Demokratie geht anders – Leserbrief von Dr. Heidrun Hoch
Tiefgreifende Maßnahmen, die nicht nur alle Bürger, sondern auch den Wirtschaftsstandort Schermbeck insgesamt, die zukünftige Entwicklung und Attraktivität beeinflussen, bedürfen gründlicher, auch kleinteiliger Vorbereitung und Beteiligung aller Betroffener, vollständige Transparenz und strukturiertes Vorgehen.
Ich vermisse bei der Planung eines neuen Verkehrskonzepts in Schermbeck folgende Punkte:
- Eine repräsentative Bürgerumfrage mit postalisch verschickten Informationen an alle
Bürger, nicht nur die internetaffinen. Dies ist ein Muss für demokratisches Handeln und
dadurch legitimierte Vorgänge. - Die seitens der Politik aktiv betriebene Einbeziehung der Werbegemeinschaft und
anderer Versorger der Mittelstraße, denn diese sind wirtschaftlich direkt betroffen
(indirekt auch die Gemeindekasse). Es ist unstrittig, dass Gewerbetreibende von der
guten Erreichbarkeit leben. - Die Vorab-Planung des zeitgleichen Ausbaus des ÖPNV mit ergänzender Einrichtung
von ausgewiesenen Sammelparkplätzen, die kontinuierlich, in bedarfsgerechten
Taktungen, von kleinen Pendelbussen angefahren werden, um in den Geschäftsbereich
der Mittelstraße zu fahren (bitte keine Umsetzung durch Ehrenamtler!). - Die gesicherte Reduktion von CO2-Emissionen als Ergebnis der Neugestaltung.
- Die vom Grundsatz her selbstverständliche Zusicherung, dass umweltschädliche
Maßnahmen, wie Baumfällungen, ein No-Go sind und das Umweltszenario als Zielwert
konterkarieren. - Tempo 30 in allen betroffenen Straßen.
- Die transparente, verständnisorientierte Darstellung des „erweiterten Verkehrsraumkonzepts“
im Netz mit der Möglichkeit, Straßen eindeutig zuzuordnen. - Die Klärung und Beantwortung aller Fragen vor Schnellschüssen!
Die Schermbecker Bürger sind keine Versuchsobjekte, auch nicht für vier Monate.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…, gibt es vielleicht eigennützige Kalküle?
Schermbeck, den 19.02.2023
Dr. Heidrun Hoch
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