Kirchenchor Cäcilia sucht Gastsänger

Kirchenchor „Cäcilia“ führt Mozarts „Krönungsmesse“ in St. Ludgerus auf

Schermbeck Der Kirchenchor „Cäcilia“ führt am zweiten Weihnachtstag ab 10.30 Uhr die „Krönungsmesse in C-Dur“ von Wolfgang Amadeus Mozart auf. Dazu lädt der Kirchenmusiker Josef Breuer Gastsängerinnen und Gastsänger ein, die den Kirchenchor „Cäcilia“ verstärken sollen. „Mitmachen können erfahrene und auch unerfahrene Sängerinnen und Sänger“, ermuntert Josef Breuer zur Anmeldung unter der Handynummer 0178-9371035.

Die Proben beginnen am 1. Oktober um 19.30 Uhr im Pfarrheim an der Erler Straße gegenüber der Ludgeruskirche. Sängerinnen und Sänger, die die „Krönungsmesse“ schon einmal gesungen haben, können auch noch später einsteigen. „Durch eine große Sängerschar“, so Josef Breuer, „wird dieses Werk noch prächtiger und beeindruckender für uns als Interpreten und natürlich auch für die Zuhörer.“

Über die Entstehung der so genannten Krönungsmesse gibt es unterschiedliche Deutungen. Fest steht das Datum. Mozart hat als Entstehungsdatum eigenhändig auf der ersten Seite der Niederschrift den 23. März 1779 datiert. So gehen Forscher davon aus, dass die Messe für die Osterfeierlichkeiten des Jahres 1779 komponiert wurde. Damit ist die „Krönungsmesse“ die erste Kirchenkomposition, die Mozart nach seiner Rückkehr von einer Reise nach Mannheim und Paris schuf. Die Messe ist demnach während Mozarts erneuter Anstellung am Salzburger Hof entstanden.

Die Gesamtleitung der Aufführung von Mozarts „Krönungsmesse“ übernimmt der Kirchenmusiker Josef Breuer. Foto Scheffler .
Die Gesamtleitung der Aufführung von Mozarts „Krönungsmesse“ übernimmt der Kirchenmusiker Josef Breuer. Foto Scheffler
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Schwieriger ist die Zuordnung des Namens „Krönungsmesse“. Eine heute als Legende bewertete Darstellung geht davon aus, dass der Zusatz „Krönungsmesse“ etwas mit der Krönung des Gnadenbildes von Maria Plain im Jahre 1779 zu tun hat. Maria Plain ist ein Wallfahrtsort in der Nähe von Salzburg.

Der Musikhistoriker Karl Pfannhauer geht davon aus, dass die Messe bei einer von zwei Krönungsfeierlichkeiten aufgeführt wurde, entweder 1791 für Leopold II. oder 1792 für Franz II.

Wichtigste Quelle für die Krönungsmesse ist eine autografe Partitur, die sich vor dem Zweiten Weltkrieg in der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin befand.

Ulrich Leisinger hat im Jahre 2000 festgestellt, dass alle Sätze des Werkes nach den Vorgaben des Fürsterzbischofs Colloredo knapp angelegt sind. Mozart habe auf kontrapunktische Mittel verzichtet. So würden zum Beispiel Schlussfugen im „Gloria“ und im „Credo“ fehlen.

„Neue Wege schlägt Mozart in formaler Hinsicht ein“, stellt Leisinger fest. Er habe die in der Instrumentalmusik erprobten Mittel auf die Kirchenmusik übertragen. Charakteristisch für diese Messe sind die sinfonischen Elemente. Deutlich werden die Solostimmen und die Chor-Partien getrennt. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.