Gemeinde will keine Luftfilter kaufen

Klassenzimmer für Fünft- bis Siebtklässler seien ausreichend zu durchlüften. Daher kaum Aussicht auf staatliche Zuschüsse. Antrag der Grünen hat wohl keine Chance.

Die Grünen haben eine Idee. Alle Räume der Schermbecker Schulen, die von Kindern bis zum siebten Schuljahr genutzt werden, sollen eine Luftfilteranlage erhalten. Das Ziel: Aerosolpartikel mindern, so die mögliche Verbreitung von SARS-CoV-2 Viren einschränken und damit auch die Maskenpflicht für junge Schüler*innen lockern.

„Fenster lassen sich gut öffnen“

Doch die Verwaltung macht den Grünen einen Strich durch die Rechnung. Alle betroffenen Räume gehörten zur Kategorie eins. Dass heißt es seien „Räume mit guter Durchlüftungsmöglichkeit – Fenster lassen sich gut öffnen, technische Lüftungsmöglichkeiten haben einen hohen Frischluftanteil“, so eine Verwaltungsvorlage.

Es geht um 80 Schulräume

Insgesamt geht es dabei um 80 Schulräume: 34 in der Gesamtschule, 46 weitere in den beiden Grundschulen und den dortigen OGS-Bereichen. Die Verwaltung stuft diese demnach „nach derzeitigen Erkenntnissen“ als „nicht förderfähig“ ein. Soll heißen: Zuschüsse für Luftfilter aus einem Bund-/Länderprogramm sind nicht zu erwarten.

Kein Geld im Haushalt eingeplant

Die Gemeinde müsste die mobilen Luftfilteranlagen aus der eigenen Tasche zahlen. Und das dürfte teuer werden. Für die Anschaffung rechnet die Verwaltung Kosten von 2.000 bis 5.000 Euro je Luftfilter vor. Für die 80 Räume sei dies eine Gesamtsumme zwischen 160.000 und 400.000 Euro. Außerdem würden jährliche Stromkosten von etwa 12.000 Euro und noch nicht zu beziffernde Wartungskosten hinzukommen. Geld, das im Gemeindehaushalt nicht frei ist.

Argumente gegen Luftfilterkauf

Und die Verwaltung zählt weitere Argumente gegen die Investition auf. So würde „der CO2-Gehalt in den Räumen trotz des Einsatzes von Luftfilteranlagen nahezu konstant“ bleiben. Außerdem seien diese Anlagen „kein Ersatz für das Lüften über das Fenster“, sondern „allenfalls eine unterstützende Maßnahme“. In Dorsten würden mobile Luftfilter „aufgrund der als störend empfundenen Lüftergeräusche im Schulalltag nicht genutzt“.

Fazit: Der Fachausschuss wird in der nächsten Sitzung am 26. August voraussichtlich dem Verwaltungspapier folgen und damit den Antrag der Grünen abschmettern.