Als wenn die Menschen an einem Tag nachholen wollten, was die Freunde der Bauernmarktbesucher seit eineinhalb Jahren versäumt haben.
So lockte der 8. Bauernmarkt in Besten, in Verbindung mit einem Ausflug aufs Land, am Sonntag zahlreiche Besucher aus Nah und Fern an.
Der Bauernmarkt gehört traditionell schon zu den Märkten, die als Geheimtipp anfing und heute, bedingt durch sein individuelles Angebot, sich großer Beliebtheit erfreut und zahlreiche Menschen aus der Region anlockt. So wie am Sonntag. Wie gewohnt ließen sich auch an diesem Tag Erleben, Bummeln und Genießen verbinden.
Aufhalten auf dem Gelände durften sich bis 2500 Menschen. Nur, wer am Ende hier die Zählung machte, das war am Nachmittag nicht mehr ganz klar. Fakt jedoch war, dass die Stände weiter auseinanderstanden als üblich, sodass die Menschen sich hier nicht durch die Gänge schieben mussten. Im Vordergrund stand natürlich, neben dem Kulinarischem, die ländlichen Produkte.
Von Gewürzen bis Blumen
An etwa 55 Ständen boten Unternehmer aus dem niederrheinisch-westfälischen Grenzbereich regionale Produkte an. Dazu gehörten die Korn- und Obstbrennerei Dirk Böckenhoff aus Erle und Dorsten, die Lembecker Ziegenkäserei Sondermann oder ein Stand mit Gewürzen erwartete die Besucher. Selbst Fisch gab es zum Kaufen. Zwischendurch muhten prächtige Bullen neben Schafe.
Bauer Gerd Graaf aus Bricht hatte einen Stand mit regionalen landwirtschaftlichen Produkten. „Es ist einfach wunderschön, dass hier heute wieder so viele Stände, wie in den Jahren zuvor, vereint sind und der Markt mindestens genauso gut besucht ist wie sonst“, freute sich Raoul Laqua von Bauer Graaf. „Ich bin so froh, dass wir heute mal, neben den sonstigen Wochenmarkt, etwas anderes zu sehen bekommen. Und auch für unsere Kinder gibt es hier jede Menge Abwechselung“, sagte der Vater einer fünfköpfigen Familie aus Gelsenkirchen. „Ob es mir gefällt? Die Frage erübrigt sich doch wohl, wenn sie all meine Einkaufstüten sehen“, sagte Andrea Lokalowski aus Kirchhellen gut gelaunt und lachte.
Während die Eltern durch die Reihen bummelten oder den herbstlichen Tag nutzten, um gemütlich Kaffee und selbst gebackenen Kuchen genossen, konnte der Nachwuchs derweilen auf dem eine Runde mit Karussell drehen, oder ausgelassen rutschen, wippen und der großen Sandlandschaft buddeln. Wie es sich anfühlt eine Kuh zu melken, konnte die Besucher selbst an der hölzernen Kuh Berta testen.
Die Oldtimerfreunde Lembeck stellten ihr aufpolierten Oldtimer-Traktoren, überwiegend aus den 1960er-Jahren, vor und Kinder hatten die Gelegenheit sich selbst an der Seilerei Seile zu drehen.
Sehr angesagt war der Stand des Künstler Norbert Thelen aus Grafenwald, der aus Holzblöcken mit der Motorsäge Wichtel, Herzen und Hasen herausschnitt. „Das ist hier wirklich das Besondere an diesem Markt, dass alles hier keine Massenware ist und das kunsthandwerkliche Spektrum breit gefächert ist“, lobte der Dorstener Kornbrenner Böckenhoff, der mit einem kleinen Test-Schlückchen seiner hochgeistigen Getränke aus eigener Brennerei die Menschen anlockte.
Und wer am Ende den Heimweg antrat, der hatte die Taschen und Tüten vollbepackt mit regionalem Obst und Gemüse, Blumen, Stauden, Handwerkskunst, bunten Trockensträußen und Dekoartikel für Heim und Garten. Petra Bosse
