Schermbecker Gesamtschüler entwickelten Ideen für drei Firmen und präsentierten gestern ihre Arbeitsergebnisse
Schermbeck Elf Schülerinnen und Schüler des Projektkurses Naturwissenschaften an der Gesamtschule Schermbeck beteiligten sich an einem Innovationsprojekt des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Gestern stellten sie in der Aula ihre Projektideen vor. Aufmerksame Zuhörer waren die Elftklässler, die vor der Entscheidung einer Teilnahme am Projektkurs Naturwissenschaften stehen.
Kursleiterin Katja Vollmark erläuterte die Zielsetzungen des Projektes. Den Schülern der Jahrgänge 9 und 10, die in den letzten Jahren mehrfach am Kurs „Jugend forscht“ teilgenommen hatten, sollte die Möglichkeit eingeräumt werden, ihre naturwissenschaftlichen Interessen in der Oberstufe weiter zu verfolgen. Selbstständiges Arbeiten sollte gefördert, projekt- und anwendungsbezogene Qualifikationen erworben und experimentelles Arbeiten gefördert werden. Außerdem sollten die Kursteilnehmer die Arbeitsweise in Betrieben kennen lernen.
Zum ersten Mal kam es dabei zu einer Zusammenarbeit mit dem VDI, dessen Vertreter Ulrich Mahlfeld neben der Vermittlung des Projektmanagements auch die Kooperation mit den Firmen vermittelte und das Projekt betreute. Mahlfeld erläuterte gestern auch die Aufbau- und die Ablauforganisation des Innovationsprojektes vom Projektstart über die Informationsphase, die Ausarbeitung und Dokumentation bis zur Präsentation.
Die Präsentation stand gestern im Mittelpunkt der Veranstaltung. Drei Schülergruppen bekamen die Gelegenheit, ihre Projektideen vorzustellen, die sich in verschiedenen Firmen entwickeln durften.
Tim Amos, Kai Donsbach, Maximilian Müller und Markus Wilsing waren von der Schermbecker Firma „Martin Busch &Sohn Behälter- und Apparatebau GmbH“ eingeladen worden. Ihre Aufgabe bestand darin, die Lagerung von Blechen und Rohren zu optimieren. Dabei gab es einige Rahmenbedingungen wie die zur Verfügung stehende Fläche und ein Kostenbudget zu beachten. Die Schüler schafften es tatsächlich, zwischen den beiden Hallen durch geeignete Stapelsysteme alle Bedingungen zu erfüllen und dabei mit Kosten deutlich unterhalb der Höchstmarke von 20 000 Euro zu verbleiben.
In der Schermbecker Firma „Marmor Kontor Beyer & Schneider GmbH“ erhielten Jonas Groteschepers, Matthias Kuhlmann und Marcel Marson den Auftrag, einen Bodenbelag für die Abdeckung von Marmor, Granit, Schiefer und Sandstein zu entwickeln, der eine Reihe von Bedingungen erfüllen sollte. Das Material sollte belastbar und rutschsicher sein, diffusionsoffen und leicht zu verlegen, preiswert sein und dazu noch Sicherheit gewähren. Im Rahmen zahlreicher Versuche stellten die Schüler fest, dass dicke Abdeckpappe ebenso wenig alle Ansprüche erfüllen konnte wie Holzwerkstoffe oder Gummimatten. Aus dem vielversprechendsten Material, selbst haftendem Vlies, ermittelten die Schüler durch Versuche, dass ein per Intenet aus Süddeutschland beschaffter Vlies den optimalen Schutz unter Einhaltung aller weiteren Bedingungen erfüllt. Im Rahmen ihrer Präsentation zeigten die Schüler Videoaufnahmen von Testreihen. Dabei gab es tolle Unterstützung durch Elftklässler, die geduldig auf einer Treppe den Schutzbelag strapazierten.
Eine reine Mädchengruppe durfte ihr Projekt bei der Marler Firma ISP durchführen. Es ging darum, ein Konzept für eine energiesparende Außenbeleuchtung der Industrieanlage zu erstellen. Marina Ostermann, Nina Ostrop, Felicitas Werner und Mareike Weßel gelang es, durch Versuche und Berechungen zu ermitteln, dass die Firma 25 Prozent der Beleuchtungskosten einsparen könnte, wenn sie den Vorschlägen der Gruppe folgen würde.
Den Applaus der Lehrer und Zuschauer fasste Schulleiter Norbert Hohmann zusammen: „Ihr wart inhaltlich und sprachlich hervorragend.“ Gut tat sicherlich auch die Formulierung eines anwesenden Betriebsleiters: „Ich bin beeindruckt und nehme einiges mit in den Betrieb.“
Zum Schluss gab es von Ulrich Mahlfeld Bescheinigungen über die erfolgreiche Teilnahme am Innovationskurs mit der Empfehlung, diese unbedingt bei Bewerbungen vorzulegen. H.Scheffler