Eine generationsübergreifende Gemeindeentwicklung

Klaus Wasmuth beantragt eine Überarbeitung von Bebauungsplänen

Schermbeck „Ein Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen, sozialen und demografischen Rahmenbedingungen macht klar, dass eine ausgewogene generationsübergreifende Gemeindeentwicklung ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität einer Gemeinde und deren zukunftssichere Entwicklung ist“, begründet der Schermbecker Diplom-Ingenieur Klaus Wasmuth (Foto) seinen Bürgerantrag, den er der Gemeindeverwaltung eingereicht hat. Klaus Wasmuth war bis zu seiner Pensionierung Mitarbeit der Kreisverwaltung in Borken und lange Jahre Schermbecker FDP-Ratsmitglied.

 

Demografische Entwicklung

Mit seinem Antrag möchte Wasmuth eine Anpassung der Schermbecker Bebauungspläne an die demografische Entwicklung erreichen. „Die Gemeinde Schermbeck“, so Wasmuth, „hat sich meines Erachtens in der Fortschreibung der bestehenden Bebauungspläne noch nicht hinreichend darauf eingestellt und dies nur teilweise in ihre Konzepte integriert.“

Klaus Wasmuth ist überzeugt, dass an vielen Stellen in Schermbeck der Bedarf besteht, Art und Maß der baulichen Nutzung in den Bebauungsplänen zu ändern. „Ein großes Hindernis in den Bebauungsplänen sind auch die Gestaltungssatzungen“, ist Wasmuth überzeugt.

Gaubenlängen seien nicht mehr zeitgemäß

Klaus Wasmuth belässt es nicht bei allgemeinen Betrachtungen zur Notwendigkeit der Anpassung von Bebauungsplänen an den wachsenden Anteil älterer Menschen. Er stellt auch einen konkreten Antrag: Die Gestaltungssatzung für den Bebauungsplan Nr. 15 Erler Straße-West soll geändert werden. Die in dieser Satzung festgeschriebenen Gaubenlängen seien nicht mehr zeitgemäß. Bislang darf die Gaubenlänge maximal ein Drittel der Länge der Traufenseite betragen. „Damit in den Dachwohnungen ein effizienter Grundriss gestaltet werden kann, sind die Gaubenlängen auf die Hälfte der Traufenlängen zuzulassen“, empfiehlt Wasmuth. Der Wohnraum könne dann besser gestaltet werden und auch ein Treppenlift lasse sich besser einbringen. Unter dem Strich könnte ein größerer Wohnraum geschaffen werden, der es den älter werdenden Menschen eher erlaube, im selben Haus wie ihre Kinder wohnen zu bleiben.

Die Veränderung der Gaubenlänge lasse sich mit geringem Aufwand seitens der gemeinde umsetzen. „Die Planungsgrundsätze der Gemeinde werden nicht beeinträchtigt“, stellt Wasmuth fest. Die Grundflächen würden nicht verändert, die Geschossigkeit werde eingehalten. Neue Flächen für die Bebauung seien nicht notwendig. Außerdem sei die Stellplatzverordnung ausreichend.

Förderung des Mietwohnungsbaus für Einsteigerhaushalte

Klaus Wasmuth empfiehlt noch einige weitere Maßnahmen, um den Wohnstandort weiter zu entwickeln. Dazu zählt er vor allem die Ermittlung des konkreten Wohnbedarfs für die ortsansässige Bevölkerung und potenzielle Zuzügler, die Förderung des Mietwohnungsbaus für Einsteigerhaushalte und Senioren, um die Wohnbevölkerung zu halten, die Unterstützung neuer Wohnformen wie generationsübergreifende Wohnmodelle und die Förderung von Service- und Dienstleistungsangeboten für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter.

Klaus Wasmuths Antrag wird vom Haupt- und Finanzausschuss beraten, der am 22. März um 16 Uhr im Rathaus tagt. H.Sch.

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.