In keinem anderen Monat ist das Leben riskanter wie im November. Das Jahresende bringt den oft grauen, nebligen November, in dem uns die Kahlheit der Bäume und der Erde bewusst machen, wie sich das Leben für den Winter in die “Unter-Welt” zurückzieht. Viele Menschen verfallen in den sogenannten „Herbst-Blues“, und bedingt durch Müdigkeit und mangelnde Konzentration sind die Menschen besonders anfällig für Fehler.
Auch die Landschaft hat sich verändert, ist durchsichtiger, klarer. Viele Menschen kommen in dieser Zeit auch in Kontakt mit ihrer inneren Trauer, mit starken Gefühlen, die wir manchmal schon seit Jahrzehnten mit uns tragen. Die grauen Wochen vor Beginn der hoffnungsvollen Adventszeit führen uns in die Tiefen dieser Gefühle, manchmal bis zurück zu den Erfahrungen unserer Vorfahren.
Trauerrituale können Ihnen diese Reise erleichtern und dabei helfen, daraus eine heilsame und belebende Erfahrung zu machen, deren Elemente Sie auch in Ihr eigenes Leben integrieren können – für einen gesunden Umgang mit kleinen und großen Schicksalsschlägen.
Die Erinnerung lebendig halten
Mit dem Entzünden der Grablichte wird ein wichtiger Teil zur Trauerarbeit geleistet – gerade in unserer hektischen und schnelllebigen Zeit. Der Moment des bewussten Innehaltens und Gedenkens bewahrt die Erinnerung an den geliebten Menschen und führt so dazu, dass der Schmerz über den Verlust allmählich weicht und Raum für die Erinnerung an schöne, gemeinsame Zeiten und Erlebnisse lässt. Das Entzünden des ewigen Lichts kann jedoch auch Gelegenheit zur stillen Zwiesprache sein – dieses ist ein Ritual, dass die Zeit der Trauer erleichtern kann.
Ewige Lichter leuchten verstärkt an den Gedenktagen auf den Friedhöfen.
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