Josef Breuer dankt dem lieben Gott und der Gemeinde

Wenn Josef Breuer geht, dann, wie er sagt, ohne Wehmut: „Schlicht und einfach“.

Schermbeck. Nach 34 Jahren geht der Schermbecker Kirchenmusiker der katholischen St. Ludgerus-Gemeinde Josef Breuer am 30. Juni in den Ruhestand.

Seit 1985 unterhielt der heute 65-Jährige über seine komplette Dienstzeit zu Weihnachten und Ostern die Menschen mit einer Orchestermesse in der St. Ludgerus-Kirche. Das sei, wie er sagte, eines von vielen Highlights während seiner Dienstjahre in Schermbeck gewesen.

Gutgeführte Kirchenmusikarbeit übernommen

„Ich habe diese Tradition von meinem Vorgänger Heinz Lohmann aufgenommen und beibehalten. Es war auch nicht schwierig, da dieser mir eine gutgeführte Kirchenmusikarbeit hinterlassen hat, die ich mit eigener Handschrift fortführen konnte“, erinnert sich Josef Breuer an den Beginn seiner Zeit in Schermbeck. Im Gespräch erzählt der im Kreis Düren geborene Breuer von den positiven Momenten und den schönen Zeiten seiner Dienstzeit in Schermbeck.

Dazu gehöre auch, so Breuer, das ab 1995 alle fünf Jahre aufgeführte Oratorium mit Kirchenchor und, um einen besseren Chorklang zu bekommen, dazu geworbenen Sängerinnen und Sängern in Begleitung des Orchesters der Philharmonie Westfalen.

Pastoraler Kirchenmusiker

In all den Jahren deckte der angehende Ruheständler die komplette Bandbreite in der Gemeinde mit Musik ab. Dazu gehörten Kinder- und Jugendchor, Männerchoralschule, Frauen-Schola und der Jugendchor, aus dem später der junge Chor „da capo“ entstanden ist.

Kirchenmusiker Josef Breuer aus Schermbeck
Josef Breuen mit seinem Kinderchor bei „Marktplatz der Hilfe“ 2018

Das war seine Welt, wie er heute sagt, denn: „Ich verstehe mich als pastoraler Kirchenmusiker, weil ich mit Musik christliche Werte und Glaubensinhalte gut vermitteln konnte. Das war immer meine Arbeitsphilosophie gewesen“.

Weder negative Erfahrungen, noch Tiefschläge habe es für Breuer, während seiner Dienstjahre in Schermbeck gegeben. Zu seinem Arbeitsfeld gehörte auch die pädagogische Arbeit im Kindergarten und in Schulen, angefangen von der musikalischen Früherziehung bis hin zum Schul- und Kinderchor. „Hier habe ich während meiner Arbeit viele liebe und nette Menschen kennengelernt und immer offene Türen für meine Arbeit gehabt.“

Musikstudium an der Kirchenmusikhochschule

Musikbegeistert war Breuer schon als Messdiener. In seiner Heimatgemeinde St. Cäcilia in Eschweiler habe er oft neben dem Organisten Franz Berretz an der Orgel gestanden. Mit 14 Jahren kam dann der Wunsch auf, selber Orgel zu spielen und so nahm er schon in diesem Alter seinen ersten Orgel- und Klavierunterricht.

Es folgte 1975 ein Musikstudium an der Kirchenmusikhochschule in Aachen sowie anschließend an der Musikhochschule Aachen. Er machte das Kirchenmusikexamen sowie das Staatsexamen als Musiklehrer, in den Jahren 1982 und 1984 dann auch in Musikpädagogik und künstlerisches Musikfach.

Ich bin für vieles offen und meine Ideenschmiede ist groß

Musik ist mein Leben

Jetzt freut sich Breuer auf seinen Ruhestand, der aber, wie er sagt, weitergelebt werde mit der Musik: „Das ist mein Leben und ich denke, ich werde mir neue Inhalte suchen, wenn meine Tätigkeit bei der Gemeinde endet“. Erst dann habe er, wie er lachend hinzufügt, neue Möglichkeiten, um neue Dinge in Angriff zu nehmen. „Ich bin für vieles offen und meine Ideenschmiede ist groß“.

Dank an Gemeinde und lieben Gott

Wenn Josef Breuer geht, dann, wie er sagt, ohne Wehmut: „Schlicht und einfach.“ So wie er gekommen ist, so wird er gehen. Sein Dank geht an die Gemeinde und den lieben Gott. „Wir haben uns beide gutgetan und ich kann auf eine erfüllte und gesättigte Zeit zurückblicken. Ich bin der Gemeinde dankbar, dass ich hier Kirchenmusiker sein konnte sowie den Bürgern, die mir das ermöglicht haben, das zu sein“.

Sein Abschiedskonzert findet in den Gottesdiensten am heutigen Samstag, 29. Juni, um 18 Uhr und Sonntag, 30. Juni, um 8.30 Uhr und 10.30 Uhr in der St. Ludgerus-Kirche statt.