Hilfe für die Berufswahlvorbereitung in der Gesamtschule

Gesamtschule und Volksbank Schermbeck arbeiten eng zusammen

Eine Woche lang haben Schülerinnen und Schüler der Q 1-Stufe (Jahrgang 12) in der Gesamtschule Schermbeck seit Montag Gelegenheit, sich über unterschiedliche Studiengänge und Ausbildungsberufe nach dem Abitur zu informieren, das die Schüler im Frühsommer 2020 ablegen wollen.

Die Volksbank Marketing-Mitarbeiterin Tanja Küper-Hericks (stehend) gab den Q1-Schülern der Gesamtschule jede Menge Tipps für das richtige Auftreten im Rahmen eines Assessment-Centers. Foto: Helmut Scheffler

Die Orientierungswoche zur Studien- und Berufswahl gibt es an der Schermbecker Gesamtschule seit 2008. „Das Konzept hat sich bewährt, weil die Schüler durch direkte Gespräche schnellere Antworten auf ihre Fragen bekommen“, begründet Lehrerin Rita Kersting den Ablauf der Orientierungswoche, den sie in diesem Jahr mit Lehrer Sven Merkelbach organisierte.

Schüler lernten Firmen kennen

Am Montag und Dienstag lernten die Schüler mehrere Betriebe kennen. Die Firma Evonik/Infracor, die Universität Wuppertal und die Bundeswehr stellten sich am Montag vor, die NRW-Polizei, die Radboud Universität Nijmegen und die Emscher-Genossenschaft/Lippeverband am Dienstag.

Zu den zahlreichen Veranstaltungen, die den Schülern Möglichkeiten zur Berufsfindung eröffnen, gehörte am Dienstag und Mittwoch auch das Angebot eines Assessment-Centers in der Volksbank Schermbeck.

Die sechsstündige Veranstaltung wurde von der Volksbank-Marketing-Mitarbeiterin Tanja Küper-Hericks und von Vanessa Kreyenbrink, einer Mitarbeiterin der Barmer-Versicherung in Dorsten, geleitet.

Die Zeiten, in denen ein Vier-Augen-Gespäch beim zukünftigen Chef ausreichte, sind für viele Berufsbewerber vorbei. Wer ein Studium anstrebt oder einen Ausbildungsplatz in einem Betrieb anstrebt, wird immer häufiger eingeladen, an einem so genannten Assessment-Center teilzunehmen.

Personen werden ermittelt

Es ist eine spezielle Methode, bei der mehrere Bewerber gemeinsam und gleichzeitig bestimmte Aufgaben erledigen müssen, die von geschulten Assessoren beobachtet werden. Im Rahmen der Bewältigung von gestellten Aufgaben sollen die am besten für den Betrieb geeigneten Personen ermittelt werden.

Aus der Fülle denkbarer Aufgabenstellungen beschränkten sich Tanja Küper-Hericks und Vanessa Kreyenbrink in der Volksbank am Vormittag auf die Selbstpräsentation der Schüler.

Diese hatten 30 Minuten Zeit, sich auf die drei Minuten lange Präsentation ihrer Person vorzubereiten. Ein paar Tipps gab es vorweg zum Auftreten, zur Kleidung und zu denkbaren Inhalten einer Selbstpräsentation, wozu die Familie und die Schullaufbahn ebenso gehören wie Hobbys, Freizeitverhalten, die Berufswahlbegründung und Vorstellungen von der Zukunft.

Die vorgegebenen drei Minuten sollten möglichst genau eingehalten werden. Da reichte es nicht, die Eigenschaften einfach sprachlich aneinanderzureihen.

Typische Charakterzüge

Die Schüler wurden gebeten, typische Charakterzüge anhand von erlebten Situationen ausführlich und emotional zu schildern und dann angemessen sprachlich und unter gleichzeitiger Verwendung von Flipcharts oder anderer visueller Hilfsmittel zu präsentieren. Ein Schüler lieferte mit seinem verspäteten Eintreffen dem Volksbank-Marketingchef Wolfgang Lensing eine Steilvorlage für den Hinweis, dass man sich so am einfachsten aus dem Bewerbungsverfahren hinauskatapultieren kann.

Kampfgeist, Hilfsbereitschaft

Nach der jeweiligen Selbstvorstellung mussten die Schüler zunächst eine Selbstbewertung ihres Vortrags vornehmen, bevor die Mitschüler und die Organisatoren ihre Bewertungen abgaben. Beurteilt wurden dabei unter anderem die Abweichung von der Zeitvorgabe, die Stimmlage, der sprachliche Ausdruck, der Blickkontakt, die Fähigkeit, durch die erzählten Geschichten Charakterzüge wie Teamfähigkeit, Kampfgeist, Hilfsbereitschaft oder Begeisterung zum Ausdruck zu bringen.

Einig waren sich alle Schüler, dass ein Vortrag vor einer Gruppe Nervosität erzeugt. Deshalb gab`s von den Organisatoren den Tipp, vor dem Spiegel, vor Freunden oder vor der Familie möglichst oft ähnliche Präsentationsübungen zu trainieren.

Wie weit passt meine Selbsteinschätzung mit der Einschätzung meines Wesens durch meinen besten Freund zusammen? Mit dieser Übung endete am Vormittag die Imitation eines Assessment-Centers in der Volksbank.

Nach der Mittagspause standen Gemeinschaftsplanungen auf dem Programm Jeweils fünf Schülern wurde ein Arbeitsauftrag erteilt. Alle Gruppenmitglieder wurden dabei beobachtet und das jeweilige Verhalten einzelner Personen im Planungsprozess bewertet.

Wer zum Themenkomplex noch weitere Informationen wünscht, kann sich gerne zu einem persönlichen Gespräch bei den beiden Organisatoren anmelden oder die vielen Seiten im Internet nutzen, wozu auch die Seiten www.absolventa.de, www.trainee-gefluester.de, www.e-fellows.net und www.squeaker.net/de gehören.

Helmut Scheffler

Vorheriger ArtikelFebruar-Ausgabe des Life-Magazin liegt vor
Nächster ArtikelTalentarward Dorsten 2018 – 2. Platz für Hannah Eifert
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.