Familien im Kreis Wesel sollen weiter unterstützt werden. Ein neues Netzwerk für „Familien mit einem psychisch und/oder suchterkrankten Elternteil“, soll helfen.
Am 28. September lud der Kreis Wesel zu einem Fachtag mit dem Thema „Familien mit einem psychisch und/oder suchterkrankten Elternteil“ ein. Mehr als 100 Fachleute aus den verschiedensten Bereichen sind dieser Einladung gefolgt.
Ein wichtiges Thema
Ausgangspunkt für den Fachtag ist das Projekt „Kinder psychisch und/oder suchterkrankter Eltern“, das seit 2021 durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) gefördert wird. Der Fachdienst Gesundheitswesen führt dieses Projekt durch und hat in der Projektlaufzeit eine Bestandsaufnahme der Versorgungsangebote für Familien gemacht. „Schnell wurde deutlich, dass es unbedingt notwendig ist, die Ergebnisse des Projektes bekannt zu machen“, so Natalie Otte, Projektmitarbeiterin. Genauso wichtig sei es „Fachleute darüber zu informieren, an welchen Stellen betroffene Familien bereits aktuell Unterstützung bekommen können“.
„Das große Interesse an unserem Fachtag zeigt, wie wichtig dieses Thema ist“, so Kreisdirektor Ralf Berensmeier. Eine Vernetzung verschiedener Berufsgruppen, die mit den Familien im Kontakt stehen, sei der Schlüssel für eine Verbesserung der Unterstützung. „Durch enge Zusammenarbeit und Vernetzung unterschiedlicher Experten können zukünftig gute Unterstützungsangebote für Familien mit psychischen oder Suchterkrankungen konzipiert werden“, so der Kreisdirektor weiter.
Grundsteinlegung für die Zukunft
„Die Unterstützung für Familien in diesem Bereich zu verbessern, ist sehr wichtig“, erklärt Ines Leuchtenberg, Psychiatriekoordination des Kreises Wesel. „Ein Grund dafür ist zum Beispiel, dass Kinder psychisch kranker Eltern ein wesentlich höheres Risiko haben, im späteren Leben selbst psychisch zu erkranken.“ Leuchtenberg freute sich daher, dass mit dem Fachtag ein Grundstein dafür werden kann, um diese Unterstützungsangebote in Zukunft anbieten zu können. Die Expertin des Kreises betonte dabei, dass eine solche Erkrankung nicht automatisch bedeute, dass Eltern ihre Kinder nicht erziehen könnten. „Vielmehr müssen die jeweils individuellen Umstände berücksichtigt werden“, so Leuchtenberg.
Ein erstes Netzwerktreffen zur Fortführung der Kooperation und Weiterentwicklung der Angebote wird deshalb im Dezember 2022 stattfinden.
Weitere Informationen dazu gibt bei Ines Leuchtenberg oder Natalie Otte per E-Mail.