Grenzüberschreitender Besuch in Schermbeck – oder „Erle meets Schermbeck“
Einen Abstecher nach Schermbeck machte die in Erle lebende Samrawit aus Eritrea. Erst ging es in die „Olle Schuer“ nach Gahlen.
Staunend zog sie durch die Scheune, lachte herzhaft beim Anblick der Holzschuhe und wärmte sich an den offenen Feuerstellen. Bei Panhas und Wurstebrot allerdings streikte sie. Das wollte Samrawit auf keinen Fall probieren.
Wo ist eigentlich Erle?
Dafür aber wollte Samrawit gerne ihre Landsleute in Schermbeck kennen lernen. So machten wir auf dem Rückweg nach Erle einen Stop in der Flüchtlingsunterkunft.
Gleich nach dem Anklopfen und einem kurzen Hallo an der Tür kamen die Menschen schnell ins Gespräch. Flüchtlinge unter sich, da spielte das Alter keine Rolle.
„Wo ist eigentlich Erle?“ war die erste Frage der jungen Leute an die 54-jährige Samrawit, die mit ihrem Mann den gleichen langen Weg der Flucht durch den Sudan, durch Libyen, weiter mit dem einem Boot, bis nach Deutschland auf sich genommen hat, um letztendlich hier bei uns in Frieden Leben zu können.
Der respektvolle Umgang und das sehr herzliche Miteinander direkt nach wenigen Minuten war bemerkenswert. Obwohl sich die Menschen vorher nicht kannten, gab es viel zu erzählen, denn immerhin haben alle eine Gemeinsamkeit: Die Sehnsucht nach dem Land, wo immer noch ihre Familien leben, wo ihre Wiege stand – ihre Heimat!
Während Samrawit nur noch Ruhe und Geborgenheit bei uns sucht, sind die Zukunftspläne der „jungen Wilden“ aus Eritrea groß.
Fasaha Nuguse, 22 Jahre wünscht sich eine eigene Wohnung.
Die hochschwangere 21- jährige Jodit Abrham freut sich auf ihr Baby und wünscht sich nichts Sehnlicher, als dass es gesund auf die Welt kommt.
Das Traumziel von Amanuie ist Köln. Dort möchte der junge Mann gerne arbeiten.
Maharczsi Meseret, 21 Jahre, hofft einen Ausbildungsplatz als Kfz-Mechaniker, wenn sein Deutschkurs in Duisburg beendet ist, zu finden.
Sehr zur Freude alle – sie bekommen nächste Woche ihre Papier! Petra Bosse