Einnahme von Medikamenten beeinträchtigt das Autofahren

Netzwerk der Georgsgemeinde befasste sich mit dem „Fahren für Senioren“

Schermbeck Mit dem Thema „Fahren für Senioren“ befasste sich das Netzwerk der Georgsgemeinde. Zwei Stunden lang gab der Schermbecker Fahrlehrer Marc Overkämping den mehr als 60 älteren Menschen im Gemeindehaus an der Kempkesstege jede Menge Informationen mit auf den Weg.
„Die Gesellschaft wird älter und die Bereitschaft, im noch höheren Alter Auto zu fahren, ist gestiegen“, stellte Overkämping zu Beginn fest. Im Gegensatz zu Deutschland gebe es in einigen anderen Ländern schon Pflichtuntersuchungen zur Fahrtauglichkeit. Aber die Unfallzahlen zeigten, dass in Ländern mit Pflichtuntersuchungen die Zahl der Unfälle keineswegs geringer sei.
„Jeder muss für sich selbst seine Fahrtauglichkeit hinterfragen“, empfahl Overkämping. Zu Beginn sollte das Gespräch mit dem Arzt stehen, um die körperliche und geistige Beweglichkeit feststellen zu lassen. Danach könne man einen Fahrlehrer bitten, eine Probefahrt zu begleiten. ADAC und die Verkehrswachten böten ein Sicherheitstraining an, das auf Senioren zugeschnitten sei. Senioren, die über eine eingeschränkte Beweglichkeit verfügen, empfahl Overkämping den Einbau einer Rückfahrkamera, die es schon für unter 100 Euro gebe, und andere Assistenzsysteme wie Autos mit einer Schaltautomatik.
Die Fahrprobleme nach einem Alkoholkonsum sind wesentlich besser bekannt als Beeinträchtigungen der Fahrweise nach der Einnahme von Medikamenten. Overkämping riet zur Vorsicht nach der Einnahme von Aufputsch- oder Beruhigungsmitteln.
Im zweiten Teil seines Referates kennzeichnete Overkämping Änderungen bei den Führerscheinen. Mehrfach gab es Umbenennungen jener Führerscheinklassen, die die meisten Zuhörer in den 1950er- und 1960er-Jahren erwarben. Auch unter den jüngsten Führerscheinen der EU sei jedoch sichergestellt, dass einmal erworbene Fahrqualifikationen erhalten bleiben.

Fahrlehrer Marc Overkämping (r.) gab den etwa 60 Senioren Tipps rund ums Thema „Fahren für Senioren“. Foto Scheffler
Fahrlehrer Marc Overkämping (r.) gab den etwa 60 Senioren Tipps rund ums Thema „Fahren für Senioren“. Foto Scheffler

Nach der Vorstellung des „begleiteten Fahrens“, das auch von Senioren übernommen werden kann, blieb nur noch wenig Zeit, um neue Verkehrsregeln und eine kleine Auswahl von Verkehrsschildern vorzustellen. Fahrradstraßen dürfen nur dann von motorisierten Fahrzeugen benutzt werden, wenn sie um ein entsprechendes Zusatzschild ergänzt werden. Solche Fahrzeuge dürften aber dann nur maximal 30 Kilometer pro Stunde fahren. Ein grüner Pfeil neben einer Ampel erlauft das Fahren von Rechtsabbiegern auch bei Rot, aber es verpflichtet zum kurzen Halten an der Haltelinie.
Bei einer abknickenden Vorfahrt ist ein Blinken erforderlich. Das gilt in Schermbeck beispielsweise für Fahrer, die von der Erler Straße kommen und der oberen Mittelstraße in Richtung Altschermbecker Ehrenmal folgen wollen. Im Kreisverkehr wird nur geblinkt, wenn man ihn verlässt. Ohne Vorfahrtsschilder gilt die Regel „Rechts vor Links“. Die Bedeutung eines Traktors unter einem Überholverbotsschild war der Versammlung fast gar nicht bekannt. Es bedeutet nicht, dass Traktoren überholt werden dürfen“, sondern nur Kraftfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. Schneller fahrende Traktoren dürfen nicht überholt werden.
Einen Tipp für Autobahnfahrten gab Overkämping noch. Wenn bei mehrspurigen Autobahnen im Falle eines Verkehrsunfalls ein Rettungsweg geschaffen werden muss, dann geschieht das zwischen der linken Spur und der zweiten Spur von links.
In einer zweiten Veranstaltung zum selben Thema sollen vor allem auf Schermbeck bezogene Fahrprobleme behandelt werden. H. Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.