Landtagsabgeordnete Charlotte Quik besucht Kreislandwirtin Anna Kleinheßling zum Abschluss der „Woche der Landwirtschaft“ – Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt ist eine Herausforderung
(pd). Sie soll die umfassende und wertvolle Arbeit der landwirtschaftlichen Betriebe in Nordrhein-Westfalen noch stärker in den Mittelpunkt stellen und den Landwirten die Anerkennung zukommen zu lassen, die sie verdienen: die Woche der Landwirtschaft der CDU-Landtagsfraktion, an der auch die heimische Landtagsabgeordnete Charlotte Quik teilnimmt. Sie fand vom 25. September bis 1. Oktober statt.
Nach Stationen auf dem Hof der Familie Steinkamp in Schermbeck-Damm, auf der Hengststation Schult in Hünxe-Bruckhausen und auf dem Lühlshof von Carsten Schmäh in Wesel-Obrighoven endete die Woche mit einem Besuch bei Kreislandwirtin Anna Kleinheßling in Hamminkeln-Wertherbruch, Hauptthema: Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
200 Milchkühe wollen versorgt und 160 Hektar Land bewirtschaftet werden
Vier Monate ist die kleine Tochter von Anna und Torsten Kleinheßling nun alt. Und sie hat noch zwei Brüder im Alter von sieben und acht Jahren. Die fünfköpfige Familie lebt zusammen mit den Eltern von Torsten Kleinheßling auf dem Hof in Hamminkeln-Wertherbruch. 200 Milchkühe wollen versorgt und 160 Hektar Land bewirtschaftet werden. Neben Familie und Beruf übt die Agrarbetriebswirtin Anna Kleinheßling das Ehrenamt der Kreislandwirtin aus. Wie passt das alles in 24 Stunden? „Das frage ich mich jeden Morgen“, lacht die 34-Jährige – mit einer passenden Portion Selbstironie. „Das geht nur mit tagesaktueller Planung und Absprachen“, sagt sie und betont: „Ein Hoch auf das Lebensmodell Familienbetrieb!
Jeder hat seine Kernaufgaben
Jeder hat seine Kernaufgaben und gleichzeitig kann sich ausgeholfen werden, da alle wissen, wie der Hase läuft.“ So konzentriert sie sich seit der Geburt des dritten Kindes auf die Arbeit im Agrarbüro. Darüber laufen die Fäden der Hoforganisation zusammen. „Aber“, betont sie, „ich mache auch wieder etwas Stallarbeit, um den Kontakt zu den Tieren nicht zu verlieren. Beim gemeinsamen Frühstück mit dem Mitarbeiter und dem Auszubildenen weiß ich dann auch, über welche Kuh geredet wird.“
Repräsentationsterminen und Urkundenübergaben
Kein Tag ist wie der andere, immer wieder ist Spontanität gefragt. Und trotz allem hat sich Kleinheßling, vor drei Jahren, dazu entschieden, das Ehrenamt der Kreislandwirtin anzunehmen. Dann stehen zusätzliche Aufgaben auf dem Programm – von Repräsentationsterminen und Urkundenübergaben über Treffen mit der Kreisverwaltung bis hin zur Teilnahme an Ausschüssen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. „Eine Babypause hatte ich mir für den Bereich schon eingeräumt, doch so langsam laufen die Termine für mich wieder an.“
Keine Frage: Familie, Hof und Ehrenamt bringen viele Herausforderungen mit sich. Doch Kleinheßling ist ein gutes Beispiel für die zahlreichen Frauen, ob mit oder ohne landwirtschaftlicher Fachausbildung, die auf den Höfen im Kreis Wesel wirken und sich selbst somit auch verwirklichen.
Der Anteil der offiziellen Betriebsleiterinnen von landwirtschaftlichen Betrieben im Kreis Wesel liegt bei 15 Prozent. Probleme als Frau an entscheidender Position hat sie bislang nicht erlebt. „Nein“, sagt sie deutlich. Und auch als Kreislandwirtin habe sie nie das Gefühl gehabt, von männlichen Kollegen in verantwortungsvoller Position nicht akzeptiert zu werden.
Herausforderungen unserer Zeit
„Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in aller Munde, ich bin beeindruckt, welch ein tolles Modell dazu auf landwirtschaftlichen Betrieben vorherrscht“, erklärt die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik. „Gleichzeitig hat mir die gesamte ,Woche der Landwirtschaft‘ noch einmal die Herausforderungen unserer Zeit und daraus resultierende Veränderungen für die Landwirtsfamilien bewusst gemacht. Gerade als Familienpolitikerin ist es mir wichtig, so viel Unterstützung wie möglich zu leisten.“
Zum Schluss des Termines verwies Anna Kleinheßling noch auf den Bürgerradweg Wertherbruch, der am Hof vorbei führt und gerade fertiggestellt wird. Die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik hatte sich für den Bürgerradweg intensiv eingesetzt, die Familie Kleinheßling und fünf weitere Familien aus Wertherbruch haben dafür Ackerland zur Verfügung gestellt. „Wir haben wertvolle landwirtschaftliche Fläche beigesteuert, aber für das Vorhaben gut investiert.“