Schermbecker Gesamtschüler erwiesen sich als einfallsreiche Forscher
Schermbeck Zum fünften Male beteiligte sich die Schermbecker Gesamtschule an dem Regionalwettbewerb „Jugend forscht“. Zum fünften Male kehrten die Schülerinnen und Schüler mit guten Erfolgen aus Marl zurück.
Die Neunt- und Zehntklässler bereiteten sich mit ihren Lehrerinnen Stephanie Hölscher und Bianca Sadowski auf den Wettbewerb vor. Mit 15 Projekten traten sie zum Wettbewerb an. Viel Lob gab es vom Schulleiter Norbert Hohmann für die Lehrerinnen und für die Schüler, als diese heute Mittag in der Schule an der Schlossstraße ihre Projekte vorstellten.
Die Schermbecker Gesamtschüler erhielten gleich mehrere Preise. Den zweiten Platz im Fachgebiet Biologie belegten Tim Hutmacher, Jasper Böckenhoff und Marvin Hohenhinnebusch für ihr Projekt „Wasserreinigung mit Moringa“. Sie bekamen zusätzlich den Sonderpreis für nachwachsende Rohstoffe. Die drei Schüler beschäftigten sich mit einem Baum namens „Moringa“. Diesem Baum wird nachgesagt, dass er die Fähigkeit besitzt, Wasser zu reinigen und es sogar wieder trinkbar zu machen. Die Schüler wollten das testen und vermischten Schmutz mit dem Samen des „Moringa“-Baumes. Das Gemisch wurde in einen mit Wasser gefüllten Glastopf gekippt. Bereits nach etwa 45 Minuten hatte sich der Schmutz nahezu komplett am Boden abgesetzt.
Im Fachgebiet Technik belegten die beiden 15-jährigen Schüler Jona Hoffjann und Lukas Eschenbach mit ihrem „Kehrroboter“ den dritten Platz. Sie befassten sich mit dem Problem, dass am Ende des Schultages immer die Klassenräume gefegt werden müssen, obwohl nach der letzten Stunde oftmals die Zeit sehr knapp sei, da viele Schüler pünktlich zum Bus müssten. Die jungen Forscher konstruierten deshalb einen Roboter, der nach dem Schulunterricht selbstständig die Klasse sauber halten kann, ohne dass ein Fegedienst notwendig ist. Der Roboter wurde hauptsächlich aus LEGO-Mindstorms gebaut und mit den Schulrechnern programmiert.
Den Sonderpreis Umwelt verdienten sich Steffen Kleinespel, Jonas Haddick und Julian Terhorst mit ihrem „Güllepflug“. Die Jugendlichen haben festgestellt, dass nach dem Ausbringen der Gülle die Luft so lange sehr streng riecht, bis der Bauer endlich mit dem Pflug kommt. Durch ihre Erfindung des Güllepflugs gelangt die Jauche direkt durch Schläuche zwischen die Pflugscharen und damit direkt in die Erde. Somit werden zwei Arbeitsschritte zu einem kombiniert. Das haben die drei Neuntklässler an einem Modell getestet und optimiert.
Den Sonderpreis Natur brachten die drei 15-jährigen Mädchen Johanna Heming, Antonia Wiesner und Leonie Groß-Fengels mit nach Schermbeck. Sie hatten getestet, ob es möglich sein kann, Haare mit natürlichen Produkten zu färben. Getestet wurden dazu Rhabarberwurzeln und Zwiebelschalen ebenso wie Walnussschalen, Malvenblüten, Henna, rote Bete, Honig- und Zitronensaft sowie Preiselbeeren. Die besten Ergebnisse konnten beim Färben mit Henna erzielt werden.
Die anderen Projekte wurden zwar nicht mit einem Preis ausgezeichnet, erhielten aber von den Juroren in Marl viel Lob. Die heutige Präsentation machte zudem deutlich, wie viel technischen Ideenreichtum die Gesamtschüler in den letzten Monaten entwickelten. Das reichte von einer Apfelbatterie und der „ultimativen Flügelform“ über die Reaktion von Mäusen auf Stress und „Hindernisse beim Zelten“ bis hin zu einer Tafelputzmaschine und zur „Zukunft der Kleintierversorgung“.
Der Kurs „Jugend forscht“ wird auch im kommenden Schuljahr wieder angeboten. Die jetzigen Neuntklässler machen wieder mit. Einige – wie die Erfinder des Güllepfluges – entwickeln ihre jetzigen Projekt weiter, andere wollen wieder auf die Suche nach technischen Neuerungen gehen. Die jetzigen Achtklässler können sich nach den Osterferien für den Kurs anmelden. H.Scheffler
Nachtrag:
Schulleiter Norbert Hohmann schickte uns die Beschreibungen aller Projekte. Wir entnehmen seiner Aufstellung jene Projekte, die im obigen Text nicht vorgestellt wurden:
Die Apfelbatterie – Maximilian Büchling, Philipp Anscheit
Maximilian und Philipp haben untersucht, ob und wie man aus Bioresten Strom gewinnen kann. Sie entschieden sich aus Apfeltrester, den sie freundlicherweise von der Apfelmosterei „Van Naahmen“ erhalten haben, Strom zu erzeugen. Nach dem Prinzip der galvanischen Zelle ist es Ihnen gelungen einen Wert von 9Volt zu erzielen.
Project 12 o´clock – Ruben Schmidt, Manuel Diekhoff, Johannes Fricke
Mit ihrem Projekt haben Ruben, Manuel und Johannes versucht eine einfache Uhr mit einer Lampe zu verbinden, die an Akkus angeschlossen ist und von einer effizienten Solarzelle mit Strom versorgt wird. Ihre Idee war, unsere heutigen technischen Möglichkeiten in einem simplen Produkt zusammenzufügen. So könnte man z.B. in Situationen, in denen man fernab jeglicher Stromversorgung oder Zivilisation ist, einfache eine Uhr und Licht nutzen.
Die ultimative Flügelform – Dommenik Giel, Jan Kaul, Mert Cetin
Dommenik, Jan und Mert haben sich gefragt, ob es eine Flügelform gibt, die den Flugverkehr verbessern kann, indem sie durch weniger Luftwiderstand ein günstigeres und schnelleres Fliegen ermöglicht. Dies versuchten sie herauszufinden, indem sie Flügel von Vögeln nachgebaut haben und deren Eigenschaften in einem selbst gebauten Windkanal testeten.
Gesamtschule Schermbeck Jump N´ run – Nick Diekmann, Sean de Vos
Jedes Jahr kommen neue Schüler und Schülerinnen an unsere Schule, die mit 1200 Schülern und 4 Gebäuden auf den ersten Eindruck sehr einschüchternd wirken kann.
Bei ihrem Projekt haben Nick und Sean ein Spiel zu programmiert, mit dem die neuen Fünftklässler unser Schule kennenlernen und besser zurechtfinden können.
Ich will Gitarre lernen! Wie geht’s am besten?
– Philip Laiquddin, Tom Schwerthöffer
Philip und Tom haben versucht, Schülerinnen und Schülern das Spielen auf einer Gitarre beizubringen. Die Besonderheit lag darin, dass die beiden zwei Lerngruppen verglichen haben: Eine Lerngruppe sollte den Song „Wonderwall“ von Oasis gelehrt bekommen, die andere Gruppe sollte sich den Song mit Hilfe eines Leitfadens selber beibringen. Letztendlich wollten Philip und Tom herausfinden, welcher Lernweg effektiver ist.
Lebensmittel: Gut oder Schlecht?
– Timon Hildebrandt, Jan Schnitzler, Sam Werner
Durch Radio und Fernsehen wird man häufig darauf aufmerksam gemacht, dass immer mehr Menschen (vor allem in Industrieländern) gute bzw. noch essbare Lebensmittel wegschmeißen. Wahrscheinlich würde dies auch niemand verneinen! In ihrem Projekt wollten Timon, Jan und Sam testen, ob das Wegwerfen von gerade erst abgelaufenen Lebensmitteln wirklich nötig ist.
Sind wir immernoch umweltbewusst? – Leander Dreiskemper, Fabian Spörlein
Dieses Projekt ist eine Fortführung aus dem vergangenen Jahr. Leander und Fabian haben ihre Arbeit mit den grünen und roten Punkten vertieft (grüne Punkte markieren Lichtschalter, die das Licht auf der fensterfernen Seite einschalten, rote Punkte machen darauf aufmerksam, dass die Fenster geschlossen sein sollen, wenn die Heizung benutzt wird). Ferner haben die beiden Überlegungen angestellt, wie die Schule Stromkosten einsparen kann, z. B. durch das Installieren von Bewegungsmeldern oder Zeitschaltuhren auf den Fluren.
Wie reagieren Mäuse auf Stress? – Jan Aldenhoff, Mitja Dierks
Jan und Mitja haben sich zum Ziel gesetzt, Informationen über das Leben der Mäuse herauszufinden sind der Frage nachgegangen, was passiert, wenn man beispielsweise „Tag“ und „Nacht“ vertauscht. Ist im Verhalten dann eine Veränderung zu beobachten?
Hindernisse beim Zelten – Alessandra Croce, Marvin Harjung, Lukas Heiermann
Alessandra, Marvin und Lukas sind bei ihrem letzten Zeltausflug auf das Problem gestoßen, keine Batterien dabei zu haben. Deshalb haben die drei sich die Frage gestellt, ob es möglich ist, aus den beim Zelten vorliegenden Dingen eine Batterie zu bauen. Helfen also der Eisenlöffel, die Alufolie oder das Teelicht bei der Lösung dieses Problems?
Tafelputzmaschine – Till David-Spickermann, Luca Kolz, Christoph Tempelmann
Till, Luca und Christoph hatten die Idee, eine Maschine zu bauen, die ein ganz alltägliches Problem aus dem Schulunterricht lösen kann, denn es ist keine Seltenheit, dass der Lehrer in den Klassenraum kommt und die ganze Tafel ist noch beschrieben. Dann muss oft ein Schülern nach vorne kommen und diese putzen, was wertvolle Unterrichtszeit kostet. Mit dieser Erfindung aber ist es ein leichtes, die Tafel innerhalb kurzer Zeit zu reinigen.
Zukunft der Kleintierversorgung – Lukas Haddick, Nils Klose
Auch dieses Projekt nimmt bereits zum 2. Mal beim Regionalwettbewerb teil. Lukas und Nils haben ihre Kleintierfütterungsanlage vom letzten Jahr überarbeitet, da sie einige technische Schwierigkeiten aufwies. Im letzten Jahr stand die Fütterung von Kleintieren im Vordergrund. In diesem Jahr wurde zusätzlich eine Wasserversorgung eingebaut. Diese Versorgungsanlage dient in erster Linie der Arbeitserleichterung, da Wasser und Futter permanent und in ausreichender Menge in der Anlage vorhanden sind.