Auf dem Waldbachweg kurz vor der Kreuzung Brüner Weg hat vor etwa drei Wochen ein wenig umweltbewusster Schermbecker Mitbürger zwei große blaue Müllsäcke mit Kühlschrankinhalt (Milch, Käse etc.) „abgelegt“.
Nach Anruf bei der Gemeinde erhielt ich die Antwort, man hätte ja viel zu tun, wenn man wegen jedem Müllbeutel herauskäme.

Im Oktober wurden an allen Wirtschaftswegen (Brüner Weg, Dammer Weg, Heideweg, Tiefer Weg, Waldbachweg) die Gräben ausgebaggert. Der Aushub – Dornen, Brennnesseln, Äste, Faulschlamm – wurde auf dem Randstreifen abgelegt und wartet seitdem vergeblich auf seinen Abtransport. Begegnet man als Radfahrer oder Fußgänger einem Auto oder Trecker, weiß man nicht, wo man hin soll.
Im Herbst haben Mitglieder der Schützenvereine Damm und Bricht und andere Helfer an allen Wirtschaftswegen auf den Banketten Blumenzwiebeln gepflanzt. Im Dezember fuhr eine Riesenmaschine der Firma K-H herum und schrabbte die gut befestigten Bankette ab, vielleicht sogar die Blumenzwiebeln.
Folgen sind sichtbar
Die Folgen sind schon sichtbar. Durch das Matschwetter haben schon Autos, Fahrräder und Fußgänger bis zu den Knöcheln im Schlamm gesteckt. So werden Steuergelder sinnlos verschwendet. Ich habe selten so viel fehlenden Sachverstand, Inkompetenz und gleichzeitig Ignoranz gesehen.
Seit Wochen sind Gemeindearbeiter damit beschäftigt, im gesamten Gemeindegebiet Bäume zu fällen, zu beschneiden und Windschutz und Brutmöglichkeit bietende Hecken und Sträucher „auf den Stock zu setzen“.
Es wird von Jahr zu Jahr mehr. Am Tiefen Weg kurz vor dem Mühlenteich rechts kann man sehen, warum. Die Gemeinde bekommt Geld für das geschredderte Holz, je mehr Holz, desto mehr Geld. Es liegen noch Berge Holz z. B. in Rüste, aber auch im übrigen Gemeindegebiet. Die Euros rufen: Es lebe der Naturschutz in Schermbeck.
Ulrich Grünheid, Dammer Weg 16, 46514 Schermbeck