu 25 Kilometern pro Stunde unterwegs sind.

„Das fühlt sich genauso an wie das Fahren mit einem normalen Fahrrad“, beschrieb Dieter Rietz nach einer Probefahrt auf dem Firmengelände das Fahren mit einem E-Bike, das er zum ersten Mal getestet hatte. Wie er nutzten die Besucher gerne die Chance, elektrobetriebene Zweiräder zu testen.

Ludger Zens stellte auch einen Airbag für Fahrradfahrer vor, der Kopfverletzungen verringern oder vermeiden soll. „Er bietet nicht nur die weltweit beste Stoßdämpfung im Vergleich zu anderen Fahrradhelmen an, er ist zudem ein praktisches, diskretes Accessoire, das sich problemlos überall mitnehmen lässt“, beschrieb Ludger Zens ein Hilfsmittel, das nicht auf dem Kopf, sondern als Kragen um den Hals getragen wird.

Als Mitarbeiterin des Dorstener Fitnessstudios Injoy zeigte Marie Zens den Senioren den Umgang mit einem Stand-Fahrrad, mit dessen Hilfe witterungsunabhängig in einem Wohnraum die Muskulatur gestärkt werden kann. „Bei unterschiedlichen Griffpositionen oder durch die Nutzung unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade werden jeweils andere Muskeln stärker beansprucht“, erklärte Marie Zens den Senioren. Sogar Bergfahrten ließen sich mit diesen Stand-Fahrrädern simulieren. „Selbst Osteoporose lässt sich durch ein systematischen Muskeltraining hinauszögern“, nannte Marie Zens als eine weiteren Vorteil. Die Besucher erhielten Gutscheine für ein kostenloses Training im Injoy.

Zur Mobilität im Alter gehört auch der Umgang mit dem eigenen motorisierten Fahrzeug. Immer mehr ältere Menschen fahren bis ins hohe Alter hinein mit ihren Autos, ohne selbst zu merken oder sich einzugestehen, dass die Fahrtüchtigkeit nachgelassen hat. Mit diesem Thema befasste sich der Schermbecker Fahrlehrer Marc Overkämping in Gesprächen mit den Besuchern. „Selbstkritik ist wichtig“, riet Overkämping, den eignen Fahrstil testen zu lassen. Es muss nicht unbedingt der TÜV sein, der die Fahrtauglichkeit überprüft. Man kann auch einen Fahrlehrer bitten, im Rahmen einer Probefahrt das Fahrverhalten eines älteren Menschen zu prüfen. Der wird bei Bedarf Kontakt mit den Verwandten aufnehmen, um Lösungsmöglichkeiten für die weitere Nutzung des Autos zu besprechen. Als vorteilhafte Hilfen stellte Overkämping einige Fahrassistenten vor. Bremsassistenten erkennen ein Stauende. Spurhalteassistenten melden ein Abweichen von der benutzten Spur. Andere Assistenten erkennen eine aufkommende Müdigkeit des Fahrers, ein deutliches Abweichen von der vorgeschriebenen Geschwindigkeit oder erleichtern das Rückwärtsfahren bzw. das Einparken.

„Wir hätten noch mehr Werbung betreiben müssen und besonders durch Plakate“, bedauerte der Seniorenbeiratsvorsitzende Friedhelm Stoltenberg den geringen Besuch. Die informativen Gespräche bewertete Stoltenberg aber als so positiv, dass er eine Wiederholung des Bewegungstages für sinnvoll erachtete. H.Scheffler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.