Eine Frau im Vorstand der Jagdgenossenschaft

Gahlener Jäger beteiligen sich an einer Volksinitiative

Gahlen Wilhelm Hemmert-Pottmann (kleines Beitragsbild) bleibt Vorsitzender der Gahlener Jagdgenossenschaft. Während der Jahreshauptversammlung wurde er einstimmig im Amt bestätigt, das er im vergangenen Jahr übernahm, als der langjährige Vorsitzende Gustav Ruloff aus gesundheitlichen Gründen um eine Ablösung im Amt bat.
Zum Vorstand der Jagdgenossenschaft wurden der stellvertretende Vorsitzende Egon Stuhldreier ebenso gewählt wie die Kassen- und Schriftführerin Veronika Keller, die das Amt von ihrem Mann Alexander Keller übernahm, und der stellvertretende Kassen- und Schriftführer Ralf Abelt. Erster Beisitzer ist Heinz-Gerd Fengels. Bernd Kleinsteinberg ist zweiter Beisitzer. Zu stellvertretenden Beisitzern wurden Jürgen Höchst und Stefan Kleinsteinberg gewählt. Kassenprüfer sind Ernst Eifert und Holger Hemmert.
Der Haushaltsplan für das Jagdjahr 2015/16 wurde einstimmig genehmigt. Wie im vergangenen Jahr sollen pro Hektar elf Euro an die Jagdgenossen ausgezahlt werden. Die beiden Gahlener Jagdreviere umfassen zusammen 1178 Hektar. Die Grenze zwischen den beiden Revieren eins und zwei verläuft von Westen nach Osten über den Bruchmühlenweg, die Bruchstraße, das Janbrucksfeld und den Holzweg zur Bestener Straße und zur Rabenstraße.
Über die Situation der Jagd im Bezirk I berichtete Wilhelm Schult. Man habe sich bemüht, das Schwarzwild zu reduzieren. An das Rotwild habe man nur sehr schwer herankommen können. Eine Erklärung dafür gebe es nicht. Das Niederwild sei stark zurückgegangen.
Wegen der geringen Niederwildbestände verzichtet man im Jagdbezirk auf eine Jagd. Das teilte Uwe Sander als Jagdbeständer des Bezirkes II mit. Beim Rotwild habe man zehn von elf freigegebenen Tieren erlegt. Große Schäden seien durchs Schwarzwild entstanden.
Als richtig beurteilten die Jagdgenossen in der Rückschau den im vergangenen Jahr beschlossenen Beitritt zum Rheinischen Verband der „Eigenjagdbesitzer und Jagdgenossenschaften e.V.“ Hintergrund für diese Entscheidung war die immer stärker werdende Beeinträchtigung des Jagdrechtes.
Das Jagdrecht wird nach Auffassung der Gahlener Jäger durch das neue Landesjagdgesetz, das am 28. Mai 2015 in Kraft trat, stark beeinträchtigt. Sie beteiligen sich deshalb an der angestoßenen Volksinitiative, für deren Erfolg insgesamt 65 000 Unterschriften benötigt werden. Während der Versammlung wurden Unterschriften gegeben. Die Unterzeichner stellen eine Reihe von Forderungen. Nach ihren Vorstellungen soll die Hegepflicht ausgedehnt werden. Der jagdrechtliche Tierartenkatalog soll auf alle heimischen Tierarten ausgedehnt werden. Es werden angemessene Jagdzeiten auf nicht im Bestand bedrohte Wildarten gefordert. Beantragt werden die Wiedereinführung praxis- und tierschutzgerechter Regelungen zum Füttern und Kirren von Wild sowie die unverzügliche Abschaffung der Jagdabgabepflicht für alle Jagdscheininhaber. Außerdem wird ein wirksamer rechtlicher Schutz aller jagdlicher Einrichtungen vor widerrechtlicher Benutzung und vor Beschädigung beantragt. Unterschriften sind noch bis zum 15. Dezember möglich. H.Sch.

Zum Vortsand der Gahlener Jagdgenossenschaft gehören
Zum Vortsand der Gahlener Jagdgenossenschaft gehören Veronika Keller, Wilhelm Hemmert-Pottmann, Egon Stuhldreier (vorne v.l.), Ralf Abelt, Bernd Kleinsteinberg, Heinz-Gerd Fengels und Jürgen Höchst (hinten v.l.). Foto: Helmut Scheffler

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.