Förderung der Kinder-Zahngesundheit

30 Jahre erfolgreiche Förderung der Kinder-Zahngesundheit im Kreis Wesel

Der Arbeitskreis „Zahnmedizinische Prophylaxe“ hat Grund zum Feiern, denn am Montag, 1. Oktober 2018, kann er auf sein 30-jähriges Bestehen zurück blicken. Der Zusammenschluss aus Krankenkassen, Zahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Vereinigung Nordrhein sowie dem Kreis Wesel ist seit 1988 zum Wohle der Kinder und Jugendlichen im Kreisgebiet tätig. Die Akteure vor Ort, die in Kindergärten und Schulen agieren, sind das Fachpersonal des Zahnärztlichen Dienstes des Kreisgesundheitsamtes und derzeit 113 niedergelassene Zahnmediziner.

Auf Grundlage gesetzlicher Bestimmungen, die auch heute noch ihre Gültigkeit haben, begann 1988 die Betreuung von Kindergärten. Für jede Einrichtung wurde ein sogenannter „Patenzahnarzt“ bzw. eine „Patenzahnärztin“ gesucht. Schnell hatten sich eine ganze Reihe von niedergelassenen Zahnmedizinern im Kreisgebiet gefunden, die auf freiwilliger Basis die Einrichtungen im Auftrage des Arbeitskreises aufsuchten. 30 Jahre später werden rund 80 Prozent der Kindergärten von ihnen betreut. Dieses langjährige Engagement sucht seinesgleichen und ist keineswegs selbstverständlich.

Die große Unterstützung der niedergelassenen Zahnmediziner führte dazu, dass sich der Zahnärztliche Dienst neben der Betreuung der restlichen Kindergärten im Kreisgebiet auf die zahnärztlichen Reihenuntersuchungen der Kinder der Klassen 1 bis 7 in Schulen konzentrieren und die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen weiter vorantreiben konnte. So wurden im Jahr 2000 kostenlose Fluoridierungen (Zahnschmelzhärtungen) in Karies-Risiko-Grundschulen angeboten, die bereits seit 2002 flächendeckend durchgeführt werden. 2006 wurde dieses Angebot auf ausgewählte Förderschulen ausgeweitet.

All diese Maßnahmen haben zu einer Verbesserung der Zahngesundheit beigetragen. Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) veröffentlichte dazu vor kurzem:

Knapp 80 Prozent der 12-jährigen Sechstklässler in Deutschland haben mittlerweile kariesfreie bleibende Gebisse. Hinsichtlich der Zahngesundheit dieser Altersklasse liegt Deutschland damit zusammen mit Dänemark international an der Spitze. Karies an Milchzähnen tritt jedoch früh auf, ist noch zu weit verbreitet und belastet einen Teil der Kinder in ihrer gesunden Entwicklung. Mundgesundheitliche Chancengleichheit bleibt eine Herausforderung für die Prophylaxe (Quelle: Epidemiologische Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe 2016, DAJ 2017)

Auch Landrat Dr. Ansgar Müller freut sich über die positive Entwicklung. Doch er stellt auch fest: „Erfreulicherweise verfügt die Mehrheit der Kinder in Deutschland mittlerweile über eine hervorragende Mundgesundheit. Doch Kinder und Jugendliche in prekären Lebenslagen, mit Migrationshintergrund oder mit einer Behinderung haben nicht in gleichem Maße an den Präventionserfolgen teil. Der Großteil an Karies entfällt auf sie.“ Dieses Phänomen wird als Kariespolarisation bezeichnet. „in diesem Zusammenhang kommt der Zahnprophylaxe auf Kreisebene eine besondere Bedeutung zu“, so der Landrat weiter. „Um Chancengleichheit für alle Kinder zu schaffen, ist die zahnärztliche Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen ein entscheidendes Instrument und sollte keinesfalls zurückgefahren werden. Im Kreis Wesel wird deshalb auch in Zukunft der Arbeitskreis „Zahnmedizinische Prophylaxe“ die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen fördern.“

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.