Eine beeindruckende Licht-Klang-Installation in St. Ludgerus
Schermbeck Das Warten auf den zwei Stunden später als üblich beginnenden Gottesdienst in der Ludgeruskirche lohnte sich am Samstagabend. Guido Harding und Dr. Stefan C. Maus verwandelten das 100-jährige Gebäude in ein Gotteshaus voller Licht und Klänge.
Ein Meer farbiger Lichtpunkte glitt schon vor Beginn des Gottesdienstes über die hellen Wände und die Steinplatten in den Gängen. Die langsam gleitenden Lichtpunkte und der fließende Wechsel der Farben entlang der Regenbogenskala waren Teil einer eindrucksvollen Licht-Installation, zu der das Dorstener Team „Project:Flow“ als weitere audiovisuelle Mittel wandernde Lichtstreifen, Sterne Videostreifen auf einer Leinwand und in der Lautstärke stark variierende Klänge hinzufügten. Der heilige Ludgerus und die Muttergottes im Chorraum stachen wegen ihrer Einbettung in große farbige Lichtflächen ebenso hervor wie die Apostel Petrus und Paulus an den beiden vorderen Pfeilern. Chorraum, Hauptschiff und die beiden Seitenschiffe erleuchten bisweilen in denselben Farbtönen, um sich nach einem schleichenden Wechsel als unterschiedliche Farbräume zu erkennen zu geben.
In diesem Umfeld ließ Dechant Klaus Honermann die sprachlichen Elemente einer Messe auf ein Minimum schrumpfen, und auch Kirchenmusiker Josef Breuer konnte diesmal die Orgel nahezu gänzlich schweigen lassen. Begleitet von stimmungsvollen Klängen, flossen die von Regine Hagedorn erstellten schriftlichen Botschaften wie „Komm zur Ruhe – werde still“ über eine Leinwand im Altarraum, auf der begleitend in einem permanenten Prozess des Wandels Köpfe und Figuren sich auflösten, um schon wenig später in einer neuen Ganzheit zu entstehen.
Als nach dem Schlusssegen auf der Leinwand der Text „Bei dir ist Freude, Freude in Fülle. 100 Jahre St. Ludgerus“ fließend auftauchte, quittierten die Gottesdienstbesucher die vielen Klang- und Lichtgeschenke mit tosendem Applaus. H.Scheffler