In der ersten Reihe – Apotheken während der Corona-Pandemie

Auch während der Lockdowns wurde in den Apotheken unter Volldampf gearbeitet

Uns hat interessiert, wie sich die Pandemie aus Sicht von Menschen anfühlt, die beim Kampf gegen das Virus in der ersten Reihe agieren. Ute Hecht-Neuhaus von der Burg Apotheke in Schermbeck hat uns erzählt, wie sie die zurückliegenden nunmehr fast zwei Jahre erlebt hat.

Schermbeck-online: „Frau Hecht-Neuhaus, die Corona-Pandemie zieht sich mittlerweile über fast zwei Jahre. Wie haben sie diese Zeit als Apothekerin erlebt?“

Frau Hecht-Neuhaus: „Zu Beginn war das für uns alle eine sehr beängstigende Situation. Es gab keine nennenswerten Schutzmaßnahmen. Zu der Angst um unsere eigene Gesundheit kam natürlich auch die Befürchtung, dass mögliche Infektionen zur Schließung der Apotheke führen könnten. Dass war auch eine große Sorge der Mitarbeiterinnen. Dazu kamen Auflagen, die in einem kleinen Unternehmen kaum umsetzbar waren, z. B. die Einführung von Schichtbetrieb. Seit 2020 arbeiten wir jetzt mit Maske. Das macht Beratungen extrem schwierig. Gespräche, wie vor Corona, gibt es kaum noch. Die Plexiglasscheibe zum Verkaufsraum macht es nicht leichter.“

Schermbeck-online: „Sie haben in ihren Apotheken schon früh Testzentren eingerichtet. Wie lange werden uns diese Tests ihrer Einschätzung nach noch begleiten?“

Frau Hecht-Neuhaus: „In unserer Filiale in Friedrichsfeld testen wir seit Ostern 2021. Dieses Angebot haben wir neben der Arbeit in der Apotheke bereitgestellt. Anfangs hatten wir kaum Personal für diese Aufgabe. Da musste auch die Familie aushelfen. Als wir dann das Testzentrum in Schermbeck eröffneten, hatten wir das große Glück, Räumlichkeiten des Schermbecker Reisebüros mit eigenem Eingang nutzen zu können. Dazu konnten wir die auch Mitarbeiter von More Cruises im richtigen Umgang mit den Tests schulen. Das war eine große Hilfe. Im Herbst ging die Nachfrage nach Tests dann gegen null. Auch derzeit ist es sehr ruhig, da wir die entsprechenden Ressourcen heruntergefahren haben. Dafür haben unsere Mitarbeiterinnen im Impfzentrum geholfen. Ein Blick in die Zukunft ist natürlich derzeit schwierig, besonders hinsichtlich der Entwicklung von Omicron. Über den Winter wird uns Corona sicher noch begleiten.“

Schermbeck-online: „Haben Sie Veränderungen im Verhalten der Menschen in diesen Monaten erlebt?“

Frau Hecht-Neuhaus: „Der Dezember ist immer eine anstrengende Zeit, da viele Menschen gestresst sind. Tatsächlich kam zu Beginn der Pandemie schon mal Aggression auf, aber das hat sich schon wenig später gelegt. Das ist sicherlich auch unserer Gegend zu verdanken.“

Schermbeck-online: „Sind die Anforderungen an Sie durch Corona gestiegen?“

Frau Hecht-Neuhaus: „Durch die zusätzlichen Dienstleistungen sogar ganz erheblich. Neben den Testungen ist vor allem das Ausstellen der digitalen Impfzertifikate sehr aufwendig. Außerdem übernehmen wir im Impfzentrum auch das Aufziehen der Impfstoffe. Dafür wird pharmazeutisches Personal benötigt. Über einen Mangel an Arbeit können wir uns jedenfalls nicht beklagen.“

Schermbeck-online: „Herzlichen Dank für Ihre Zeit Frau Hecht-Neuhaus. Trotz aller Herausforderungen wünschen wir Ihnen besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch!

Vorheriger ArtikelSüßer Gruß als Dankeschön von Charlotte Quik
Nächster ArtikelLandrat Ingo Brohl: Grußwort zum Jahreswechsel
celawie
Leserbriefe und Kommentare bitte an: info [at] heimatmedien.de. Netiquette - Kennzeichnen Sie den Leserbrief mit Ihrem Namen. Benutzten Sie dabei keine anonymen Namen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe abzulehnen, zu kürzen und die Identität des Absenders zu überprüfen. Anonyme Briefe werden nicht veröffentlicht. Ihre Briefe richten Sie bitte an: info [at] heimatmedien.de Mailadressen und andere persönliche Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Petra Bosse alias Celawie