Die Erntegruppe Weselerwald lud am Sonntag zu ihrem 30-jährigen Jubiläumsfest ein. Viele Leute kamen und bestaunten die alten Landmaschinen und historischen Trecker
Seit 30 Jahren besteht die Erntegruppe im Weselerwald. Wie auch schon bei den Veranstaltungen der vergangenen Jahre, zog das Jubiläumsfest am Sonntag zahlreiche Besucher aus nah und fern an.

Menschen im Garten Gottes
Gestartet ist das Fest mit einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Menschen im Garten Gottes“ mit Pfarrer Hans Herzog, Pfarrerin Anke Bender und Pater Lück Janssens. Die Erntegruppe ist eng mit der evangelischen Kirche verbunden, da diese seit Jahren gemeinsam Gottesdienste im Grünen mit der Kirchengemeinde Drevenack, Brünen und Schermbeck durchführen.

Reise in die bäuerliche Vergangenheit
Für die Besucher sind die Vorführungen immer eine Zeitreise in die Vergangenheit, denn hier wird in anschaulicher Weise gezeigt, wie damals das Getreide verarbeitet wurde. Darüber hinaus gab es 60 historische Trecker zu bewundern.
Bestaunen konnten die Besucher den auf dem Feld ausgestellte Stiftendrescher. Der wird dazu verwendet, das Korn von den Ähren zu trennen. Dann gab es noch Mühle, die Korn entweder mahlen oder quetschen kann. Das feinere Mehl wird, wie Heinrich Nuyken erklärte, dem Schweinefutter zugesetzt, während das grob gequetschte Getreide den Kühen als Wiederkäuer als Futter gegeben wurde.

Gute alte Zeit?
Ernte anno dazumal. Anstrengend und zeitaufwendig. Gute alte Zeit, oder doch nicht? Wenn es nach Angelika Hüfing geht, war es eine schöne, gute alte Zeit. „Wir waren zufrieden, weil wir nichts anderes kannten. Und ich mache es immer noch gerne.“ Und was die Landwirtschaft heute anbelangt, würde auch ihr Mann Harald wieder Landwirt sein wollen, allerdings mit weniger Bürokratie.

Gegründet wurde die Erntegruppe Weselerwald vor 30 Jahre. Bedingt durch Corona musste das Jubiläum verschoben werden. Und genauso lange, wie es die Erntegruppe gibt, ist Harald Hüfing mit seiner Frau Angelika als Gründungsmitglied aktiv im Vereinsleben eingebunden.
Fortbestand der Erntegruppe Weselerwald gefährdet
Allerdings weiß er auch, dass der Fortbestand der Erntegruppe gefährdet ist. In die Jahre gekommen sei auch die Weselerwald Tanzgruppe, die zur gleichen Zeit gegründet wurde. Die zweijährige Probenpause, bedingt durch die Pandemie habe zu einer „Gebrechlichkeit“ bei den Mitgliedern geführt, und auch hier fehlen Nachwuchstänzerinnen und Tänzer.

Umso mehr freute sich Hüfing, dass sich rund acht Jugendliche bei der Vorbereitung und den Vorführungen mit eingebracht haben. „Deshalb hoffe ich, dass die Jugend diese Aufgaben und Arbeit zukünftig übernimmt. Damit steht und fällt die Existenz der Erntegruppe“, ergänzt der Vorsitzende.
Musikalisch untermalt wurde das Fest von Isseltaler Jagdhornbläser.