Flüchtlinge – Eine Heimat in Schermbeck zu finden

Elke Langenbrink von AgR Schermbeck zu: Eine Heimat in Schermbeck zu finden

…darauf hofften viele Flüchtlinge, die 2015 in unser Land kamen. Leider sieht die Realität anders aus. Am Beispiel einer syrischen Familie zeigen sich die Schwierigkeiten.

Die Familie kam 2015 nach Schermbeck und wohnte zunächst im Ecco Hotel. Bereits 2016 erhielt sie eine Aufenthaltsgenehmigung. Zurzeit wohnt sie in  einer Wohnung, die von der Gemeinde Schermbeck angemietet worden ist und als Übergangswohnheim gilt. Jetzt hat der Hausbesitzer den Mietvertrag mit der Gemeinde nicht verlängert, weil er eine anderweitige Nutzung der Immobilie beabsichtigt.

Die 6-köpfige Familie soll bis zum 30.06.2020 die Wohnung verlassen. Weder der Caritas noch der Familie selbst ist es gelungen, eine den Bedürfnissen angemessene Wohnung in Schermbeck zu finden. Aber auch in Marl, Dorsten und Gladbeck blieb die Suche bisher ergebnislos. Die ablehnenden Antworten variierten zwischen „zu klein“ „schon vergeben“ oder gar keiner Antwort. Einmal soll auch gesagt worden sein, man wolle keine Flüchtlinge haben.

Der Vater der Familie hat sobald es ihm erlaubt war, eine Arbeit aufgenommen und arbeitet nun seit Jahren in unbefristeter Anstellung bei einer großen Dorstener Firma.

Die Mutter besucht einen Sprachkurs, der jüngste Sohn der Familie ist dort auch in der Kinderbetreuung.

Die anderen zwei Söhne besuchen die Grundschule. Die 16 jährige Tochter besucht die Gesamtschule hier in Schermbeck und erfüllt nach Aussagen des Schulleiters alle Voraussetzungen in die Oberstufe zu kommen und das Abitur zu machen.

Die Familie gilt nach Aussagen der Caritas , die die Flüchtlingsbetreuung in Schermbeck macht, als gut integriert. Trotzdem scheint es in dieser Gemeinde keinen Platz für diese 6 Menschen zu geben. Dies wäre dann die dritte Flüchtlingsfamilie, die nach unserer Kenntnis Schermbeck verlassen muss, weil kein angemessener Wohnraum zur Verfügung steht. Dies ist umso bedauerlicher, wenn man sieht, welche Entwicklung die Kinder in den letzten Jahren gemacht haben und dies nicht zuletzt auf Grund der Bemühungen von Kindergärten und Schulen.

Die gleiche Notlage kann aber auch Alleinerziehende, Rentner oder Hartz 4 Empfänger treffen, denn Schermbeck mangelt es an öffentlich geförderten Wohnungen, die erschwinglich sind und vorurteilsfrei vermietet werden..

Wir, von Aufstehen gegen Rassismus Schermbeck appellieren an alle Vermierter*innen dafür einzustehen, dass Schermbeck nicht nur bei AfD-Gegenprotest „bunt“ ist.

Sondern hier Gemeinschaft und Solidarität selbstverständlich für jeden Menschen, gleich welcher Herkunft, Hautfarbe, religiöser Gesinnung, oder sexueller Orientierung weltoffen handelt.

Wenn Sie mehr über die syrische Familie und ihre Flucht wissen möchten, lesen Sie im Anhang das Interview mit Lana, der 16 jährigen Tochter.

Vorheriger ArtikelSyrische Familie droht in Schermbeck die Obdachlosigkeit
Nächster ArtikelZwei Straßensperrungen in Schermbeck
celawie
Leserbriefe und Kommentare bitte an: info [at] heimatmedien.de. Netiquette - Kennzeichnen Sie den Leserbrief mit Ihrem Namen. Benutzten Sie dabei keine anonymen Namen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe abzulehnen, zu kürzen und die Identität des Absenders zu überprüfen. Anonyme Briefe werden nicht veröffentlicht. Ihre Briefe richten Sie bitte an: info [at] heimatmedien.de Mailadressen und andere persönliche Daten werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Petra Bosse alias Celawie