Grüne luden zur Online-Diskussion zum Thema Wolf ein

Rund zweistündige kontroverse Online-Diskussion zum Thema Wolf in Schermbeck

Der GRÜNE Kreisverband Wesel veranstaltete am Samstagabend ab 19 Uhr eine digitale Veranstaltung zum Thema “Der Wolf am Niederrhein”.

Die Diskussion wurde Live auf YouTube gestreamt. Durchschnittlich 318 Zuschauer verfolgten die Diskussionsrunde.

diskussion Wolf - Grüne Kreisverband luden ein

Die Gäste des Abens in der Diskussionsrunde waren:

  • der Deichgräf
  • Dr. Viola Hebeler
  • Landwirt Ingo Hülser
  • Jos de Bruin als Wolfskenner
  • Günther Rinke für die BUND Kreisgruppe Wesel,
  • Mike Dünow als Schäfer der Region,
  • Sven Zwirner als Experte für Sicherungsmaßnahmen
  • und Wolfsabwehr von der Fa. Patura sowie
  • Dr. Matthias Kaiser für den LANUV als Leiter des NRW-Wolfmonitorings
  • Filmemacher aus Dinslaken Adnan Günter Köse mit einem sieben minütigen Filmausschnitt. Nicht über Wölfe, sondern, wie er betonte über Jos de Bruin. „Der Schutz für die Schafe müsse verbessert werden“.

Peter Malzbender für den NABU Kreisgruppe Wesel war trotz Einladung und Ankündigung nicht anwesend.

Die Kreisjägerschaft und Vertreter der Pferdehalter im Wolfsgebiet wurden für die Veranstaltung ebenfalls angefragt. Die Moderation hatte Andreas Vollmert. Niklas Graf führte für den GRÜNEN Kreisvorstand in das Thema ein.
Trotz mehrfachen Hinweise zu einem freundlichen Ton, ging es im Chat doch nicht ganz ohne Emotionen zu. Dennoch konnten viele Fragen gestellt werden, die anschließend beantwortet wurden. Die meisten gingen an Dr. Kaiser von LANUV.

Eine Frage von einem Gahlener Bürger war unter anderem: „Warum wurde die Rissaufnahme beim Damwildriss in Gahlen abgebrochen?“

Kurz und knapp die Antwort von Dr. Kaiser: Die Anwesenden fühlten sich vor Ort bedrängt durch unbeteiligte Dritte, so dass er den Wolfsberater riet, die Rissaufnahme abzubrechen“.

Maik Dünow: Unsere Schafhalter müssen schnellsten geschützt werden. Wir Schäfer hier draußen müssen uns um unsere Tiere kümmern und haben keine Zeit. Wir müssen jede Nacht unsere Tiere schützen. Wir müssen die  Richtlinien an die Praxis und nicht umgekehrt anpassen“.

Einige Statements aus dem Chat:

Rainer Stens: Frage an Hr. Kaiser. „Wenn Herdenschutz so wichtig ist, warum werden nicht alle Tierarten gefördert. Für meine Tiere bekomme ich nichts. Gerissen werden diese dennoch“.

Jürgen Höchst: „Diejenigen, die behaupten, es sei genug Wild in der Region am Niederrhein, wenn hier rundum Wolfsrudel sind – oder wird es bei diesem Rudel hier in Schermbeck bleiben?

Nichtbesonderes Los​: „Ich erhalte auch keine Entschädigung für meine Hühner, die der Waschbär am hellichten Tag gerissen hat. Obwohl der Waschbär invasiver Neozoon ist. Wir müssen extensive Weidehaltung insgesamt fördern“.

Katrin Schaf​: „Viele halten ihre Schafe als Hobby, da geht keins von zum Metzger. Und der Wolf tötet nicht nur ein Tier (schön wärs), surplus killing schonmal gehört?“

Jens Hübel: „​Ich halte es für ein Ausspielen von Tierschutz, Artenschutz und Landwirtschaft jeweils gegeneinander. Das eigentliche Problem ist, dass Tierhalter*innen nicht adäquat finanziert sind“.

Jürgen Höchst​: „Dann könnte man auch mal auch Geld in entsprechende Gutachten stecken, um sich auf die Zukunft einzustellen – es wäre doch blöd einfach abzuwarten was geschieht“.

Felix Wolf: „Warum werden die Schafe nicht nachts in den Stall gebracht?“

Ulrike Somos​: „Die Holländer wollen Friesland komplett einzäunen“.

Katrin Schaf​: „Geben Sie mir eine Baugenehmigung? Bauen Sie mir den Stall? Kaufen Sie mir das Material, welches ich brauche, bezahlen Sie den Sprit den ich jeden Tag verfahren muss, morgens raus und abends rein zu fahren? Bezahlen und besorgen sie mir das Futter? Dann kein Problem?“

Ruth Laakmann: „​Ausgleichsregulierung: Elektrozöäune müssen ständig kontrolliert und freigemäht werden. Auch die Unterhaltung bedeutet viel Arbeit: Wer gleicht diesen Aufwand aus?“

Jürgen Höchst: … weil man 20 Jahre gepennt hat, muß man ja nicht weiterschlafen

Mutterkuhhalter: „Die Weidetiere sind trotz ausreichender Einzäunung leichtere Beute als Wildtiere“.

M Cor​: „Ich habe selbst schon erlebt, dass Schafe durch einen Hund in die Netze gehetzt wurden!“

Tarnkäppchen und der Wolf​: „Das Zerschneiden der Landschaft ist ein Argument welches einfach nicht haltbar ist. Es kann eine solche Zerschneidung gar nicht stattfinden“.

lupo lupus​: „Man hätte sich auch schon in den letzten 20 Jahren auf den Wolf vorbereiten können, dies wurde fahrlässig unterlassen. Jetzt, wo es zu spät ist, ist das Geheule groß“.

Die komplette Diskussion und Antworten der Experten zum Thema Wolf in Schermbeck könnt ihr auf youtube sehen und hören.