Ein musikalisches Weihnachtsgeschenk

Kirchenchor „Cäcilia“ sang Charles Gounods „Messe Solennelle“ in. St. Ludgerus

Schermbeck Den Reigen anspruchsvoller musikalischer Messen erweiterte der vom Kirchenmusiker Josef Breuer geleitete gemischte Kirchenchor „Cäcilia“ am zweiten Weihnachtstag um die Orchester-Messe „Messe Solennelle“ von Charles Gounod. die in ein erweitertes Kirchenmusikprogramm eingebettet wurde, den Weihnachtsgottesdienst in einem festlichen Glanze erstrahlen ließ und den etwa 400 Besuchern am Stephanus-Tag eine Aufführung der allerfeinsten Klasse bot.

Kirchenmusiker Josef Breuer, der den etwa 40-köpfigen Kirchenchor seit 1985 leitet, hat in den letzten drei Jahrzehnten wiederholt Projekte verwirklicht, mit denen er im weiten Umfeld auf den hohen Leistungsstand der „Cäcilianer“ aufmerksam machen konnte. Bereits nach den Sommerferien hatte der Chor im Pfarrheim mit den Proben für die „Messe Solennelle“ begonnen.

Auch in diesem Jahr sang der Kirchenchor „Cäcilia“ am zweiten Weihnachtstag eine bedeutende Messe in der Ludgeruskirche. Für die musikalische Verstärkung sorgten Solisten, die Philharmonie Essen und Bläser der Kapelle „Einklang“. Foto: Helmut Scheffler

Um das anspruchsvolle Werk aufführen zu können, benötigte der Chor Unterstützung von außen. Nach den guten Erfahrungen mit Gastsängern seit 1995 wurden auch diesmal 15 Gastsänger aus Schermbeck, Dorsten und Wesel angeworben. „Durch eine große Sängerschar“, so Josef Breuer, „wurde dieses Werk noch prächtiger und beeindruckender für uns als Interpreten und natürlich auch für die Zuhörer.“ Als Solisten konnte Josef Breuer die Sopranistin Katja Müller ebenso gewinnen wie den Tenor Christian Polus und den Bass Paul Möllmann. Die seit Jahren bestehende gute Zusammenarbeit mit der Essener Philharmonie wurde auch in diesem Jahre beibehalten; deren Instrumentalisten unterstützten als Orchester die Sänger. Wie in den vergangenen Jahren verstärkten auch diesmal Bläser der Schermbecker Kapelle „Einklang“ das Orchester.

Zu den fünfzehn Messen, die Charles Gounod komponierte, gehörte auch die „Messe Solonnelle“, die am 22. November 1855, dem Jahrestag der heiligen Cäcilia, in Paris stattfand. Bereits nach den ersten Aufführungen in London wurde die Messe stark nachgefragt. „Sie begründete Gounods Ruhm als Kirchenkomponist und nimmt in seiner Messkomposition insofern eine Sonderstellung ein, als sie von dem nüchternen Stil der frühen, noch ganz unter dem Eindruck der Musik Palestrinas stehenden Messen durch ihre üppige Besetzung mit Chor, Solisten, großem Orchester und Orgel abrückt und eine Unmittelbarkeit des Ausdrucks besitzt, die Gounod auch in den nachfolgenden Messen nur noch selten erreicht.“ So kennzeichnete die Hochschullehrerin Christiane Thiel das Werk.

„Wie schön, dass Musik so eindrucksvoll unseren Glauben umsetzen kann“, lobte Pastor Klaus Honermann die Darbietung der Sänger und Instrumentalisten, denen die Gottesdienstbesucher am Ende des Weihnachtsgottesdienstes mit tosendem Applaus für ein wunderbares Weihnachtsgeschenk dankten. H.Sch.

Pastor Klaus Honermann dankte am Ende der Messe: „In diesem Gottesdienst konnten wir erleben, wie verschiedene Instrumente mit ihren Klangfarben und verschiedene Stimmen mit ihren Höhen und Tiefen, wie verschiedene Talente einen Einklang gebildet haben. So muss Gott sich die Welt gedacht haben, als er uns ins Dasein rief. Wenn wir jetzt nach diesem festlichen Erleben in unseren Alltag zurückkehren, können wir versuchen, das dort umzusetzen.“

 
 

Vorheriger ArtikelMitgliederversammlung SV Bricht
Nächster ArtikelGrußwort zum Jahreswechsel – Bürgermeister Mike Rexforth
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.