Ehrenmal Altschermbeck soll neu gestaltet werden

„Altes bewahren, sich Neuem nicht verschließen“ – auf diesen Nenner bringt die Verwaltung den Plan der Kilian Schützengilde Altschermbeck, das Ehrenmal restaurieren zu lassen. Oder besser: fast komplett neu gestalten zu lassen.

Das Ehrenmal in Altschermbeck soll neu gestaltet werden. Foto: Archiv

Denn der Zustand des fast 70 Jahre alten Bauwerks ist marode. Das Ehrenmal weise „Mängel“ auf, es drohe überdies „ein Wegbrechen des Ostflügels“, so die Einschätzung der Fachverwaltung.

„Die sinnvollste Lösung“

Schützengilde und Gemeinde wurden sich schnell einig: „Ein kompletter Abbau und Neuaufbau ist die sinnvollste Lösung.“ Geschätzte Kosten sind dabei 160.000 Euro. Und die sollen zudem möglichst aus Fördertöpfen des Landes kommen. Das Problem: Aus dem NRW-Heimatfonds flossen gerade erst Zuschüsse für die Restaurierung des Ehrenmals in Gahlen. Und der hat deshalb eine fast identische Förderung des Nachbar-Ehrenmals zumindest mit einem Fragezeichen versehen.

So soll die Neugestaltung des Ehrenmals einmal aussehen. Grafik: Gemeinde Schermbeck

Ehrenmal soll ins Städteentwicklungskonzept

Was also tun? Umdenken. Und zu dem Ergebnis kommen, dass das Ehrenmal in Altschermbeck eine wichtige lokale „Wegmarke“ ist, deren „Aufenthaltsqualität“ verbessert werden muss. Also ab mit den Restaurierungsplänen in das „Integrierte Städteentwicklungskonzept“ (ISEK). Aus dem, so hofft die Verwaltung, sollen nun Fördergelder für das Ehrenmal auf der „ausbaufähigen Grünfläche“ in Zusammenhang mit dem „ Neubau Knotenpunkt Erler Straße / Wohn- und Geschäftshaus und den möglichen Maßnahmen zur Vermeidung des motorisierten Individualverkehrs bzw. die Stützung des Fuß- und Radverkehrs von der katholischen Kirche St. Ludgerus in Richtung Gesamtschule/Heggenkamp (und zurück), fließen. So heißt es in der Beschlussvorlage, die der Gemeinderat jetzt verabschiedet hat.

Aufsicht des umgestalteten Geländes. Skizze: Gemeinde Schermbeck

In den kommenden Haushalt einstellen

Geht es nach Kilianern und Ortspolitikern, könnten die Zuschüsse und damit auch die Bauarbeiter schon im nächsten Jahr, spätestens aber 2024 kommen. Der notwendige Eigenanteil von 48.000 Euro soll jedenfalls schon mal im Gemeindehaushalt 2023 eingestellt werden.

Und das genau ist geplant:

  • Abbruch des Bestandes
  • Herstellen der Wegeflächen / Teilbarrierefreiheit (rollstuhlgeeignet)
  • Handläufe an den Wegeflächen
  • Betonsteelen mit/ohne Inschrift
  • Statuensockel
  • Blockstufen
  • Sitzgruppen
  • Erd-/Tragschichtarbeiten
  • Anpflanzungen/Pflanzen/Bäume
  • Kabel/-Verlegung
  • Bewässerung/-Verlegung
  • Ladesäule E-Bike
  • Beschreibung/Hinweistafel

Was bleiben und restauriert werden soll, sind die beiden mit Löwenköpfen verzierten Bänke und die Statue des Heiligen Georg. Geplant ist außerdem, die alten Wandplatten mit den Inschriften der Verstorbenen der Weltkriege durch die Steelen mit den eins-zu-eins kopierten Inschriften zu ersetzen. „Altes bewahren, sich Neuem nicht verschließen“ eben.