Gegen die Umweltskandale

Im Mittelpunkt der von Holger Schoel und Britta Wegner geleiteten Ortsverbandsversammlung von „Bündnis 90/Die Grünen“ stand Dienstagabend in der Gaststätte Overkämping Alfred van Dalens Bericht über die Arbeit der Gruppe „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ (CBG).

Alfred von Dalen, der seit vielen Jahren mit dem Schermbecker Dr. Winterberg bekannt ist und selbst früher Mitglied der Grünen in Rheinberg und Kamp-Lintfort war, bevor er zu den „Linken“ wechselte, ist als Vorstandsmitglied des „Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.“ (BBU) Verbindungsmann zur CBG, der er seit 27 Jahren angehört. Van Dalen war Sprecher der Kies-Initiative in Kamp-Lintfort, ist Mitglied des Düsseldorfer Patientenforums und gehört dem früher in Schermbeck ansässigen „Verein zum Schutz des Rheins und seiner Nebenflüsse“ (VSR) an.

Alfred van Dalen (Mitte) berichtete über die Umweltskandale des BAYER-Konzerns. Foto Scheffler
Alfred van Dalen (Mitte) berichtete über die Umweltskandale des BAYER-Konzerns. Foto Scheffler

„Wir sind die Laus im Pelz der BAYER“, umschrieb van Dalen die Aufgabe der CBG, die derzeit mehr als 1000 Mitglieder hat und alle Umweltskandale dokumentiert, in die der BAYER-Konzern weltweit verstrickt ist. Viermal jährlich wird die Zeitschrift „Stichwort BAYER“ herausgegeben. Zum jährlichen Ritual gehört auch das Auftreten der „kritischen Aktionäre“ im Rahmen der Jahreshauptversammlung. Auch am 26. April werden die Kritiker die Zahlen-Bilanz um zahlreiche Umweltvergehen ergänzen.

„Bei Bayer geht Profit vor Sicherheit“, bedauerte van Dalen. Dazu sei der Konzern sogar bereit, Kritikern in Form von Strafprozessen einen Maulkorb zu verpassen. Bei der langen Liste von Umweltvergehen beschränkte sich van Dalen auf spektakuläre Vorgänge, bevor er anhand mehrerer Beispiele aufwies, wie die CBG bei BAYER ein verändertes Handeln erreichen konnte. „BAYER musste das Baby-Aspirin vom Markt nehmen, nachdem es Sterbefälle gab“, berichtete van Dalen. Durch öffentlichen Druck habe BAYER inzwischen mehr als 700 Millionen Euro Schadenersatz für den Vertrieb gefährlicher Antibabypillen zahlen müssen. Eine Million Unterschriften sammelte die CBG seit Januar gegen inakzeptable Gefahren für Bienen durch Gifte, die beim Spritzen von Mais entstanden. Die CBG kämpft gegen die Pharma-Tests von BAYER in Indien, wo inzwischen mehr als 2600 Todesfälle auftraten, gegen Gen-Reis von BAYER und gegen die CO-Pipeline zwischen Dormagen und Uerdingen.

Van Dalen verwies auf die Notwendigkeit, finanzielle Unterstützung seitens der Bevölkerung zu bekommen und verwies auf die Möglichkeit, sich auf der Internet-Seite www.CBGnetwork.org zu informieren.

Holger Schoel lud zur Teilnahme an der grünen Artenschutzkonferenz ein, die am 20. April zwischen 10 und 17 Uhr in der Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster stattfindet.

Die heiße Phase im Rahmen des Bundestagswahlkampfes beginnt für die Schermbecker Grünen im September. Am 7., 14. und 21. September wollen sie an ihren Ständen auf der Mittelstraße auf umweltrelevante Themen aufmerksam machen.

Den grünen Mitgliederentscheid am 8. Juni verbinden die Schermbecker Grünen mit ihrem Sommerfest. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.