Die Kreispolizei Wesel hat die Kriminalitätsstatistik für 2024 vorgelegt. Insgesamt wurden 27.921 Straftaten im Kreis erfasst – ein Anstieg von knapp vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser Zunahme wurde mehr als jede zweite Straftat aufgeklärt.
Insgesamt konnten rund 10.900 Tatverdächtige ermittelt werden, wovon 28 Prozent (3.064) nicht-deutscher Herkunft waren. (2023=10.856/2.911).
Während Wohnungseinbrüche um 20 Prozent zurückgegangen sind, verzeichneten die Behörden eine Zunahme der Rohheitsdelikte, insbesondere an Schulen. In 169 Fällen kam ein Messer als Tatmittel zum Einsatz. Zudem gab es im Kreis Wesel zehn (versuchte) Tötungsdelikte, die von der Kriminalpolizei Duisburg untersucht werden.
Die wenigsten Straftaten wurden in Sonsbeck (311) und Alpen (418) registriert, während die höchste Zahl in Moers (7.054), Wesel (5.704) und Dinslaken (4.440) verzeichnet wurde. Gemessen an der Einwohnerzahl gilt die Kreisstadt Wesel als besonders kriminalitätsbelastet.

Positiver Trend in Schermbeck
In Schermbeck zeigt sich ein leicht positiver Trend. Die Zahl der Gesamtstraftaten ist im Vergleich zu 2023 gesunken. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei Wohnungseinbrüchen und Gewaltkriminalität. Dennoch gibt es Deliktgruppen, die weiterhin im Fokus der Sicherheitsbehörden stehen. Im kreisweiten Vergleich gehört Schermbeck mit 488 erfassten Straftaten zu den Kommunen mit der geringsten Kriminalitätsbelastung.
Entwicklung der Gewaltkriminalität in Schermbeck
Die Gewaltkriminalität ist in Schermbeck rückläufig. Im Jahr 2024 wurden 14 Fälle registriert, 2023 waren es 21 und 2022 lag die Zahl bei 16. Besonders bei Sexualdelikten ist ein deutlicher Rückgang erkennbar: 2024 gab es 7 gemeldete Fälle, 2022 waren es noch 17.
Eigentumsdelikte
- Diebstähle gesamt: 186 Fälle (2023: 182, 2020: 150)
- Wohnungseinbrüche: 27 gemeldete Fälle (2023: 40)
- Raubdelikte: 1 Fall im Jahr 2024
Vergleich mit anderen Kommunen
Zum Vergleich die Anzahl der registrierten Straftaten in anderen Gemeinden im Kreis Wesel im Jahr 2024:
- Hünxe: 684
- Voerde: 1.513
- Wesel: 7.704
- Hamminkeln: 1.160
Entwicklungen im gesamten Kreis Wesel
Im gesamten Kreis Wesel wurden 2024 insgesamt 27.921 Straftaten registriert, ein Anstieg im Vergleich zu 2023 (26.874). Die höchste Anzahl an Straftaten wurde 2016 mit 32.029 verzeichnet, der niedrigste Stand wurde 2019 mit 23.955 Fällen erreicht. Erstaunliche Entwicklung jedoch, was die Gewaltdelikte an Schulen betrifft. Hier scheint die Hemmschwelle gesunken zu sein.

Schlaglichter der Kriminalität im Kreis Wesel
- Anstieg der kreisweiten Straftaten um 3,9% bei stabiler Aufklärungsquote (52,75%).
- Anstieg der Diebstahlsdelikte ohne erschwerende Umstände um 10,25%.
- Rückgang der Wohnungseinbrüche um 20,3% im Vergleich zu 2023.
- 23,3% weniger Taschendiebstähle als im Vorjahr.
- Anstieg der Rohheitsdelikte um 7,8%.
- Erneuter Anstieg der Gewalt an Schulen (2024: 266 Fälle, 2023: 228, 2015: 109).
- Straßenkriminalität leicht gestiegen auf 7.008 Fälle (2023: 6.579).
- Gewalt gegen Polizeibeamte rückläufig: 113 Taten (2023: 153, 2019: 152).
- Tatmittel Messer: 169 Fälle (2023: 143, 2022: 164).
Prävention gegen Wohnungseinbrüche
- Telefonsprechstunden im Rahmen der Aktion „Riegel vor“.
- Infoveranstaltungen und Individualberatungen zum technischen Einbruchschutz.
- 374 individuelle Beratungen vor Ort.
- 19 Vergaben von Plaketten des Netzwerks „Zuhause sicher“.
- 12 Vorträge und 2 Infostände zum Einbruchschutz.
- Versand von Informationsmaterialien zum Einbruchschutz.
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
Im Kreis Wesel wurden 2024 insgesamt 653 Sexualstraftaten registriert. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zu 2023 (766). Dennoch liegt die Zahl deutlich über den Werten von 2015 (174 Fälle). Auch der sexuelle Missbrauch von Kindern ist mit 87 Fällen leicht rückläufig (Höchststand 2021 mit 137 Fällen, niedrigster Stand 2019 mit 44 Fällen).
Fazit
Die Kriminalstatistik für Schermbeck zeigt positive Entwicklungen, insbesondere bei den Wohnungseinbrüchen und der Gewaltkriminalität. Gleichzeitig gibt es jedoch einige besorgniserregende Trends im Kreis Wesel, wie den Anstieg der Rohheitsdelikte an Schulen. Präventive Maßnahmen und Aufklärungsarbeit bleiben weiterhin zentrale Aufgaben für die Polizei und Sicherheitsbehörden. Die Aufklärungsquote gesamt lag bei 52,75 Prozent (2023=53 Prozent).
Hier geht es zur kompletten Statistik Kreis Wesel 2024