Kommentar von Petra Bosse zu: Mensch und Wolf

Viele Menschen haben Angst. Gahlener Bürger lassen ihre Kinder nicht mehr in der Nähe des Spielplatzes spielen.

Andere haben ein ungutes Gefühl, mit dem Fahrrad durch den Wald zu fahren oder in den Abendstunden spazieren zu gehen. Wolfsbefürworter tun das als Panikmache und Hysterie ab.

Wie wahrscheinlich ist es aber wirklich, dass ein Wolf Menschen angreift? Wolf Experten sagen Nein, mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht! Wie hoch ist aber die Wahrscheinlichkeit? Aktuell soll, laut Polizeibericht Niedersachsen, ein Wolf einen Mann auf einem Friedhof angegriffen haben. Wird das demnächst auch im Kreis Wesel zum Alltag gehören?

Es gibt viele Fragen, viele Ängste. Es liegt auf der Hand, dass Wölfe in Deutschland nun einmal nicht, wie seine Artgenossen wie zum Beispiel in Kanada, Russland, Rumänien und eventuell noch Polen, einen vergleichbaren Lebensraum hierzulande finden können.

Hier stellt sich auch die Frage, ob der Wolf, so wie wir ihn aus Beschreibungen kennen, immer noch das Tier ist, wie er vor 100 Jahren war? Ein Tier, das wild und scheu durch die Wälder streifte und dabei genügend Raum hatte, um seinem Trieb als Wild- und Wandertier gerecht zu werden.

Oder hat er sich im Laufe seiner Entwicklung, mit den wirtschaftlichen Strukturen unseres hoch industrialisierten Landes, ebenfalls verändert und angepasst? Ist er ein „moderner Wolf“ geworden, der, wie wir Menschen, sein kleines Revier verteidigen möchte?

Der Wolf polarisiert die Bürger im Kreis Wesel, Borken und Dorsten derzeit.

Kein Wunder, denn Wolfsbefürworter sagen: Wölfe haben das Recht, hier zu leben. Andere wiederum sind der Meinung, der Wolf gehört nicht in den Kreis Wesel mit gerade mal 1000 Quadratkilometer. Landwirte und Nutztierhalter fürchten um ihre Tiere, teilweise sogar um ihre Existenzen. Wolfsbefürworter möchten, dass Schutzzäune errichtet werden, damit sich der Canis lupus hier in aller Ruhe ansiedeln kann.

Freie Bahn auf der einen Seite, Stallhaltung und Schutzzäune auf der anderen Seite. Die Fronten sind verhärtet. Was für ein Tierschutz wäre es dann?