Krähen sind für viele sicherlich beeindruckende Tiere, aber diese schwarzen Vögel sind nicht unbedingt jedermanns Liebling. In Deutschland gibt es viele Krähen. Zwei der häufigsten Krähenarten in Deutschland sind die Rabenkrähe (Corvus corone) und die Saatkrähe (Corvus frugilegus).
Aktuell kann man im Kreis Wesel in den frühen Morgenstunden Schüsse hören. Aber kein Grund zur Sorge, denn die Jagdzeit auf Krähen hat am 1. August begonnen und dient dazu, die Population der Krähen auf ein naturverträgliches Maß zu halten. Besonders in der Landwirtschaft sind sie nicht gerne gesehen und einige Krähenarten werden gejagt. Aber nicht alle.
Unterschiedliche Merkmale und Verhaltensweisen
In Deutschland und Europa gibt es mehrere Krähenarten, die jeweils unterschiedliche Merkmale und Verhaltensweisen aufweisen. Einige dieser Krähenarten stehen unter besonderem Schutz, während andere unter bestimmten Bedingungen bejagt werden dürfen.
Besonders die Rabenkrähe oder Nebelkrähe ist in Deutschland weit verbreitet und kommt in einer Vielzahl von Lebensräumen vor, einschließlich Wäldern, landwirtschaftlichen Flächen und städtischen Gebieten. Sie ist sehr anpassungsfähig und kann in der Nähe des Menschen gut gedeihen.

Hier sind die wichtigsten Raben-Arten:
- Rabenkrähe (Corvus corone corone)
- Nebelkrähe (Corvus corone cornix)
- Saatkrähe (Corvus frugilegus)
- Dohle (Corvus monedula)
- Kolkrabe (Corvus corax)
- Elster (Pica pica)

Krähenarten, die ab August gejagt werden dürfen
- Rabenkrähe (Corvus corone corone)
- Nebelkrähe (Corvus corone cornix)
In nahezu allen Bundesländern können Krähen von August bis Februar bejagt werden. Lediglich für Kolkraben gibt es eine ganzjährige Schonzeit.
Laut EU sei das Ziel der Krähenjagd nicht die Ausrottung der Rabenvögel. Mit der Bejagung der schlauen Vögel beabsichtigt man die Reduktion der Überpopulation auf ein erträgliches Maß. Krähen, Elstern etc. sind gewiss arglistige Räuber. Aber sie haben ebenso ihren Nutzen in der Natur.
Warum dürfen Krähen gejagt werden?
- Landwirtschaftliche Schäden: Krähen können erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen verursachen. Sie fallen oft in großen Schwärmen ein und schädigen Saaten und Ernten.
- Schutz der heimischen Tierwelt: Krähen fressen Eier und Jungvögel anderer Vogelarten, was zu einer Bedrohung für gefährdete Arten führen kann.
- Gesundheits- und Sicherheitsgründe: In bestimmten Fällen, wie zum Beispiel in der Nähe von Flughäfen, können Krähen eine Gefahr darstellen und müssen reguliert werden.
Unter welchen Bedingungen dürfen Krähen gejagt werden?
Die Jagd auf Krähen ist streng reguliert. Folgende Punkte sind zu beachten:
- Artenschutz und Jagdzeiten: Aaskrähen, Elstern und Eichelhäher können in Deutschland unter bestimmten Bedingungen und in festgelegten Zeiträumen bejagt werden. Dagegen stehen Saatkrähe und Dohle unter vollständigem Schutz und dürfen nur in Ausnahmefällen gejagt werden.
- Naturschutzrechtliche Ausnahmen: Die Jagd auf Krähen in Deutschland ist durch spezifische gesetzliche Regelungen seit 1994 erlaubt, als Rabenvögel wie Rabenkrähen, Nebelkrähen, Elstern und Eichelhäher in den Anhang II der EU-Vogelschutzrichtlinie aufgenommen wurden. Gemäß § 20g Abs. 6 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) und Artikel 9 der EG-Vogelschutzrichtlinie können die Naturschutzbehörden Ausnahmen genehmigen, wenn dies zur Abwendung erheblicher Schäden oder zum Schutz anderer Arten notwendig ist. Solche Ausnahmen sind jedoch zeitlich und räumlich begrenzt und dürfen die Bestände der betroffenen Arten nicht gefährden.
Welche Krähenarten stehen unter Naturschutz?
- Saatkrähe (Corvus frugilegus)
- Dohle (Corvus monedula)
Diese Arten dürfen nur in Ausnahmefällen gejagt werden, da sie unter strengem Schutz stehen (Wildvogelhilfe.org).
Weiterführende Informationen und gesetzliche Grundlagen
Für detailliertere Informationen zur rechtlichen Situation und den genauen Regelungen können Sie das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) einsehen.

Unterschiede zwischen Krähen und Raben
Krähen und Raben sind oft schwer zu unterscheiden, da sie zur selben Familie der Rabenvögel (Corvidae) gehören. Dennoch gibt es markante Unterschiede in ihrer Erscheinung, ihrem Verhalten und ihren Lebensräumen.
Größe und Gewicht
Raben sind in der Regel größer als Krähen. Ein Rabe kann eine Spannweite von bis zu 1,5 Metern und ein Gewicht von bis zu 1,5 Kilogramm erreichen, während Krähen eine Spannweite von etwa 1 Meter und ein Gewicht von etwa 500 Gramm haben.
Gefieder
Das Gefieder beider Vögel ist schwarz, jedoch schimmert das Gefieder des Raben oft bläulich oder violett, während das der Krähe eher matt schwarz erscheint.
Schnabel
Der Schnabel des Raben ist massiver und kräftiger im Vergleich zu dem der Krähe. Raben haben oft auch einen leicht gebogenen Schnabel, während der Schnabel der Krähe eher gerade ist.
Verhalten
Krähen und Raben unterscheiden sich deutlich in ihren Lautäußerungen. Krähen haben ein charakteristisches „Krächzen“, während Raben ein tieferes und raueres „Kroak“ oder „Gurren“ von sich geben.
Sozialverhalten
Krähen leben oft in größeren Gruppen und sind sehr soziale Vögel. Raben hingegen sind eher Einzelgänger oder leben in Paaren. Nur während der Brutzeit sind Raben in Gruppen anzutreffen.
Lebensraum
Krähen sind in städtischen und landwirtschaftlichen Gebieten weit verbreitet. Sie sind anpassungsfähig und finden sich oft in der Nähe von Menschen. Raben bevorzugen abgelegenere und waldreichere Gebiete und sind daher seltener in städtischen Umgebungen anzutreffen.
Nestbau
Krähen bauen ihre Nester meist in hohen Bäumen oder auf Gebäuden in der Nähe von Menschen. Raben hingegen suchen abgelegenere Orte für ihren Nestbau und bevorzugen hohe Felsen oder ungestörte Wälder.
Intelligenz
Beide Vögel sind bekannt für ihre hohe Intelligenz und ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen. Studien haben gezeigt, dass sowohl Krähen als auch Raben Werkzeuge benutzen können und komplexe Aufgaben lösen.
Lernverhalten
Krähen sind besonders bekannt für ihre Fähigkeit, von Menschen zu lernen und sich an städtische Umgebungen anzupassen. Raben zeigen eine tiefe Bindung zu ihren Partnern und haben ein gutes Gedächtnis, besonders für soziale Beziehungen.