Erster Schritt für die Verkehrswende im Kreis Wesel

Von der GRÜNEN-Kreistagsfraktion angestoßenes Mobilitätskonzept wurde vorgestellt

(pd). Am vergangenen Montag wurde im Kreishaus das neue Mobilitätskonzept vorgestellt. Die Grünen hatten dieses Konzept angestoßen.

Dies auch vor dem Hintergrund, dass das 2017 beschlossene Nahverkehrskonzept für den Kreis Wesel keine entscheidenden Schritte in die notwendige Verkehrswende aufwies. Lukas Aster, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Kreistagsfraktion, stellt fest: „Aktuell entfallen bei den unterschiedlichen Verkehrsträgern 12 % auf das Rad, 14% auf den Fußverkehr, 2% auf den ÖPNV und 72% auf den PKW.

Das Auto dominiert also aktuell sehr deutlich den Verkehr – mit all den bekannten auch negativen Begleiterscheinungen. Es gilt also, die Rad und ÖPNV-Nutzung zu erhöhen. Dazu müssen die Angebote für diese Verkehrsträger attraktiver werden!“

Unter der verkehrswissenschaftlichen Expertise des Büros Pachan und Rödel wurde in einem zweijährigen Arbeitsprozess unter Beteiligung von Kreispolitik, Verwaltung, Kommunen und Bürger*innen ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der den Weg in eine klimafreundliche Mo-bilität ebnet.

Lobenswert hierbei: Die Planer haben das Konzept ‚von unten nach oben‘ gedacht und die vielen Anregungen der Bürger konstruktiv in das Konzept eingefügt.Entstanden ist ein Konzept, welches Schwerpunkte einer Mobilitätswende im Kreis definiert, die auch zeitnah umgesetzt werden können. Im Vordergrund steht der Ausbau eines funktionierenden Rad (schnell) wegenetzes zwischen den Kommunen und den angrenzenden Gebieten.

Zur Umsetzung des regionalen Radwege-netzes hat der Kreis einen Koordinierungskreis Mobilität mit den kreisangehörigen Kommu-nen eingerichtet. Jürgen Bartsch, GRÜNES Kreistagsmitglied, sieht einen weiteren Aspekt: „Der Verkehr der Zukunft wird multimodal sein: Der problemlose Wechsel zwischen Bus, Bahn, Rad und Carsharing soll für Bürger aller Kommunen ermöglicht werden. Dafür sollen nun in allen Kommunen Mobilstationen eingerichtet werden. Diese stellen die Schnittstellen für ein bequemes Wechseln von einem Verkehrsmittel zum anderen dar.“

Ein in den zu errichtenden Mobilstationen integriertes flächendeckendes Fahrradverleihsystem würde dem Mobilitätsangebot im Kreis Wesel außerdem eine ganz neue Qualität geben. Das touristische Verleihsystems Niederrheinrad kann hiermit ebenfalls verknüpft werden. Lukas Aster sieht die Vorteile einer weiteren Maßnahme: „Auch der ÖPNV erfährt eine Bereicherung, die die vielen Klagen über schlechte oder gar nicht stattfindende Verbindungen abends oder an Wochenenden aufgreift: das „On-Demand-Angebot“. Auf Abruf ohne fest vorgegebenen Fahrplan und Fahrrouten können dann Passagiere z.B. in Kleinbussen entwe-der am Wunschort oder an einer definierten Haltestelle abgeholt werden.

Für Zeiten und Räume mit schwacher Nachfrage eine ideale Ergänzung!“ Die GRÜNE Kreistagsfraktion ist der Überzeugung, dass mit diesem Konzept die nutzer-freundliche Verkehrswende im Kreis Wesel angestoßen werden kann. Nun gilt es, die vorgeschlagenen Bausteine auch möglichst rasch umzusetzen.

Hubert Kück (Fraktionsvorsitzender)

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.