Grünen Fraktion Schermbeck zum Projekt der Caritas in Schermbeck

Pressemitteilung der Grünen Fraktion Schermbeck zum Projekt Wohnungslosenbetreuung der Caritas in Schermbeck

Die Präsentation des Angebotes der Caritas für Wohnungs-und Obdachlose in Schermbeck erweckt den Eindruck, bisher seien diese Menschen in Schermbeck unerkannt bzw. unbetreut geblieben.

Das war selbstverständlich nicht der Fall. Die Betreuung von Wohnungslosen und Nichtsesshaften ist eine Pflichtaufgabe, für deren Übernahme die Caritas Dinslaken/Wesel vom Landschaftsverband Rheinland und vom Kreis Wesel jährlich rund 140.000 € erhält. Die kreisangehörigen Kommunen sind als Ordnungsbehörden hier ebenfalls in der Pflicht. Als Unterbringungsmöglichkeiten stehen sowohl das Lühlerheim als auch die Unterkünfte in Üfte und der Alten Poststrasse zur Verfügung.

Umso mehr verwundert es uns als Ratsmitglieder, dass jetzt Räumlichkeiten im ehemaligen Ecco Hotel für die Unterbringung von Wohnungslosen genutzt werden sollen. Der Kauf des Ecco Hotels war ein Bestandteil der Flüchtlingsbetreuung, ebenso wie die Betreuung durch die Caritas. Beides wurde vom Rat beschlossen. Die „Umwidmung“ ist an der Politik vorbeigegangen. Hier entstehen für uns einige Fragen.

Zunächst einmal ist festzustellen, dass bei zurückgehender Flüchtlingszahl der Vertrag mit der Caritas modifiziert werden muss. Die überzähligen personellen und finanziellen Kapazitäten können nicht einfach auf die Betreuung anderer Gruppen übertragen werden.
Warum gab es darüber keine Information der Ratsmitglieder?

Zudem stellt sich die Frage, ob die Betreuung von Wohnungslosen im Ecco Hotel von der Eigentümergemeinschaft der Immobilie genehmigt wurde. Der dem Gemeinderat  vorgelegte Vertrag sah lediglich die Betreuung von Flüchtlingen vor. Auch darüber gab es keine Information der Ratsmitglieder.

Warum werden nicht andere Träger, z.B. die Diakonie, in die Betreuung Wohnungsloser mit einbezogen?

Die Konzentration nur auf die Caritas widerspricht der Notwendigkeit eines vielfältigen Trägerangebots vor Ort.

Ulrike Trick