Lühlerheim muss Kosten für Fehleinsätze voll bezahlen

Keine Absenkung der Kosten für Fehleinsätze der Feuerwehr im Lühlerheim

Fünf Fehleinsätze der Feuerwehr im Lühlerheim 2018. Die Kosten dafür betragen 8.529,13 Euro. Diese müssen vollständig von der Stiftung getragen werden.

Dies entschied der Rat des Finanz- und Hauptausschuss am Dienstag mehrheitlich, gegen die Stimmen von den Grünen und der BfB, in seiner Sitzung.

Im vergangenen Jahr 2018 kam es insgesamt zu fünf Fehleinsätzen der Feuerwehr in der Wohneinrichtung Lühlerheim. Diese seien, so heißt es vonseiten der Verwaltung, durch eine missbräuchliche Auslösung durch die Bewohner entstanden sind.

Die Kosten dafür belaufen sich auf 8.529,13 €. Ein stattlicher Betrag für die Stiftung. Sie beantragte deshalb bei der Verwaltung eine Absenkung der allgemeinen Gebührensätze für ihre Einrichtung. „Wir haben hier bei uns eine besondere Situation. Die Fehleinsätze wurden durch Bewohnerfehlverhalten im Einrichtungsbereich der Wohnungslosenhilfe ausgelöst“, sagte im Vorfeld Einrichtungsleiter Theo Lempken. „So ein Klientel an Bewohnern wie bei uns, gibt es woanders, zum Beispiel im Marienheim, nicht. Unsere Bewohner haben alle psychische Probleme, teilweise in Verbindung mit Sucht und Alkohol. Über normale Gespräche kommen wir hier nicht immer weiter“.

Deodorant in die Brandmeldeanlage gesprüht

Zwar werden hier auch Feuerübungen gemacht, so Lempken, die aber bisher nicht den erwünschten Erfolg erbracht haben. Dies sei auch im letzten Fall so gewesen. Ein Bewohner habe, weil er sich durch die neue Brandmeldeanlage beobachtet fühlte, Deodorant in die Anlage gesprüht. „Es geht mir in diesem Falle eigentlich nur darum, nicht befreit, sondern eine Sonderregelung zu finden, um die Gebührensätze zu reduzieren. Und wo es mir schon gar nicht drum geht, ist die Arbeit der Feuerwehr infrage zu stellen. Ich bin schon sehr dankbar, dass diese immer kommt, und es muss eben nicht das ehrenamtliche Engagement überstrapaziert werden“, so Lempken.

Schwierige Lage

„Wenn der Alarm einmal ausgelöst ist, dann hat die Einrichtungsleitung keine Möglichkeit mehr im Nachhinein, diesen Fehlalarm rückgängig zu machen. Alles läuft über die Kreisleitstellen seinen Gang. In solch einem Fall können, wenn man möchte, immer noch Wege und Mittel gefunden werden“, sagte Ulrike Trick von den Grünen und verwies auf die schwierige Lage der Bewohner im Lühlerheim.

„Wir sollten froh sein, dass sich das Lühlerheim für solche Personen einsetzt und sich darum kümmert“, so Klaus Roth von der BfB der sich gegen die Entscheidung aussprach. Er sei dafür, dass zwar die Kosten zu deren Lasten gehe, aber dass in solchen Fällen über einen Sozialtarif nachgedacht werden müsse. Dazu Michael Fastring, Fraktionsvorsitzender SPD: „Wenn wir keine Gebühren dafür übernehmen würden, dann muss der reine Haushalt der Gemeinde dafür aufkommen“.

Petra Bosse

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