Luftreinigung mit bewährter Lichttechnik

Hermann Göbel schwört auf die bewährte und kostengünstige UVC-Technik gegen Corona. Foto: Borgwardt

Auch nach den Lockerungen der Coronaschutzregeln bliebt bei so manchem ein ungutes Gefühl. Schließlich sind die Fallzahlen weiterhin hoch. Für viel Sicherheit könnte ein System sorgen, wie es im Jugendhaus Damm bereits im Einsatz ist.

Seit Beginn der Coronakrise wurde heftig um die Einführung von Luftfiltern gestritten. Elternverbände in ganz Deutschland forderten vehement die Installation von Filteranlagen in Klassenräumen, während viele Gemeindevertreter diese ebenso vehement ablehnten. So groß war die Sorge vor den laufenden Kosten, dass in einigen Fällen sogar Anlagen abgewiesen wurden, die von Eltern selbst bezahlt wurden.

Dass es auch viel preisgünstiger geht, zeigt das Beispiel des Jugendhauses in Schermbeck-Damm. Hier wurde durch bürgerliches Engagement eine hochmoderne Anlage installiert, die völlig ohne Filter auskommt. Die ursprüngliche Technik dahinter ist seit Jahrzehnten bewährt und kommt ursprünglich aus der Aquaristik: Durch UV-Licht werden Keime sicher abgetötet.

Einfach und effektiv

Einer, der diese Technik seit langem kennt, ist der Dammer Hermann Göbel. „Wir haben die UV-Reinigung vor 30 Jahren in Teichanlagen eingeführt“. erklärt der Fachmann. „Damals gab es einige Skepsis“, erinnert er sich schmunzelnd, „man dachte, die Fische würden alle verstrahlt werden. Dabei ist die Technik komplett sicher und heute absoluter Standard.“

Tatsächlich ist das Prinzip so einfach wie effektiv: Mittels einer Pumpe wird das Wasser in einer geschlossenen Röhre an einer UV-Lampe vorbeigeführt. Das hochkonzentrierte Licht zerstört nahezu alle Keime in Sekundenbruchteilen, und das gereinigte Wasser fließt wieder in den Teich oder das Aquarium zurück.

Seit einigen Monaten reinigt die unauffällige Anlage die Atemluft im Jugendhaus Damm. Foto: Borgwardt

Dass diese UVC-Technik auch mit Atemluft funktioniert, haben inzwischen viele Tests bewiesen. „Auch die neue Corona Mutante wird zu 99,7 Prozent abgetötet“, erklärt Hermann Göbel. Daher hatte er sich dafür stark gemacht, dass eine solche Anlage auch im Jugendhaus Damm eingesetzt wird. „Wichtig ist zu betonen, dass es keine Filteranlage ist. Die Keime werden nicht in einem aufwändig auszutauschenden Filter gefangen, sondern direkt abgetötet. Daher sind die Folgekosten auch minimal“, erklärt der Dammer. Seinen Berechnungen zufolge kämen zu den moderaten Stromkosten jährlich nur rund 25 bis 30 Euro für die Austauschröhre hinzu. Dazu sei der Anschaffungspreis deutlich geringer als bei den Filtern: „UVC-Luftreiniger gibt es bereits ab 1500 Euro“, erklärt Göbel.

„Ein sicheres Gefühl“

Im Jugendhaus Damm verrichtet eine solche Anlage nun seit einigen Monaten ihren Dienst. Nicht lauter als ein Kühlschrank, summt das unscheinbare Gerät in einer Ecke des Gruppenraumes vor sich hin. Dabei wird die Umgebungsluft kontinuierlich gereinigt. „Das verschafft schon ein sicheres Gefühl“, betont Hermann Göbel. Und selbst wenn Corona irgendwann mal vorbei sein sollte, wäre die Investition zukunftssicher. Denn gegen die unausrottbaren Erkältungs- und Grippeerreger helfe die Anlage schließlich genauso gut.