Gelunge Premiere mit „Fortuna Ehrenfeld“

„Schermbecker Landhelden“ feierten ein neues Veranstaltungsformat

Marcell Oppenberg strahlte. Die Erweiterung des Programms der „Schermbecker Landhelden“ um Veranstaltungen in einer Wohnzimmer-Atmosphäre ist erfolgreich gestartet.

Das war für den Vorsitzenden des Vorstands der Schermbecker Kulturstiftung Anlass genug, die Teilnehmer an der Premiere am Sonntag zwei Stunden vor Beginn des Konzertes erst einmal im Heimatmuseum an der Steintorstraße zu begrüßen.

Mit einem Empfang im Heimatmuseum begann am Sonntag die Premiere von Vorstellungen mit Wohnzimmer-Atmosphäre, die von den „Schermbecker Landhelden“ künftig mehrmals jährlich angeboten werden. Foto: Helmut Scheffler

Zu den Gästen, die mit Sekt und Schnittchen vom Personal der „Schermbecker Mitte“ bewirtet wurden, gehörten Freunde, Partner und Förderer der Kulturstiftung, die es ermöglichten, dass mit „Fortuna Ehrenfeld“ eine bedeutende Band der rheinischen Region trotz der maximalen Teilnehmerzahl von 80 Personen für einen Auftritt gewonnen werden konnte.

„Hut ab und Respekt!“, bescheinigte Marcell Oppenberg den beiden Gemeindeverwaltungsmitarbeiterinnen Sabrina Greiwe und Susanne Kötter, die die Organisation des Doppel-Events im Museum und in der ehemaligen reformierten Kirche übernommen hatten.

Oppenbergs Dank galt auch einigen Vorstandsmitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins, die den Besuchern während eines Rundgangs durch das Museum einen Eindruck vom Leben und Arbeiten der Schermbecker Bevölkerung in früheren Zeiten ermöglichten.

Mit einem Empfang im Heimatmuseum begann am Sonntag die Premiere von Vorstellungen mit Wohnzimmer-Atmosphäre, die von den „Schermbecker Landhelden“ künftig mehrmals jährlich angeboten werden. Foto: Helmut Scheffler

Eine halbe Stunde vor dem Beginn des Konzertes gingen die Gäste zusammen zwei Steinwürfe weiter zur ehemaligen reformierten Kirche nahe der Burg. Dort waren die langen Stuhlreihen entfernt worden, um mit dem Mobiliar der Firma „Riegel Interieur“ eine Wohnzimmer-Atmosphäre schaffen zu können.

Die Plätze auf den Sofas und Sesseln waren schnell belegt. Die übrigen Gäste nahmen an Stehtischen Platz oder sicherten sich einen Platz auf der Empore. Von dort aus erhielt man den besten Eindruck von dem 234 Jahre baulichen Schmuckstück, das als einer der schönsten nach dem Krieg noch erhaltenen Barockbauten am Niederrhein unter Denkmalschutz gestellt wurde. Als Kirche gebaut, hat das oktogonale Bauwerk in französischer Zeit als Lazarett gedient, 85 Jahre lang diente der Bau als Schulgebäude, nach dem Krieg als Ersatzkirche, von 1956 bis 1996 als Bücherei, danach als Kunstwerkstatt und jetzt als Kulturstube und Trauraum. „Das ist ein richtig toller Raum“, zeigte sich Martin Bechler von der Band „Fortuna Ehrenfeld“ von dem Raum mit seinen hohen Fenstern beeindruckt.

Bürgermeister Mike Rexforth (unten) freute sich riesig, dass es ihm gelingen konnte, die Kölner Band „Fortuna Ehrenfeld“ für ein Konzert in der ehemaligen reformierten Kirche zu gewinnen. Zum Trio gehören Jannis Knüpfer, Jenny Thiele und Martin Bechler (v.l.). Foto: Helmut Scheffler

Zwei Stunden vor dem Auftritt der Band „Fortuna Ehrenfeld“ probte Sänger Martin Bechler mit dem Schlagzeuger Jannis Knüpfer und der Keyboard-Spielerin Jenny Thiele für den Auftritt. Zwischendurch entstanden in dem historischen Raum neue Bandfotos für die deutschlandweite Tournee, die schon bald gestartet wird. In Schermbeck erlebten die Besucher ein Art Generalprobe für die Konzerttour. Wenn die deutschsprachige Indie-Pop-Band aus Köln bei ihrem ersten Auftritt in Dortmund am 11. März, am folgenden Tag in der Halderner „Pop Bar“ und dann bei den weiteren dreizehn Konzerten bis Ende Mai nur halb so viel Beifall bekommt, dann kann die noch junge Band sehr zufrieden sein.

Einige Besucher ließen sich von den Musikern zum Tanzen auf die kleine Tanzfläche zwischen Bühne und Zuschauer locken. Foto: Helmut Scheffler

Im Verlauf des Abends lernten die Besucher mosaikartige Details der Band kennen. Das erste Album erschien im Jahre 2016 unter dem Titel „Das Ende der Coolness“. Im Sommer 2017 fand der erste große von zahlreichen bundesweiten Auftritten statt. Mit ihren Alben „Hey Sexy“ und „Helm ab zum Gebet“ hat sich das Trio inzwischen einen beachtlichen Ruf in der Musikwelt geschaffen.

Bei einigen Musikstücken wurde das Trio „Fortuna Ehrenfeld“ von dem Posaunisten Fabian Freitag unterstützt. Foto: Helmut Scheffler

Auch in Schermbeck verstand es das Trio, das bei einigen Musikstücken vom Posaunisten Fabian Freitag unterstützt wurde, die überwiegend mittelalterlichen Zuhörer zu seinen Fans werden zu lassen, die mehrmals mit Begeisterungspfiffen und -rufen ihre Anerkennung für die musikalische Leistung des Trios zum Ausdruck brachten.

Ob Lieder aus der eigenen Produktion, für die Martin Bechler die meisten Texte schrieb, HipHop-Beats, Nostalgie-Miniaturen der Neuen Deutschen Welle, Indie-Pop oder freie Rhythmen: Das alles riss die Zuschauer zwei Stunden lang so mit, dass einige die kleine Lücke zwischen Bühne und Zuschauern zum Tanzen nutzten oder zumindest an den Stehtischen den musikalischen Rhythmus in körperliche Bewegungen umsetzten.

Nach drei erbettelten musikalischen Zugaben und einem frivolen Witz der Sängerin standen auch die Sofasitzer auf, um sich mit stehendem Applaus von einer Gruppe zu verabschieden, die der Bürgermeister Mike Rexforth als „die wohl geilste Band Deutschlands“ bezeichnete.

Gruppe „Sheevon“

Zu den nächsten Kulturveranstaltungen der „Schermbecker Landhelden“ gehört der Auftritt der Gruppe „Sheevon“ am 20. März ab 20 Uhr im Saal der Gaststätte Ramirez. Im Vorverkauf sind Karten zum Preis von 15 Euro erhältlich.

An der Abendkasse kosten die Karten 18 Euro. Am 23. April gastiert die Gruppe „Wildes Holz“ um 20 Uhr im Begegnungszentrum. VVK: 21 Euro; AK: 25 Euro. Die „Rod Stewart Show“ beginnt am 9. Mai im Begegnungszentrum. VVK: 18 Euro; AK: 22 Euro. Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.